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1544 - Roulette der Auserwählten

Titel: 1544 - Roulette der Auserwählten
Autoren: Unbekannt
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Zwischen ihnen bewegten sich zahllose Diener aus dem Volk der Vennok.
    Welcher von ihnen war Teketit, nach dem er suchen sollte?
    Beodu entschloß sich, ein Risiko einzugehen. Wahrscheinlich war es aber gar keins mehr, denn wer würde in dem Durcheinander schon auf einen vereinzelten Interkomanruf achten?
    Beodu überprüfte den derzeitigen Funksprechverkehr. Er vernahm ein Stimmengewirr auf allen Kommandofrequenzen.
    Es dauerte eine Weile, bis die Syntronik seines Mikrokoms die für die Dienerschaft zuständigen Frequenzen ausgesiebt hatte.
    Dort gab es auch wieder Unterschiede zwischen wichtigen und weniger wichtigen Verbindungsmöglichkeiten.
    Beodu entschied sich schließlich für die Frequenz, auf der vennisches Dienstpersonal von höherer Rangeinstufung kommunizierte.
    Er begann nach Teketit zu rufen. Der Text mußte unverfänglich, für einen intelligenten Venno aber aufschlußreich sein. Die Frage war, ob Wissen und Intelligenz in Einklang zu bringen waren; ob Teketit etwas über die Herkunft seines Volkes wußte.
    Beodu probierte es. „Der Attavenno Beodu ruft Teketit. Ich bin einer von jenen, aus denen deine Art hervorgegangen ist. Melde dich. Beodu ruft Teketit."
    Es dauerte fast eine Viertelstunde, bis Beodus Empfänger endlich ansprach. Auf dem ausgeklappten Kleinbildschirm erschien der Rüsselmund eines hochgewachsenen Venno. Seine Kopfschwingen waren aufmerksam nach vorn gerichtet. „Teketit spricht. Ich kenne die Geschichte meines Volkes. Wer ruft mich? Wer nennt sich Attavenno?"
    Beodu schaltete auf Bildsendung. Jetzt mußte er zu sehen sein, vorausgesetzt, sein Gesprächspartner besaß eine Videoausführung.
    Er wagte es, eindeutige Hinweise zu geben, denn das Geschrei in den anderen Verbindungen war noch hektischer geworden. - „Beodu nennt sich so. Mein Schiff umkreist deine Welt. Wir haben von seltsamen Vorkommnissen gehört. Leute sollen sich in den Kopf geschossen haben. Ich möchte dich sehen und sprechen.
    Wir helfen dir."
    Teketit zögerte erstaunlicherweise keine Sekunde. Weshalb das so war, erfuhr Beodu sofort. „Die Geister der Ahnen haben mein Flehen vernommen. Sie haben dich geschickt. Es ist alles unerträglich geworden. Wo bist du?"
    Der Attavenno beschrieb seinen derzeitigen Aufenthaltsort. „Ich kenne die Gartenmauer. Warte dort. Ich komme mit einem kleinen Bodengleiter, der wie ein Roller aussieht. Ende."
    Beodu schaltete ab. Noch glaubte er nicht an seinen Erfolg. Nach allem, was Gucky berichtet hatte, war Xamandor eine Höllenwelt, auf der man vorsichtig sein mußte.
    Dann aber sah Beodu wieder das Durcheinander. Jemand hatte sich in einem langgestreckten Gebäudekomplex verbarrikadiert und schoß von dort aus mit allen möglichen Waffen auf die Springer, die selbst erstaunlich passiv waren.
    Knapp zehn Minuten später erfuhr Beodu, warum dies so war. Teketit hielt mit einem zweisitzigen Bodengleiter vor seiner Deckung.
    Der hochgewachsene Venno fragte nicht mehr lange. Beodus Erklärungen befriedigten ihn vollauf. Als Beweis für seine Behauptungen, von einem Raumschiff zu kommen, zeigte Beodu ihm seine moderne Mikroausrüstung.
    Danach erfuhr der Attavenno erstaunliche Dinge.
    Kanur Ben Iban-Mestroch hatte sich nach der Erbeutung des seltenen Revolvers sofort in seinen Tempel zurückgezogen. Alle Geschäfte waren zum Unwillen seiner Sippenmitglieder abgesagt worden.
    Er wollte von niemandem mehr gestört werden.
    Drei Tage später, am 21. September 1171 NGZ, hatte er von seinen Söhnen verlangt, sie sollten sofort ein Schiff startklar machen, um auf einer fernen Industriewelt Revolverpatronen nach Zeichnungen und Angaben über die Zusammensetzung des Schwarzpulvers sowie der Hülsenlegierung anfertigen zu lassen.
    Gutes Messing sollte es sein.
    Die Söhne hatten sich geweigert, und da war es zum ersten Streit zwischen Patriarch und Sippenmitgliedern gekommen.
    Die Situation war endgültig eskaliert, als der offenbar verrückt gewordene Patriarch nochmals drei Tage später verlangt hatte, das Fischerdorf an der Festlandküste mit Strahlwaffen anzugreifen und alle seefahrenden Bewohner zu töten. Sie wollten ihm sein kostbarstes Gut stehlen, und das müsse verhindert werden.
    Teketit hatte zu dem Zeitpunkt längst gewußt, daß sein Herr dem unheilvollen Bann des Peacemakers verfallen war.
    Iban-Mestroch redete mit ihm wie mit einem Lebewesen.
    Und nun, nur einen Tag danach, sei plötzlich der Attavenno aufgetaucht. Teketit war überzeugt, er habe ihn durch sein Flehen an
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