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1535 - Tanz der Nocturnen

Titel: 1535 - Tanz der Nocturnen
Autoren: Unbekannt
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Nocturnenstock wollten, und es war ihm auch nicht überaus wichtig, es zu erfahren. Aber er hätte es trotzdem gerne gewußt.
    Wie gesagt, aus bloßer Neugierde, ohne sich etwas Besonderes dabei zu denken.
    Anfangs war die Unterhaltung zwischen dem Nocturnenstock und den Terranern auch erwartungsgemäß uninteressant verlaufen. Der Narr von Fornax wurde seinem Namen durchaus gerecht, indem er seine Pseudo-Persönlichkeiten hervorkehrte und so eine geordnete Unterhaltung verhinderte. Und die Terraner waren außerstande, eine Linie festzulegen und einen Ausweg aus dem Chaos zu finden.
    Doch irgendwie kam es dann doch dazu, daß Ernst Ellert sein Anliegen vorbrachte.
    Sabasin vernahm zuerst mit Staunen, welche Ziele die Terraner verfolgten. Sie suchten in Fornax nach sogenannten Geburtshelfern der Superintelligenz ES und nach den wahren Zeittafeln von Amringhar, der Chronik von ES!
    Als ihm die ganze Tragweite des Begehrens der drei Sucher bewußt wurde, wandelte sich Sabasins Staunen allmählich in Unmut und danach in Ärger und Zorn.
    Emotionen wie Ärger und Zorn oder gar Wut waren keine für Nakken typischen Gefühle. Sie empfanden solche nicht wirklich, sondern kannten diese nur von den Galaktikern. Aber das, was Sabasin in diesen Momenten empfand, kam dem Empfinden von Wut sehr nahe.
    Er fühlte sich von Alaska Saedelaere, Ernst Ellert und Testare hintergangen. Sie hatten ihm ihre wahren Beweggründe für den Einflug in das Fornax-System und den Besuch beim Narren von Fornax verheimlicht. Sie hatten ihm verschwiegen, daß sie Informationen über die Superintelligenz ES sammelten.
    Sie hatten ihm dies wohl ganz bewußt verheimlicht, weil sie wußten, daß die Nakken seit undenklichen Zeiten „Sucher nach dem Innersten" waren. „Innerstes" war ein Synonym für die Superintelligenz ES gewesen, das die Nakken gebrauchten, um ihre wahre Bestimmung geheimzuhalten, eben diese Suche nach ES.
    Das Geheimnis war viele Jahrtausende gewahrt worden. Doch in jüngster Vergangenheit hatten verschiedene unglückliche Umstände dazu geführt, daß die wahre Bedeutung der „Suche nach dem Innersten" auch Außenstehenden bekannt wurde ...
    Sabasin hatte keinen Zweifel darüber, daß auch Alaska Saedelaere und seine beiden Freunde zum Kreis der Eingeweihten gehörten. Es konnte nur so sein, daß sie ihr Wissen dazu benutzten, um den Nakken ihre Bestimmung streitig zu machen und sich selbst zu Suchern nach ES aufzuspielen.
    Das Gehörte ließ keinen anderen Schluß zu.
    Und sie hatten ihn, Sabasin, in voller Absicht für ihre Zwecke mißbraucht. Sie wirkten gegen ihn und die Interessen der Nakken. Und darum waren sie seine Gegner.
    Diese Erkenntnisse, die Sabasin beim Zuhören gewann, waren es, die in ihm Gefühle weckten, die er als Wut bezeichnete. „Traue keinem Humanoiden!" Wie wahr!
    Sabasin hätte sich an diese Regel der Logenbrüder halten sollen. Es war nicht mehr zu ändern, was passiert war.
    Sabasin konnte es nicht mehr rückgängig machen. Er wollte auch gar keine Vergeltung für diesen schmählichen Verrat, noch dachte er an Bestrafung.
    Er war lediglich entschlossen, alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, damit die Terraner nicht die gewünschten Informationen vom Narren von Fornax erhielten, falls dieser die Antworten kannte.
    Und darum setzte er seine durch die Nocturnenforschung gewonnenen Erkenntnisse ein.
    Ohne lange zu überlegen, schickte Sabasin den zuraune gekommenen Nocturnenschwärmen eine Symbolfolge entgegen, die sie förmlich zur Raserei brachte. Durch geschickt abgestimmte Hyperimpulse lenkte Sabasin ihr Interesse auf die für die Hypergeräte von Raumschiffen typische 5-D-Ausstrahlung. Sie ignorierten augenblicklich die vordergründigen Lockimpulse des Nocturnenstocks, filterten aus dem breitgefächerten Frequenzbereich des Hyperspektrums die schwachen Emissionen der Raumschiffsyntronik heraus und stürzten sich gierig auf diese, sogen sie förmlich in sich auf, vermischten sie wahllos miteinander und reflektierten sie, so daß sie sinnentstellt und in sinnloser Reihenfolge zu den Quellen zurückgestrahlt wurden.
    Das Ergebnis war, daß die Syntroniken verrückt zu spielen begannen und unkontrollierte Befehlsfolgen an die Endgeräte zur Ausführung weiterleiteten. Die Syntroniken stürzten in weiterer Folge ab, die kompletten Raumschiffsysteme brachen zusammen. Lediglich die TAMBO, die sich in unmittelbarem Einflußbereich des Alpha-Stockes befand, blieb davon verschont.
    Die WO-MUN und
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