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1540 - Ein Freund der Linguiden

Titel: 1540 - Ein Freund der Linguiden
Autoren: Unbekannt
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fliegen muß."
    Der kleine Kerl war voller Eifer. Er eilte an Ronald Tekeners Seite, Sein Fell schien zu glühen
     
    7.
     
    Das Baumdorf Tekumsemms glich einem Tollhaus.
    Die Sonnenanbeter des kleinen Stammes hatten nicht damit gerechnet, daß Inozemm in so kurzer Zeit mit den Fremden hier eintreffen würde. Selbst die Alten waren sich in ihrem Verhalten nicht einig. Der Verbannte hatte sie regelrecht überrumpelt.
    Ronald Tekener war mit dem Gleiter nach Inozemms Anweisungen durch das Blätterdach geflogen und direkt auf die Plattform zu. Da er nicht beurteilen konnte, welche Belastung sie vertrug, ließ er das Gefährt auf den Antigravpolstern etwa einen halben Meter über der Plattform aus Bast, Lianen, Geäst und anderen Materialien schweben.
    Die meisten Dorfbewohner hatten sich schleunigst in sichere Entfernung begeben. Die fremden Riesen waren ihnen unheimlich, auch wenn Inozemm in seiner Trommelbotschaft verkündet hatte, daß sie seine Freunde waren.
    Oder vielleicht gerade deshalb, denn schließlich waren Inozemm und Jelita Ausgestoßene. Und wer wollte schon etwas mit den Freunden von Verbannten zu tun haben? Keiner!
    Der einzige Sonnenanbeter, der den Ankömmlingen noch gelassen entgegensah, war der Stammesälteste. Das Geheim wort „Gonago" gab ihm Mut.
    Ganz sicher war aber auch er nicht auf den Beinen, als er seine Hütte verließ und das fremde Ding in der Mitte der Versammlungsplattform schweben sah. Der eine der Fremden sprang mit einem gewaltigen Satz heraus.
    Der andere, es mußte wohl das weibliche Wesen sein, das Inozemm angekündigt hatte, reichte erst diesen, dann Jelita und schließlich die beiden Kleinen heraus. Zum Schluß kam die weibliche Fremde. Auch sie schwang sich mit einem eleganten Satz aus dem schwebenden Ding.
    Selbstbewußt trat Inozemm auf seinen ehemaligen Häuptling zu. „Ich grüße dich und alle Unwissenden", erklärte er. „Hier seht ihr meine großen Freunde Ronald und Dao. Sie mögen auf euch wie Gesandte Ferduurs wirken, aber das sind sie nicht. Sie kommen von einer anderen Welt einer anderen Sonne. Sie können euch das ..."
    „Es gibt keine andere Sonne!" schrie jemand aus der Nähe. „Vorsicht!" rief die Kartanin.
    Sie hatte oben im Geäst einen Sonnenanbeter entdeckt, der mit Pfeil und Bogen auf Inozemm zielte. Der verstand nicht, was geschah.
    Dao-Lin-H’ay riß mit einer blitzschnellen Bewegung ihren Kombistrahler heraus und feuerte. Sie traf den Pfeil im Moment des Abschusses und zerstrahlte ihn.
    Die überall im Geäst hockenden Sonnenanbeter schrien und schnatterten. „Den Kerl hol ich mir", erklärte Ronald Tekener.
    Der Terraner hatte einen leichten SERUN angelegt. Er steuerte mit dem Gravo-Pak in die Höhe.
    Bevor der Sonnenanbeter verschwinden konnte, hatte er ihn erreicht und mit einer Hand gepackt.
    Er flog mit ihm zur Plattform zurück und setzte das zappelnde Bündel vor dem Stammesältesten und Inozemm ab. „Ein sehr unfreundlicher Empfang." Der Translator übersetzte seine Worte, was zu neuem Staunen führte. „Wer ist das?"
    „Der Medizinmann", meinte Inozemm abfällig. „Er war schon immer ein Dummkopf, der die Furcht der anderen noch größeren Dummköpfe für seine persönlichen Zwecke ausgenutzt hat. Aber ich möchte nicht, daß er für diesen Mordversuch bestraft wird. Er kann ja noch etwas lernen." Dem Terraner gefiel das. „Du bist hier der Chef", wandte er sich an Tekumsemm. „Wir sind als Freunde gekommen. Nicht nur als Freunde des tapferen Inozemm, sondern auch als Freunde deines ganzen Stammes oder aller anderen Sonnenanbeter eurer schönen Welt. Ihr habt diese beiden verstoßen, weil sie eine unglaubliche Geschichte erzählt haben. Sie haben aber die Wahrheit berichtet. Eure kleinen Geister haben nicht verstanden, was sie erlebt haben.
    Ihr solltet euch schämen und euch entschuldigen."
    „Ferduur wird uns alle bestrafen", jammerte der Medizinmann. „Dein Ferduur", entgegnete Inozemm selbstbewußt, „ist nichts anderes als eine riesige brennende Kugel, die uns Licht und Wärme spendet. Ferduur ist wunderbar, aber kein Lebewesen und kein Gott. Und auch niemand, der Boten schicken kann. Wer unbedingt weiter an ihn glauben will, der soll es ruhig tun. In meinem Stamm wird er aber keinen Platz finden."
    Die sieben Alten hatten sich nun in die Nähe gewagt. „Große Worte eines jungen und unerfahrenen Mannes!" rief einer von ihnen. „Woran sollen wir denn glauben, wenn nicht an Ferduur?"
    „Unser aller Verstand", entgegnete
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