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1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust

Titel: 1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust
Autoren: Unbekannt
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wurde fast aus dem Sessel geschleudert, konnte sich aber rechtzeitig festkrallen. Die Gurte packten zu. „Beschuß!" meldete Jon Killmert mit hysterischer Stimme. „Wir werden beschossen!"
    „Von wo?" brüllte Beau zurück. „Oberfläche!" lautete die hastige Antwort. „Wir kriegen keine Ortung herein!"
    Der Beschuß nahm an Intensität zu. In Planetennähe konnten die unbekannten Angreifer nicht ungehemmt zuschlagen. Wäre die GÄA NOVA explodiert oder von schwersten Waffen vernichtet worden - sie hätte ganz Arwalal II mit sich genommen.
    Die Schutzschirme waren ihre Rettung. Beau beglückwünschte sich zu seiner Maßnahme. „Ich steuere freien Raum an!" schrie Jon Killmert. „Festhalten! Wir starten durch!"
    Beau sprang auf und fiel ihm in den Arm. „Das werden wir nicht tun, Killmert! Sobald wir weiter oben sind, werden wir abgeknallt!"
    „Nein, Beau! Nur da oben kommen wir in den Ortungsbereich von Tekheter!"
    Ein schlimmer Treffer ließ sie fast zu Boden gehen. Berstende Geräusche liefen durch die GÄA NOVA. „Unfug!" versetzte er zornig. „Du tust, was ich sage! Geortet wird dieses Spektakel auf Tekheter sowieso; niemand nimmt darauf Rücksicht! Diese Leute nehmen nur Rücksicht auf sich selbst! Zurück zum Boden!"
    Jon Killmert überlegte einen Moment lang - doch dann schlug er eingeschüchtert die Augen nieder.
    Die Walze schien abzustürzen, fing sich jedoch kurz über der Oberfläche. Durch eine Mauer aus Gasen lenkte der Hüne sie von der Kuppel fort.
    Diese Gegend war tödlich. In kurzem Abstand erschütterten neue Energiestöße die GÄA NOVA.
    Noch immer keine Ortung. Die Gegenseite war vorbereitet, die Vernichtung des lästigen Mitwissers gut geplant.
    Zweihundert Kilometer legte sie zurück.
    Erst dann hörte der Beschuß auf.
    Zur Sicherheit ließ Beau weitere zweitausend Kilometer zwischen sie und die Gegner bringen.
    Jetzt fühlte er sich sicher genug, Killmert in flachem Winkel aufwärts steuern zu lassen.
    Als sie freien Raum erreichten, lag zwischen ihnen und dem Kuppelareal die Rundung des Planeten. „Höchstgeschwindigkeit, Jon Killmert. Ich will hier weg sein, bevor die Tekheter dumme Fragen stellen."
    „Diesen Fragen kannst du nicht entkommen."
    „Doch! Wir kehren nie wieder ins Arwalal-System zurück. Und jetzt gib mir eine Hyperkomverbindung mit Melda Zen Held! Beeile dich!
     
    7.
     
    Beau Jaffe hoffte nur, daß Melda, die Arkonidinnen und ihr verwundeter Kommandant reisefertig waren. Er konnte sich keine Verzögerung leisten.
    Nach dem Angriff war eines sicher.
    Die Verhältnisse in der Provcon-Faust kippten. Noch bemerkte niemand etwas davon, aber wer am Leben bleiben wollte, brachte sich besser schleunigst in Sicherheit. Beau hatte keine Lust, zwischen irgendwelche Fronten zu geraten.
    Die Muschelschiffe waren Wirklichkeit, daran glaubte er nun felsenfest. Sicher - es war nicht gesagt, daß sie mit dem Debakel von Arwalal II zu tun hatten. Aber Beau spürte, daß die ganze Sache faul war. „Transmitter bereit?" fragte er. „Bereit", gab Jon Killmert als Bestätigung zurück.
    Beau strich seine weiße Ersatzuniform glatt und erhob sich. „Dann verschwinden wir. Killmert, Vert Beiken, ihr kommt mit mir! Die anderen kennen ihre Befehle. Wir halten Funkkontakt, wenn möglich."
    Sie verließen die Zentrale und fanden sich im Transmitterraum ein. Beau überzeugte sich, daß die Koordinaten des Senders mit denen des Empfängers übereinstimmten. Die nämlich gaben den Standort in seinem Wolkenturm an. „Kommt!"
    Beau trat als erster durch den grünen Bogen.
    Auf der anderen Seite erfaßte ihn schrecklicher Schmerz. Sekundenlang verlor er fast das Bewußtsein. Dann erst erholte er sich vom Transport. Was war das?
    Noch bevor er die Augen öffnen konnte, zerrten ihn schmale Hände vom Empfänger weg. „Beau!
    Was, ist los mit dir?"
    Er erkannte Meldas Stimme. Ihre Frage war dieselbe wie die, die er selbst sich stellte. Aber die Lösung lag auf der Hand - der Staubmantel der Provcon-Faust! Wenn er wirklich wieder rotierte und sich hyperdimensional aufheizte, wirkte das auch auf Transmitter. Sämtliche Kraftlinien in der Faust veränderten sich. „Laß mich los, Melda!"
    Er kam auf die Beine und schlug mit schmerzverzerrtem Gesicht die Augen auf. Gerade rechtzeitig für Vert Beiken, den Ertruser, und seinen Piloten Jon Killmert. Beide zeigten dieselbe Reaktion.
    Beau betrachtete mitleidlos ihren Schmerz.
    Er war sicher, daß man auch weiterhin per Transmitter reisen konnte.
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