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1535 - Tanz der Nocturnen

Titel: 1535 - Tanz der Nocturnen
Autoren: Unbekannt
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diese Hinweise auf die Situation von ES zu bekommen. Denn schließlich hieß es, daß die Zeittafeln eine lückenlose Aufzeichnung der Geschichte der Superintelligenz enthielten, und daraus ließen sich hoffentlich auch Rückschlüsse auf ES’ augenblickliche Situation ziehen.
    Mit der Superintelligenz dieser Mächtigkeitsballung schien einiges nicht zu stimmen. ES hatte allen Zellaktivatorträgern die Geräte mit der unsinnigen Begründung abgenommen, daß die Bewährungsfrist von 20000 Jahren verstrichen sei, ohne daß die Betroffenen die Probe bestanden hatten. Danach war ES mit Wanderer spurlos verschwunden.
    Es war Alaska Saedelaeres schwache Hoffnung, von den wahren Zeittafeln zu erfahren, was mit ES los war - falls diese überhaupt gefunden werden konnten, woran Alaska allmählich zu zweifeln begann ...
    Wie auch immer, weder Testare noch Ernst Ellert hatten etwas dagegen, daß Alaska die Befehlsgewalt übernommen hatte.
    Die Kommandantinnen der CHIANG-LU und WO-MUN meldeten sich fast gleichzeitig. Ihre Abbilder erschienen nebeneinander in dem Bildwürfel des Bildsprechgerätes der CHRINAAR.
    Alaska versicherte ihnen einleitend, daß keines der Schiffe von dem Nocturnenschwarm im Einflußbereich des Narren von Fornax etwas zu befürchten hätten, da der Nakk Sabasin die Sache im Griff habe. „Bist du sicher, daß das die Nocturnen auch wissen?" erkundigte sich Sey-Nia-M’en, die Kommandantin der WO-MUN spöttisch. Sie war eine ungewöhnlich korpulente und muskulöse Kartanin und wahrscheinlich deswegen so mürrisch, weil sie ihre Gewichtsprobleme nicht in den Griff bekam. „Dieser Schwarm gebärdet sich viel ungestümer als jener im Ang-Uilin-System. Uns wäre wohler, wenn Sabasin für den Abflug des Schwarms sorgen würde."
    „Das gefiele vermutlich dem Narren von Fornax überhaupt nicht", erwiderte Alaska. „Schließlich hat der Nocturnenstock diesen Schwarm angelockt, um sich zu vergrößern. Ihr kennt die Spielregeln und müßt euch daran halten. Aber ihr könnt Sabasins Fähigkeiten trauen. Sie garantieren für unsere Sicherheit."
    „Meinetwegen", sagte Sey-Nia-M’en mißmutig. „Wie sollen wir uns verhalten?"
    „Die WO-MUN und CHIANG-LU sollen im All in Warteposition bleiben", befahl Alaska. „Es wäre gut, keinem der fünf Monde, auf denen der Narr siedelt, näher als zweihunderttausend Kilometer zu kommen. Ist das klar?"
    „Verstanden", bestätigte Sey-Nia-M’en.
    Das feiste Gesicht der Kartanin wurde von dem pausbäckigen Modlar Pereviz abgelöst. Er zwinkerte Alaska mit seinen hellblauen Augen zu und verzog den kleinen, dicklippigen Mund zu einem schiefen Grinsen. „Keine Bange, Alaska", sagte der Erste Pilot verschmitzt, „der Nakk hat das vollste Vertrauen der Mannschaft der TAMBO. Was sollen wir tun?"
    „Halte dich mit der TAMBO im Fahrwasser der CHRINAAR, Modlar", erklärte Alaska. „Ich weiß noch nicht, auf welchem der fünf Monde Sabasin zu landen gedenkt. Aber wie seine Wahl auch ausfallt, die TAMBO soll sich an die CHRINAAR anhängen und neben ihr landen."
    „In Ordnung", sagte Modlar Pereviz und fuhr sich glättend über sein gelbbraunes Implantationshaar. „Und wie sollen wir uns verhalten, wenn wir vom Narren kontaktiert werden?"
    „Am besten ihr ignoriert alle Impulse des Narren", riet Alaska. „Überlaßt es Sabasin, mit dem Narren zu verhandeln. Ich möchte lediglich, daß die TAMBO nahe der CHRINAAR landet. Vermutlich werden Ernst Ellert, Testare und ich an Bord kommen."
    „Alles klar." - Sabasin, der die Unterhaltung mitverfolgt hatte, unterbrach die Verbindung. „Ich werde auf dem größten Mond landen", sagte er zu Alaska. „Von dort kommen die stärksten Impulse, was nur logisch erscheint, wenn deine Angaben richtig sind."
    „Sie hatten zumindest vor bald siebenhundertundfünfzig Jahren Gültigkeit", erklärte Alaska. „Aber ich kann mir nicht vorstellen, warum sich daran etwas geändert und der Narr seine Alpha-Persönlichkeit gewechselt haben sollte."
    Bevor die TAMBO von Terra aufgebrochen war, hatte Alaska veranlaßt, daß alle Verfügbaren Daten über die Nocturnen und das Fornax-System in den Bordsyntron gespeichert wurden. Dazu gehörten auch jene Unterlagen, in denen Anson Agyris’ Erfahrungen mit dem Narren von Fornax aus dem Jahre 430 NGZ festgehalten waren.
    Demnach hatte sich der über vier Millionen Jahre alte Nocturnenstock über die fünf Monde des 4.
    Planeten der Sonne Zyklop verteilt.
    Der Narr selbst hatte die 5 Monde der Größe nach
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