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1542 - Die Würgehand

1542 - Die Würgehand

Titel: 1542 - Die Würgehand
Autoren: Jason Dark
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gedacht?«
    »Nicht an wen. An was. Ich denke an die verdammte Riesenhand. Man kann sagen, dass sie sein Freund ist. Wäre es anders, hätte sie ihn nicht befreit.«
    Der Staatsanwalt sagte erst mal nichts. Er nahm die Brille ab und putzte die Gläser. Erst als er wieder durch sie schaute, übernahm er das Wort.
    »Die Hand ist mein Problem, da will ich ehrlich zu Ihnen sein. Ich kann noch immer nicht glauben, dass sie existiert. Das ist mir zu unwahrscheinlich. Bitte, meine Herren, wo soll eine derartige Hand denn herkommen?«
    »Nicht aus dieser Welt«, sagte Suko. »Ha, da haben Sie es.«
    »Es gibt auch andere.« Flagstone schaute Suko an, als hätte der den Verstand verloren.
    »Wollen Sie mir das nicht genauer erklären?«, fragte er leise.
    »Gern würde ich das. Allerdings denke ich, dass wir Sie nicht mit diesen Dingen belasten sollten, Mr Flagstone. Gehen Sie bitte davon aus, dass es Welten gibt, die man normalerweise nicht sieht, aber Wege existieren, um dorthin zu gelangen.«
    »Das kann sein, und ich freue mich auch, wenn Sie sich Sorgen um mich machen. Sollte mir dieser Würger tatsächlich an den Kragen wollen, werde ich mich zu verteidigen wissen.«
    »Darf ich trotzdem fragen, wo Sie wohnen?«
    »Natürlich.«
    Suko erhielt die Visitenkarte, warf einen kurzen Blick darauf und sagte:
    »Das ist außerhalb der Stadt.«
    »Richtig. Meine Frau hat dort von ihrem Onkel ein kleines Anwesen geerbt. Es ist ein Bauernhof, den ich etwas umbauen lassen habe, ohne ihm den alten Charme zu nehmen.«
    »Das Haus steht einsam?« Flagstone lächelte. »Relativ einsam. Sie werden mich sicherlich aufsuchen, um mir eine Erfolgsnachricht zu überbringen. Ihr Ruf hat sich nicht umsonst herumgesprochen.«
    »Weshalb haben Sie sich an Sir James gewandt?«
    Flagstone musste einen Moment nachdenken. »Man hat mich praktisch gedrängt. Es ging um die Hand, die die beiden Zeugen gesehen haben. Ihre Aussagen und alles, was sonst noch wichtig ist, habe ich Ihrem Chef überlassen.« Er nickte und holte noch mal tief Luft. »Dann wünsche ich uns allen den Erfolg, den wir auch verdienen. Wir hören noch voneinander.«
    Nach diesen Worten ging er zur Tür und verließ das Büro, in dem wir zu dritt zurückblieben.
    Sir James trank einige Schlucke von seinem Stillen Wasser und fragte uns dann: »Was halten Sie von Gordon Flagstone?«
    »Sein Verhalten ist normal«, erklärte ich. »Wir sind nun Eingeweihte, aber wäre es nicht so und mir hätte jemand von einer Hand berichtet, die übergroß ist, ich hätte ihn für einen Spinner gehalten. Er zweifelt natürlich.«
    »Und Sie?«
    »Ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    Ich schaute Suko an. »Es liegt schon lange Zeit zurück, da haben wir es auch mit einer riesigen Hand zu tun gehabt. Damals spielte Aibon eine wichtige Rolle. Ich denke nicht, dass es in diesem Fall auch so sein wird.«
    »Und wohin tendieren Sie?«
    Diesmal antwortete Suko. »Ich denke daran, wer dieser Chikaze ist. Ein Halbindianer. Ich kann mir vorstellen, dass er mit der Magie seines Volkes auf vertrautem Fuß steht. Das muss nicht so sein, doch ich werde diesen Gedanken nicht aus den Augen lassen. Können wir uns darauf einigen?«
    »Mit mir schon«, sagte ich.
    Sir James blieb neutral. »Versuchen Sie Ihr Bestes und sehen Sie zu, das dieser Würger so schnell wie möglich gestellt wird. Wobei ich Ihre Vermutung, dass er sich rächen will, nicht aus den Augen lassen möchte. Das wäre ein Motiv.«
    »Das ist in unserem Sinne, Sir«, erklärte ich, und damit waren wir praktisch entlassen.
    »Erst Vampire, dann eine Riesenhand, John. Es geht weiter. Es gibt keine Ruhe.«
    »Wäre dir das lieber?«
    »Eigentlich nicht. Ich habe mich inzwischen an dieses Leben gewöhnt.«
    »Und an den Kaffee«, fügte ich noch hinzu, als wir das Vorzimmer unseres Büros betraten.
    Glenda hatte meinen letzten Satz gehört.
    »Was ist mit dem Kaffee?«, wollte sie wissen.
    Ich hob beide Hände. »Keine Kritik. Ich könnte nur noch eine Tasse vertragen.«
    »Oh, dann war es schlimm.«
    »Nein, es hielt sich in Grenzen.« Als ich mir meine Tasse erneut füllte, rückte Glenda mit der Nachricht heraus.
    »Purdy Prentiss hat angerufen.«
    »Und?«
    »Was sie wollte, hat sie mir nicht gesagt. Aber sie wartet wohl auf deinen Rückruf.«
    »Dann werde ich ihr den Gefallen mal tun.«
    Ich rief allerdings nicht aus dem Vorzimmer an, sondern von meinem Schreibtisch aus.
    »Da bist du ja wieder. Na, hast du den Kollegen inzwischen kennen
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