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1535 - Tanz der Nocturnen

Titel: 1535 - Tanz der Nocturnen
Autoren: Unbekannt
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es, was ich dir beizubringen versuche, Sey-Nia", sagte Alaska mit unerschütterlicher Ruhe. „Wir sitzen alle im selben Boot. Darum müssen wir versuchen, diese Situation gemeinsam zu meistern.
    Wenn wir das geschafft haben, dann seid ihr entlassen. Mein Wort!"
    „Nun gut", sagte Sey-Nia-M’en zögernd. „Wir haben keine andere Wahl. Was schlägst du also vor, was wir tun sollen?"
    „Wie ich schon sagte, zuerst werden wir einen Hilferuf nach Kontor Fornax schicken", erklärte Alaska.
    Er wandte sich Annu Simila zu und diktierte ihr den Inhalt des Funkspruchs. Dieser enthielt ihre Identifikation als terranischkartanische Expedition, die Namen der beiden Schiffe und ihr Ziel, das Augenlicht-System. Im zweiten Abschnitt wies Alaska darauf hin, daß sie vom Nocturnenstock des 14. Planeten festgehalten wurden, und bat die Hanseaten von Kontor Fornax um Hilfe, auch in Form von Tips und Tricks, wie sie sich aus dieser mißlichen Lage befreien könnten.
    Annu ließ Alaskas Nachricht vom Pikosyn ihrer Kombination aufnehmen und verschwand dann in Richtung Kommandozentrale, um den Hilferuf über Normalfunk abzuschicken. „Es wird einige Zeit dauern, bis der Funkspruch Kontor Fornax erreicht und eine Antwort kommt", sagte Alaska Saedelaere dann. „Wir werden diese Pause nützen, um mit zwei Beibooten der WO-MUN und der TAMBO zum vierzehnten Planeten zu fliegen und mit dem Nocturnenstock zu verhandeln.
    Einverstanden, Sey-Nia?"
    „So machen wir es, Alaska", bestätigte die Kartanin. Sie hatte sich abreagiert und war wieder zugänglicher. Sie reichte Alaska die Hand und sagte mit breitem Grinsen: „Auch wenn es anders ausgesehen hat, Alaska, ich wollte dich nicht wirklich fressen. Du bist doch nur Haut und Knochen."
    Alaska erwiderte den Händedruck und sagte: „In einer halben Stunde Normzeit starten wir."
    Nachdem die Kartanin mit ihren beiden Begleitern gegangen war, trug Alaska seinem l. Piloten auf, den Shift startklar zu machen und eine dreiköpfige Mannschaft zusammenzustellen. „Ich habe das Gefühl, daß wir auf der Stelle treten", sagte Ernst Ellert, als sie unter sich waren. „Noch auf dem Flug zum Narren von Fornax habe ich gehofft, daß sich die Dinge rascher zum Positiven entwickeln würden.
    Aber inzwischen tendiere ich zu der Meinung, daß wir in Fornax nicht fündig werden."
    „Ich glaube auch, daß wir die echten Zeittafeln von Amringhar in Fornax nicht finden werden", stimmte Testare zu. „Alles scheint sich gegen uns verschworen zu haben."
    Alaska sah die beiden an. Sie wirkten auf ihn wie zwei tragische Gestalten, die alle Hoffnung fahrengelassen hatten.
    Ellert, der einstige terranische Multi-Mutant, der eine Ewigkeit in scheintoter Starre und dann körperlos hatte zubringen müssen - und nun an einen Barkonidenkörper gebunden war.
    Testare, der als Cappin-Fragment über ein Jahrtausend lang ein parasitäres Dasein in Alaskas Gesicht geführt hatte und dann zu einem in Freundschaft verbundenen Symbionten für Alaska geworden war - ebenfalls in einem barkonidischen Leihkörper gefangen.
    Beiden war prophezeit worden, daß sie ihre Bestimmung finden und ihre ursprünglichen Fähigkeiten und ihre Körperlosigkeit zurückbekommen würden, wenn sie die Zeittafeln von Amringhar fänden. Und seitdem war es ihr ganzes Bestreben, dieses Ziel zu erreichen.
    Sie hatten schon einmal geglaubt, am Ziel zu sein, als sie im Innern des Paura-Black Holes von Groß-Magellan die Zeittafeln fanden. Doch die hatten sich nur als Backups, als Kopien der wahren Zeittafeln erwiesen.
    Zuletzt hatten die beiden Sucher die Information erhalten, daß die „Geburtshelfer von ES" in Fornax zu finden seien und den Weg zu den echten Zeittafeln wußten. Und darum waren sie hier. Aber trotz der vielversprechenden Hinweise waren sie ihrem Ziel noch keinen Schritt näher gekommen. Im Gegenteil, nach den nichtssagenden Aussagen des Narren von Fornax schien das Ziel in noch weitere Ferne gerückt zu sein. „Wir haben noch eine gute Chance, vom Weisen von Fornax die Wahrheit zu erfahren", sagte Alaska Saedelaere. „Ihr habt so lange ausgehalten, da kommt es auf ein paar Tage mehr oder weniger auch nicht mehr an, bis wir zum Weisen gelangen."
    „Und was, wenn er ähnlich unsinnige Antworten gibt wie der Narr?" gab Ernst Ellert zu bedenken. „Wohin sollen wir uns dann noch wenden?"
    „Warten wir erst einmal ab", sagte Alaska und machte sich auf den Weg in die Kommandozentrale.
    Der ehemalige Maskenträger spürte, wie die beiden
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