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1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust

Titel: 1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust
Autoren: Unbekannt
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schon, als Sammite und Mieka ihm berichtet hatten.
    Unter Umständen barg die Lage gewisse Möglichkeiten. Ja, Lystron und die anderen Klonmutanten seiner Art waren am Ziel - gleich, ob sie die Entwicklung verursacht hatten oder nur davon profitiert.
    Aber die Vincraner waren keine Geschäftsleute.
    Sie bezahlten überhöhte Preise für die Sklaven von Tekheter, die Beau ihnen lieferte. Womöglich waren sie auch bereit, die Organisation der Lotsendienste in andere Hände zu vergeben.
    In seine, Beaus Hände. Dann wäre er der König der Provcon-Faust.
    Hätte er nur den Auftrag von Arwalal II sausenlassen können ... Doch das war nicht möglich, denn er hatte sich mit einer unbekannten Macht eingelassen, deren Möglichkeiten er nicht kannte. Diese Macht durfte er nicht verärgern.
    Selbst ein Beaunomet Jaffe kannte seine Grenzen. Zudem brauchte er das Geld.
    Je undurchsichtiger die Situation war, je mehr er über die Möglichkeiten nachdachte, desto verwirrter wurde er.
    Er vermutete lediglich, daß der Zustand des Staubmantels irgendwie mit verrückten Zwotterfrauen zu tun hatte.
    Ihre Urahnen, die Prä-Zwotter, hatten die tödliche Komponente des Mantels erst erschaffen. Und die Gegenwart?
    Die Gerüchte schlugen hohe Wellen. Niemand wußte, was auf Zwotta wirklich los war, wozu die Zwotterfrauen fähig waren.
    Wahrscheinlich war es am besten, alles wie geplant zu erledigen. Außerdem konnte er sich nicht mit zweihundert Tekhetersklaven außerhalb der Wolke sehen lassen. Beau sah keine Chance, seine Fracht außerplanmäßig irgendwo loszuwerden. Nicht ohne Fragen.
    Plötzlich kam ihm eine Idee. Was, wenn er in den Zwischendecks einfach die Luken öffnen ließ?
    Zweihundert Leichname waren bloß Staub zwischen den Sternen. Niemand würde je einen Körper finden.
    Doch letzten Endes entschied er sich dagegen. Es widerstrebte ihm, gute Profitobjekte aus der Hand zu geben.
    Und noch etwas anderes war im Spiel. Beau gestand sich ein, daß er neugierig war. Ein Spiel mit dem Feuer, dachte er. Etwas, das einem das Genick brechen konnte. Aber etwas, dem er noch nie in seinem Leben hatte widerstehen können.
    Er lächelte. Er hatte stets auf der Gewinnerseite gestanden; selbst unter Monos’ Herrschaft, der in der Faust als Remin Killian aufgetreten war. Diesmal würde es nicht anders sein.
    Doch Beau nahm sich vor, den Handel nicht ohne gewisse Maßnahmen durchzuziehen. Sosehr das Risiko ihn auch reizte - er war kein Dummkopf. Er spielte leidenschaftlich gern. Aber nicht, solange ihm der Einsatz unbekannt war.
    Das wollte er auf Arwalal II ändern. Die GÄA NOVA verfügte über ein gutes Arsenal.
    Seufzend ließ er die Automatik einen Drink servieren, während unter ihnen das Ziel zu einem riesigen Gasplaneten wuchs. „Ein Funkanruf, Beau."
    „Gib ihn mir!"
    Sekunden später leuchtete vor seinem Platz der Monitor auf, Beau erkannte einen Vertreter der Administration von Tekheter. „Ich bin der Eigner des Schiffes GÄA NOVA", erklärte er. „Dieser Besuch auf Arwalal II ist genehmigt."
    „Moment", bat der kahlköpfige Tekheter mißtrauisch. „Wir prüfen das." Ein paar Sekunden vergingen, dann sagte er: „Die GÄA NOVA ist unterwegs, um Sondermüll abzuladen?"
    „Richtig."
    Der Tekheter zog ein angewidertes Gesicht. „Sondermüll gehört entsorgt, nicht abgeladen. Auch nicht auf einem Gasplaneten. Aber ihr habt bezahlt. Also beeilt euch."
    Die Verbindung brach ab.
    Der Mond Tekheter verschwand unter dem Horizont. Beau lächelte, wenn er an die Ladung dachte; eine Frage der Wortwahl. Sein „Müll" bestand aus zweihundert Tekhetern, der Gewinn aus einer Riesensumme.
    Für den Fall, daß doch einmal jemand kontrollieren kam, führte sein Schiff tatsächlich etwas Müll mit. Beau hatte sogar bezahlt für die zwanzig Tonnen Stogsäure.
    Welche Ironie, daß solche Vorgänge praktisch unter den Augen der Tekheter abliefen.
     
    *
     
    Arwalal II war eine wirbelnde Hölle.
    Methan, Ammoniak, Wasserstoff, dazu große Anteile von Edelgas. Bei einer Oberflächenschwerkraft von zehn Gravos hätten Menschen nur kurze Zeit überlebt.
    Aber für genau diese Welt waren die Sklaven bestimmt.
    Beau hatte schon Tausende von ihnen auf die Giftplaneten der Provcon-Faust verschifft; Arwalal II, Teconteen IV, Zwotta III.
    Dort wohnte niemand. Doch Beau nahm an, daß die Zwotterfrauen bestimmte, 5-Dstrahlende Rohstoffe benötigten. Jemand mußte in die Bergwerke gehen, und die Möglichkeit bestand, daß es sich um eben seine Tekheter
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