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1524 - Die Uhren von Wanderer

Titel: 1524 - Die Uhren von Wanderer
Autoren: Unbekannt
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Perspektive des ewig Erdgebundenen, der glaubt, von seinem Platz an der Sonne kosmische Geschichte machen zu können. So betrachtet, finde ich, daß ihm die Unsterblichkeit zu Recht aberkannt wurde. Wann begreift Perry denn endlich, daß es keine Vater-Tochter-Beziehung mehr zwischen uns gibt?"
    „Das wird er hoffentlich nie akzeptieren", erwiderte Sato Ambush. „Aber das spielt in diesem Fall gar keine Rolle. Es ist nicht der Vater, der die Tochter um Hilfe bittet, sondern der Galaktiker die Begnadete. Du bist zufällig die einzige, die einen so guten Kontakt zu den Nakken hat, daß sie ihnen die Vorteile einer Zusammenarbeit bei der Suche nach ES plausibel machen könnte."
    „Das wäre gegen meine Überzeugung, und das weißt du, Sato", sagte Idinyphe. „Warum gibst du dich nur so ... verstockt, Idinyphe", tadelte der Pararealist. „Du weißt, daß alle deine Anklagepunkte gegen Perry unzutreffend sind. Perry hat längst kosmische Geschichte geschrieben. Und wenn er um Hilfe bittet, dann tut er es nicht für sich. Er handelt im Interesse aller Galaktiker und auch im Sinn von ES’. Nicht Perry oder einer der anderen ehemaligen Aktivatorträger braucht Hilfe, nein, ES benötigt sie dringend. Nur weil der Superintelligenz rasch geholfen werden muß, hat Perry mich auf diesen Kanossagang geschickt."
    Idinyphe schüttelte ungehalten den Kopf. Sie wirkte zornig, als sie rief: „Warum muß ich mir überhaupt diese Banalitäten anhören. Da es nicht von selbst in deinen Kopf will, muß ich es dir wohl einbleuen. ES ist irregeleitet, ES muß geholfen werden! Die Superintelligenz befindet sich in großer Gefahr, packen wir’s gemeinsam an! Das sind Binsenwahrheiten. Es geht hier weniger ums Wollen, sondern einzig und allein ums Können."
    „Das will mir nicht einleuchten", sagte Sato Ambush. „Wenn überhaupt jemand die Fähigkeiten zum Aufspüren von ES hat, dann sind es die Nakken mit ihren 5-D-Sinnen."
    „Ja, diese Fähigkeiten haben die Nakken sehr wohl", sagte Idinyphe beinahe feindselig. „Aber ich bezweifle, daß sie jene Eigenschaften besitzen, mit Perry und seinen Galaktikern kooperieren zu können.
    Eine solche Zusammenarbeit kann einfach nicht gutgehen. Und das wissen auch die Nakken. Verstehst du mich jetzt?"
    „Du willst damit doch nicht sagen, daß die Nakken Furcht vor den Galaktikern haben!"
    „Nein, eher um sie. Du hast bereits einige Erfahrungen mit den Nakken, und dein Ki sollte dich erahnen lassen, durch welche Welten und Dimensionen sie sich auf ihrer Suche nach ES bewegen. Wenn sie die Galaktiker an ihren Experimenten beteiligten und auf diese Expeditionen mitnähmen, dann müßten sie für sie auch Kindermädchen spielen. Und das kann man ihnen einfach nicht zumuten."
    „Ich glaube, ich kann in diesem Fall für mich und Perry sprechen: Wir würden jedes Risiko eingehen", sagte der Pararealist. „Ich warte seit Monaten auf eine solche Chance. Und auch Perry würde sofort zugreifen, wenn er sie erhielte."
    „Ja, weil ihr verantwortungslose Abenteurer seid", entgegnete Idinyphe. „Ihr seid noch auf derselben Stufe wie jene Menschen, die nach der Entdeckung der Atomkraft sorglos mit ihr spielten."
    „Und du, Idinyphe, hast du so gar nichts mehr von dieser Kraft?"
    Sie seufzte. „Leider noch zuviel. Das versperrt mir den endgültigen Zugang zu meinen Freunden."
    Darauf entstand ein längeres Schweigen. Schließlich fragte Sato Ambush: „Welche Nachricht kann ich Perry geben? Wirst du dich bei Willom für eine Zusammenarbeit einsetzen?"
    Sie nickte. „Ja - aber ich kann nichts versprechen. Zu allem, was ich gesagt habe, kommt noch hinzu, daß die Suche nach ES für die Nakken eine geradezu heilige Sache ist. Trotzdem werde ich sehen, was ich tun kann."
    „Damit wird sich Perry bestimmt zufriedengeben", sagte der Pararealist erleichtert. „Er weiß, daß du es schaffen kannst, wenn du dich dafür engagierst."
    „Aber Perry muß Geduld haben. Denn es kann dauern ...
     
    3.
     
    Demar ging nicht den direkten Weg zum Wagenbauer, sondern schlich sich durch die verwinkelten Seitenstraßen. Er zwängte sich immer wieder in eine Mauernische oder bezog Position in einem Haustor und wartete eine Weile. Auf diese Weise wollte er feststellen, ob ihm jemand folgte.
    Aber bis jetzt hatte er noch keinen Verdachtigen ausfindig machen können. Um diese Zeit waren kaum Passanten unterwegs. Die wenigen, die sich um diese Zeit noch auf den Straßen befanden, waren jedoch um so gefährlicher. Lauter
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