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154 - Die Kralle des Todes

154 - Die Kralle des Todes

Titel: 154 - Die Kralle des Todes
Autoren: Dämonenkiller
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Abgrund zu stürzen.
    „Tonio!" stieß sie erschrocken hervor. „Was ist mit dir los? Erkennst du mich nicht?"
    „Ich weiß nicht, wer Sie sind", sagte Tonio abweisend.
    „Das ist nicht möglich", keuchte Carina entsetzt. „Wir lieben uns, Tonio! Bitte… sag, daß du mich kennst. Ich bin deine Carina!"
    „Ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie endlich meinen Arm losließen", sagte er barsch. „Ich kenne Sie nicht. Und nun lassen Sie mich bitte in Ruhe, ich warte auf jemanden."
    „Auf mich!" beharrte Carina.
    „Gehen Sie endlich, oder ich lasse Sie vom Personal hinauswerfen. Ich fühle mich belästigt", sagte Tonio scharf und laut. Am Empfang, hinter dem Glaskasten, drehte die Empfangsdame überrascht den Kopf und sah Carina mißbilligend an.
    Sie eilte zu ihr. „Ich möchte mit dem Arzt sprechen, der Tonio behandelt hat", bat sie.
    Eine Viertelstunde später stand er vor ihr. Carina hatte nicht wieder versucht, Tonio in ein Gespräch zu verwickeln. Sie war geschockt. Es konnte nicht anders sein, als daß Tonio das Gedächtnis verloren hatte.
    „Es ist ein Wunder geschehen", sagte der Arzt. „Niemand kann es begreifen. Das übersteigt alles, was wir kennen. Er kann gar nicht gesund sein. Und doch ist er so gesund, wie ein Mensch nur sein kann."
    „Körperlich vielleicht", sagte Carina traurig.
    „Wie meinen Sie das?"
    „Er muß sein Gedächtnis verloren haben", sagte sie. „Ist Ihnen das nicht aufgefallen? Er will mich nicht wiedererkennen."
    „Das verstehe ich nicht", sagte der Arzt. „Wir wollten ihn noch ein paar Tage zur Beobachtung hierbehalten, aber er bestand darauf, das Krankenhaus zu verlassen. Er sagte, daß Sie ihn abholen würden. Safirna weiß, daß ich gesund bin, und sie holt mich ab, sagte er wörtlich."
    „Safirna?" keuchte die junge Hexe entsetzt. „Aber ich heiße Carina!"
    „Vielleicht habe ich den Namen falsch verstanden", sagte der Arzt.
    In diesem Moment betrat jemand die große Eingangshalle. Es war eine alte Frau mit einem großen Kopf und einem leichten Buckel. Carina überlief es eiskalt. Das war Safirna! Aber sie sah wesentlich jünger aus als bei der Beschwörung!
    Tonio wirbelte herum. Ein Strahlen überzog sein Gesicht, und er lief auf die alte Frau zu. „Endlich! Ich fürchtete schon, Ihr würdet nicht mehr kommen, Herrin Safirna!" stieß er hervor und verneigte sich tief, als er vor ihr stand.
    „Begleite mich", forderte sie.
    Wortlos und mit glücklichem Gesicht ging Tonio vor ihr her und öffnete ihr die Tür. In der Glastür sah Safirna sich noch einmal um. Ihr Blick kreuzte sich mit dem von Carina.
    Safirna nimmt sich immer, was sie braucht. Du mußt mich nicht bezahlen.
    In Carina brach eine Welt zusammen.
Diesen
Preis hatte sie nicht zahlen wollen. Zu spät erkannte sie, daß man mit Dämonen nicht handeln sollte. Sie hatte Tonio an sie verloren.
    Wie hatte er sie genannt?
Herrin Safirna!
    Er war ihr
Sklave!
    Das hatte er niemals verdient. Und sie, Carina, auch nicht. Sie liebte ihn doch, sie konnte und wollte ihn nicht an dieses alte Dämonenweib verlieren. Dann sollte er besser tot sein. Carina stieß einen gellenden, langanhaltenden Schrei aus, der aus der ganzen Tiefe ihres verzweifelten Herzens kam. Dann rannte sie los, stürmte durch die Glastür hinter Safirna und ihrem Sklaven her.
    Aber weder die Dämonin noch Tonio waren zu sehen.
    Beide waren spurlos verschwunden, als hätten sie sich in Nichts aufgelöst.

    In der kommenden Nacht versuchte Carina erneut, die Dämonin Safirna zu beschwören. Sie wollte Safirna töten, sobald diese erschien. Aber Safirna erschien nicht. Carina bekam sie niemals wieder zu Gesicht.
    Und Tonio blieb ebenso verschwunden. Sein Verschwinden brachten die Leute im Dorf mit Carina, der Hexe, in Verbindung. „Du hast ihn getötet und verzehrt", sagten die einen, „du hast ihn getötet und ins Meer geworfen" die anderen, die harmloseren. Aber einig waren sie sich alle.
    Carina mußte fliehen, um nicht gesteinigt zu werden.

    „Es geht wieder los", sagte Dorian Hunter.
    Coco Zamis, die am Fenster stand, wirbelte überrascht herum. Ihr flauschiger Frotteemantel klaffte auf und entblößte reizvolle Teile ihres Körpers; vor ein paar Minuten war sie aus dem Bad bekommen und hatte es noch nicht für nötig gehalten, sich sofort anzukleiden. Aber ihre Nacktheit konnte Dorian nicht berühren. Er war zu geschwächt.
    Er hob eine ausgemergelte Hand. „Es geht wieder los", wiederholte er krächzend. „Diese verdammte
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