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1542 - Die Würgehand

1542 - Die Würgehand

Titel: 1542 - Die Würgehand
Autoren: Jason Dark
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gelernt?«
    »Habe ich.«
    »Und?«
    »Mit dir ist er nicht zu vergleichen. Sowohl als auch und…«
    Sie lachte in meinen Satz hinein und sagte: »Was gab es denn so Besonderes?«
    Purdy Prentiss konnte ich vertrauen. Deshalb nahm ich auch kein Blatt vor den Mund. Ich weihte sie in den Fall ein und hörte ihr leises Stöhnen!
    »Ist dir schlecht?«
    »Nein, aber was du mir da gesagt hast, ist der reine Wahnsinn. Glaubst du wirklich daran, dass es eine so gewaltige Hand gibt?«
    »Zwei Zeugen haben darauf geschworen.«
    »Und ein Killer hat Unterstützung erhalten. Ich will nicht schwarzsehen, doch ich glaube, dass die nächsten Tage kein reines Vergnügen für dich und Suko werden.«
    »Das kannst du doppelt unterstreichen.«
    »Wenn ich dir irgendwie helfen kann, John, dann sag es bitte.«
    »Alles klar. Zunächst müssen wir mal Leibwächter spielen, und dafür kommen einige Menschen infrage…«
    ***
    Gordon Flagstone war die Lust an einer weiteren Arbeit gründlich vergangen. Seit einiger Zeit arbeitete ein junger Referendar in seiner Abteilung. Dem überließ er die Akten und machte ihm klar, dass er in Notfällen zu Hause zu erreichen war.
    »Geht in Ordnung, Mr. Flagstone.«
    »Und wirklich nur in Notfällen.«
    »Ja, ich weiß.«
    Flagstone war zufrieden. Zumindest was seine berufliche Seite anbetraf.
    Was er allerdings gehört hatte, bereitete ihm schon Sorgen. Er musste sich gegenüber selbst zugeben, dass er sich vor diesem Chikaze immer gefürchtet hatte. Der Mensch war schlimm gewesen, auch als er vor Gericht gestanden hatte. Es war ein Prozess gewesen, den Flagstone niemals vergessen würde. Der Würger hatte kaum ein Wort gesprochen, er hatte alles hingenommen und eigentlich nur seine Augen bewegt. Ja, die Augen!
    Flagstone fiel es wieder ein. Es waren die Blicke gewesen, die ihn so stark beeindruckt hatten. Böse und schon grausame Blicke. Ohne Mitleid. Jedes Mal, wenn er angeschaut worden war, hatte er darin ein Versprechen gelesen, das er auch ohne Worte verstanden hatte. Rache.
    Damals hatte Flagstone nicht großartig darüber nachgedacht, denn gewisse Sprüche und Drohungen war er gewohnt. Jetzt aber dachte er anders darüber.
    Chikaze war wieder auf freiem Fuß, und der Staatsanwalt konnte sich nicht vorstellen, dass sich das Halbblut geändert hatte. Dieser Würger war nach wie vor ein grauenhafter Mensch, der mit seinen eigenen Händen die Hälse seiner Opfer so lange zusammenpresste, bis die Personen nicht mehr lebten.
    Auch Psychologen hatten nicht herausgefunden, was den Mann leitete.
    Einige hatten davon gesprochen, dass es übernatürliche Kräfte gewesen sein mussten. Aber daran hatte Flagstone nie glauben können. Auch deshalb nicht, weil sich die Fachleute zu keiner genaueren Erklärung hatten hinreißen lassen. Sie waren bei ihrer unverbindlichen Meinung geblieben, weil sich dieser Chikaze - wie sie sagten - ihnen gegenüber nicht geöffnet hatte.
    Er war verschlossen geblieben, und genau diese Verschlossenheit hatten der Staatsanwalt und auch andere Beteiligte als eine Drohung und Bedrohung angesehen.
    Nach dem Prozess hatten viele Menschen aufgeatmet. Jetzt aber waren die Dinge wieder auf den Kopf gestellt worden, denn der verdammte Killer hatte freie Bahn.
    Gordon Flagstone wollte zu Hause darüber nachdenken, wie es weiterging. Er musste sich ein Verhaltensmuster zulegen, und es musste ihm gelingen, seine innere Angst in den Griff zu bekommen. Vor allen Dingen wollte er seine Frau nicht damit belasten, und wenn er jetzt bei ihr eintraf, dann wollte er ihr vorspielen, dass es ihm nicht gut ging und eine Grippe im Anmarsch war.
    Auf keinen Fall wollte er, dass Lydia sich zu große Sorgen machte. Ihr Leben sollte nicht aus den Fugen geraten. Sie war jemand, die immer nur die negativen Seiten im Leben sah. Nicht bei sich, sondern allgemein in der Welt, und das konnte es ja auch nicht sein.
    Flagstone musste London verlassen. Er wohnte nicht in der Stadt, was manchmal ziemlich umständlich war. Aber es gab einen großen Vorteil.
    Er musste keine horrende Miete zahlen, denn das alte Haus, in dem er mit seiner Familie lebte, hatten sie von einem Onkel seiner Frau geerbt.
    Die beiden Kinder waren in einer wirklichen Idylle aufgewachsen, die sie allerdings verlassen hatten, nachdem sie volljährig geworden waren. Der Sohn war beim Militär und diente noch im Irak, die Tochter arbeitete als Sozialarbeiterin in Manchester.
    Lydia und er bewohnten das Haus nun allein, das ihnen jetzt sehr
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