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1532 - Lasim und Paranakk

Titel: 1532 - Lasim und Paranakk
Autoren: Unbekannt
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ganzen Bereich. Es lag auf der Hand, daß Eirene hier den Schacht verlassen hatte. Ganz unten, auf der Sohle des Schachtes, lag der Versammlungssaal, der früher den Logenbrüdern für ihre Sitzungen gedient hatte.
    Inzwischen stellte er das Zentrum aller Nakken auf der Suche nach dem Innersten dar.
    Rhodans Sinkvorgang endete plötzlich. Mitten im Schacht blieb er hängen, und Willom entfernte sich immer weiter von ihm. Der Terraner wartete schweigend, aber als sich auch nach mehreren Minuten nichts mehr tat und Willom aus seinem Sichtbereich verschwand, wurde es ihm zu bunt. „Würdest du dich freundlicherweise um meinen Weitertransport kümmern?" fragte er. „Oder soll ich hier überwintern? Hat Paunaro es sich plötzlich anders überlegt?"
    „Nein, nein!" versicherte Willom hastig, und seine Stimme drang an seine Ohren, als befände sich der Nakk unmittelbar unter ihm. „Es geht sofort weiter. Sato Ambush erwartet dich bereits!"
    „Es ist gut!" Perry seufzte. Er wußte, daß es mit Eirene zusammenhing, daß er warten mußte.
    Offenbar benötigte sie einen Vorsprung, um ihm nicht ein zweites Mal über den Weg zu laufen.
    Sein Körper sank weiter nach unten bis zum vorletzten Schachtausstieg. Das Transportfeld hievte ihn hinaus und stellte ihn auf dem Fußboden ab. Der Terraner sah sich um und entdeckte den Pararealisten, der aus einer Nische trat und sich ihm näherte. Ambush trug eine einfache, silbergraue Kombination, und er streckte die Hände nach vorn und eilte mit ausholenden Schritten auf ihn zu. „Perry, endlich!" rief er aus. Seine großen, braunen Rehaugen blickten wie immer mit einem Hauch Melancholie drein, und die kurzen, exakt geschnittenen Borsten seines Haares stellten unter Beweis, daß er auch im Reich der Nakken nicht auf einen Kosmetikroboter verzichtete. „Ich habe diesen Zeitpunkt herbeigesehnt!"
    Rhodan reichte ihm die Hand und schüttelte sie kräftig. Er musterte den Mann japanischer Abstammung intensiv und mußte erkennen, daß Ambush sich keinen Deut verändert hatte. Mit seinen neunzig Jahren sah er noch immer genauso aus wie damals, als er ihn kennengelernt hatte. „Wie du weißt, lag es nicht an mir, daß es so lange gedauert hat", erwiderte der Terraner.
    Ambush zog ihn hinüber zu der Nische, die sich als Durchgang in einen bogenförmigen Korridor entpuppte, in dem in unregelmäßigem Abstand Türen zu erkennen waren. Er öffnete eine von ihnen, auf der bezeichnenderweise das Symbol zweier ineinander verschlungenen Hände dargestellt war.
    Obwohl die Nakken keine Hände besaßen, symbolisierte es doch die Zusammenarbeit zwischen ihnen und Ambush als Vertreter der Menschheit. Seit dem Tod des Tyrannen Monos hatte es sich der Pararealist zur Aufgabe gemacht, eine Kommunikationsmethode mit den Nakken zu entwickeln. Perry wußte von Sato, das sich etwas Seltsames in dem Wissenschaftler abgespielt hatte. Aus dem Ki, jener Kraft, die im Zentrum der menschlichen Existenz ihren Sitz hatte und deren Aufgabe es war, Körper und Seele zusammenzuhalten und eins sein zu lassen, war in Ambush die Erkenntnis aufgestiegen, daß es für das Weiterbestehen der galaktischen Zivilisationen von eminenter Wichtigkeit war, sich mit den Nakken auf sinnvolle Weise verständigen zu können. 23 Jahre war der Pararealist inzwischen mit seinem Vorhaben beschäftigt, und die Erfolge, die er erzielt hatte, konnten nur als mager bezeichnet werden. Daß ihm jetzt der Durchbruch gelungen sein sollte, konnte nicht allein an ihm und seiner Überzeugungsarbeit liegen. Andere Dinge hatten mitgespielt, etwa die vergebliche Suche der Nakken nach dem Innersten. Etwas hatte dazu geführt, daß sie ihre fremdartige Mentalität überwanden, die von Menschen oftmals als Starrheit oder geistige Unbeweglichkeit verstanden wurde, obwohl sie es nicht war.
    Perry begriff, daß es nicht das Wirken von Einzelpersonen war, die den Gesinnungswandel der Nakken bewirkt hatten, sondern das langzeitige Zusammenspiel mehrerer Kräfte und Gedanken.
    Hier Sato Ambush - dort die Nakken. Und mitten zwischen ihnen Eirene/Idinyphe in ihrem Bestreben, eine rein persönliche Erfahrung mit der Mentalität der Nakken zu machen.
    Die Suche nach dem Innersten, der Superintelligenz ES, wurde von diesen Wesen bereits seit fünfzigtausend Jahren betrieben. Damals hatten die Nakken von der Existenz des Standarduniversums, das später den Namen Meekorah erhielt, noch keine Ahnung. Im sterbenden Universum Tarkan hatten sie nach der Superintelligenz
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