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1540 - Ein Freund der Linguiden

Titel: 1540 - Ein Freund der Linguiden
Autoren: Unbekannt
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über diesen Schutzpatron sind uns bekannt", warf Dao-Lin-H’ay ein. „Für uns lag die Vermutung nahe, daß dieser Mächtige eine große Bedeutung hat. Als wir dann erfuhren, daß er sich hier auf Menah mit einer Abordnung von Linguiden treffen wolle, wurde ich mit der GUUR-E-RAHK in Marsch gesetzt. Ich traf vor einhundertzwölf Tagen hier ein."
    „Es ist verblüffend", meinte der Smiler, „wie sehr sich unsere Ziele und Wege gleichen. Auch wir gingen davon aus, daß dieser Schutzherr der Linguiden wichtig ist. Ich gebe zu, daß ich mit dem Gedanken gespielt habe, dieser Mächtige könnte mit ES identisch sein, wenngleich das andererseits keinen logischen Sinn ergibt.
    Nur darf man bei ES nicht immer nach Logik und Sinn fragen. Der hat da so seine eigenen Vorstellungen. Wir erfuhren erst später von diesem Mächtigen und kamen nach Menah. Das war vor zehn Tagen.
    Gefunden haben wir hier nichts. Wir haben nur gehört, daß hier ein hominides Wesen namens Zuganemm zumindest zwei Eingeborenen erschienen ist. Das sind die beiden hier, unsere kleinen Freunde Inozemm und Jelita."
    „Ihr könnt die Suche nach ES hier beenden", behauptete Ler-O-San. „Hier gibt es nichts, was auf eine Superintelligenz hindeutet Es kam aber zum Zusammentreffen zwischen den Linguiden und einem anderen Wesen. Dieses Wesen kann nicht mit ES identisch sein."
     
    *
     
    Tekener fluchte und verzog das Gesicht. „Bist du da wirklich ganz sicher?" fragte er. „Ich habe das Zusammentreffen der Linguiden mit ihrem Mächtigen heimlich beobachten können. Wenn ihr interessiert seid, zeige ich euch eine Bildaufzeichnung des Zusammentreffens."
    Natürlich war die Enttäuschung bei dem ehemaligen Aktivatorträger groß, aber sein Interesse an diesem Mächtigen war ungebrochen. „Wir sind natürlich sehr daran interessiert. Wann fand dieses Meeting statt?"
    „Ich mußte fünfundfünfzig Tage warten, bis die Linguiden kamen. Bis dahin hatte ich mit meinen Mikrosonden hier nichts Ungewöhnliches entdeckt. Am dritten Tag nach der Ankunft der Linguiden erschien der Mächtige.
    Das Treffen dauerte einen halben Tag. Das Vorhandensein meiner GUUR-E-RAHK wurde von den Linguiden ganz sicher nicht bemerkt.
    Ob der angeblich so mächtige Schutzherr etwas davon gewußt hat, weiß ich nicht. Reaktionen haben wir nicht zu spüren bekommen. Dann verschwand der Mächtige wieder. Kurz darauf flogen die Linguiden auch schon wieder ab. Zwei Einheiten später tauchten sieben Muschelschiffe hier auf. Sie setzten einen winzigen Raumkörper ab. Irgendwo zwischen Menah und dem zweiten Planeten des Ferduur-Systems."
    „Die Sonde, die Lento-Suhn geborgen hat", stellte Dao-Lin-H’ay fest. „Die Sonde, die die Truillauer über unser Hiersein informierte", korrigierte der Terraner sie. „Danach passierte hier nichts mehr - bis ihr im Ferduur-System erschienen seid", sagte Ler-O-San. „Können wir diese Aufzeichnungen sehen?" fragte die Kartanin. „Natürlich. Ich muß euch leider an einen anderen Ort bitten. Dazu müßt ihr euch bücken, denn es geht durch Gänge, die für unsere Körperhöhe gebaut worden sind."
    Diese kleinen Anstrengungen nahmen Ronald Tekener und Dao-Lin-H’ay gern in Kauf. Ler-O-San führte sie durch zwei dieser niedrigen Gänge in einen halbdunklen Raum. Ein anderer Kontide schleppte ein paar Ballen aus Kunststoff herbei, die sich als Sitzkissen benutzen ließen.
    Sie machten es sich so bequem wie möglich. „Eins mag euch vielleicht enttäuschen", erklärte Ler-O-San. „Meine Mikrosonden haben nur Bilder anfertigen können. Zu hören bekommt ihr also nichts."
    Die gegenüberliegende Wand erhellte sich.
     
    *
     
    Der gelbe Sand erstreckte sich bis zum fernen Horizont. Die Wüste schien unendlich zu sein. Erst als die Aufnahmeoptik einen Schwenk durchführte, wurden Wälder und Berge in der Ferne sichtbar.
    Aus dem Stand der Sonne ließ sich ablesen, daß diese Szene irgendwo auf der Südhalbkugel von Menah aufgenommen worden sein mußte.
    Eingeblendete Zahlen verrieten das Datum und die Uhrzeit.
    Das Bild drehte sich weiter, bis es einen winzigen, grau schimmernden Fleck in die Mitte rückte.
    Die Vergrößerung änderte sich ruckartig. Mit jedem Wechsel kam der graue Fleck etwas näher.
    Schließlich wurde eine Anhäufung von unregelmäßig geformten Felsbrocken sichtbar, in deren Mitte eine Felsnadel steil in die Höhe ragte.
    Ein Obelisk, vielleicht entstanden durch eine Laune der Natur, vielleicht auch von Intelligenzwesen
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