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1535 - Tanz der Nocturnen

Titel: 1535 - Tanz der Nocturnen
Autoren: Unbekannt
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Passagesymbole kreieren und die Nocturnenschwärme mittels dieser beeinflussen und nach Belieben steuern zu können. Das hatte er im Ang-Uilin-System gelernt Und es in dieser Disziplin schlechthin zur Perfektion gebracht.
    Es galt ja lediglich, das paar Dutzend Symbole zu entschlüsseln, das Schwarmnocturnen verstanden; die sie veranlaßten, in diese oder jene Richtung zu steuern, Hyperstrahlung aufzunehmen oder abzugeben, beziehungsweise selbst fünfdimensionale Symbolketten zu produzieren, nach dem Transitionsprinzip den Hyperraum zu überwinden, oder sich - wenn sie eine gewisse Ausdehnung und das erforderliche Alter erreicht hatten - zu teilen.
    Diese „Sprache" verstehen zu lernen und sie selbst einzusetzen, da war weiter nichts dabei.
    Sabasin beschloß daraufhin, den Narren von Fornax aufzusuchen und sich mit ihm in philosophischen Diskussionen zu messen. Obwohl Nakken und Nocturnen einander in gewisser Weise sehr ähnlich waren, denn beide waren 5-Dorientiert, geschah es nach Sabasins Wissen zum erstenmal, daß ein Nakk einen Millionen Jahre alten Nocturnenstock kontaktierte. Sabasin hatte keine Ahnung, wieso vor ihm noch kein anderer Nakk auf diesen Gedanken gekommen war; es konnte nur so sein, daß keiner seiner Artgenossen die Notwendigkeit gesehen hatte, dies zu tun.
    Es war auch für Sabasin keine Notwendigkeit, es war ihm einfach ein Bedürfnis. Je länger er sich mit den Nocturnen und deren Geschichte beschäftigte, desto mehr faszinierten sie ihn.
    In der Schwarmphase waren die Nocturnen hauchdünne Membranen aus fünfdimensional schwingendem Quarz. Sie hatten, je nach Entwicklungsstadium, einen Durchmesser von zwei bis hundert Metern. Noch waren sie ätherische Geschöpfe ohne Intelligenz, die, von ihren Instinkten getrieben, sich zu Schwärmen von bis zu einer Millionen Individuen vereinigten und auf festgelegten Schneisen von Sonne zu Sonne transitierten und sich von deren 5-D-Strahlung ernährten.
    Die so aufgenommene Hyperstrahlung wurde zum Teil für das Wachstum und die Entwicklung verwendet, zum Teil aber auch gespeichert und zur Fortbewegung nach dem Transitionsprinzip, für Sprünge über eine Entfernung von maximal einem Lichtjahr, genutzt. Danach bedurften sie einer gewissen Erholungsphase, bis sie wieder genügend Hyperenergien für den nächsten Sprung in sich aufgenommen hatten.
    Früher einmal, solange die Psi-Konstante unnatürlich hochgeschraubt war, dafür gesorgt, daß die ultrahochfrequente Hyperstrahlung für die Nocturnen unverdaulich wurde. Sie hatten sie als sogenannten Paratau, in Form halbstofflicher psienergetischer Tropfen, ausgeschieden, die sich entlang der Flugschneisen ablagerten und ihre gefahrlichen Tauregionen bildeten.
    Dieser Paratau hatte von Hilfsvölkern, wie etwa den Kartanin und später auch den Hanseaten, entsorgt werden müssen. Denn bei zu großer Ansammlung der Tauregionen mit dem Psichogon, bei Überschreitung einer kritischen Menge, war es zur Deflagration des Parataus gekommen. Diese Selbstzündung hatte dazu geführt, daß der Paratau in seine ursprüngliche hyperenergetische Zustandsform zerfiel und zu unkontrollierbaren Psistürmen führte.
    Solche Psistürme hatten mehrere Tage anhalten und über viele Lichtjahre hinweg reichen können, waren eine große Bedrohung für die Nocturnenstöcke gewesen, denn sie konnten diese in geistige Verwirrung und in immerwährende Psiphrenie stürzen. Der Narr von Fornax, so hieß es, war Opfer eines solchen Psisturms geworden und seit damals psiphrenisch.
    Diese Gefahr war behoben, seit das Kosmonukleotid DORIFER die Psi-Konstante wieder auf normale Werte gesenkt hatte und die Nocturnen nicht mehr zur Produktion des Parataus angeregt wurden.
    In der Gegenwart machten die Nocturnen wieder ihre normale Entwicklung durch. Sobald alle Nocturnen eines Schwarmes ihre maximale Größe von 100 Metern Durchmesser erreicht hatten, dann endete ihre Schwarmphase. Während ein geringer Prozentsatz sich nach Amöbenart teilte und einen neuen Schwarm aus jungen 2-Meter Nocturnen bildete, trat die Mehrheit in die Stockphase über.
    Die großen, gereiften Nocturnen ließen sich auf Himmelskörper mit geringer Schwerkraft nieder, wo sie sich zu dunklen Quarztürmen aufschichteten und verhärteten und sich zu einem Kollektiv mit Intelligenz vereinten.
    Und je größer ein solcher Nocturnenstock war, desto höher wurde seine Intelligenz. Darum lockten die Nocturnenstöcke mit hyperenergetischen Funksymbolen andere
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