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1522 - Metalyse

Titel: 1522 - Metalyse
Autoren: Unbekannt
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Arm und zwinkerte ihm zu. „Kennt sie dich? Weiß sie, wer du bist?"
    Michael nickte. „Alles Gute!" wünschte Perry.
    Er suchte den Transmitterraum des Hauses auf und ließ sich zum Erdmond abstrahlen
     
    2.
     
    Enza fand ihren Sohn im Sportstadion des Trainingszentrums von Kwai. Myles war um diese Uhrzeit der einzige Benutzer, und er trug seine luftgepolsterten Laufschuhe und eilte mit verbissenem Gesicht über die Langstreckenbahn. Die Synergistikerin sah ihm eine Weile zu, dann wurde es ihr zu bunt. Unmut über die Unvernunft ihres Sohnes stieg in ihr auf. Sie eilte über den Hochplatz auf die Bahn und stellte sich ihm in den Weg.
    Myles strengte sich sichtlich an. Er lief mit angewinkelten Armen, doch als er seine Mutter sah, fielen die Arme kraftlos an den Seiten hinab. Er verlangsamte sein Tempo und kam wenige Meter vor ihr zum Stehen. Sie eilte auf ihn zu und stützte ihn. Mit einem wehmütigen Lächeln um die Lippen führte sie ihn hinüber zu der Bank, wo seine Sachen lagen. Der Meßroboter verkündete die durchschnittliche Laufzeit und die zu erwartende Endzeit der Strecke. Als er die Distanz nannte, zuckte Enza wie unter einem Peitschenschlag zusammen. „Du darfst das nicht, Myles", sagte sie nachsichtig, doch in ihren Augen flammte Zorn. „Du tust dir etwas sehr Schlimmes an, weißt du das?"
    „Ich darf mich nicht gehenlassen", flüsterte er. Sein Atem ging stoßweise. „Was sollen die anderen denken, wenn ich immer nur zusehe. Einmal an einem Wettkampf teilnehmen, das wäre mein schönster Traum."
    Aus einer Öffnung im Boden schwebte ein Medorobot hervor und blieb hinter ihm in der Luft hängen. Er begann die Körperwerte des jungen Mannes zu messen, und das Ergebnis war alles andere als beruhigend. „Myles Kantor, du hast einen viel zu niedrigen Blutdruck", verkündete die Maschine. „Und die Leukozyten in deinem Blut vermehren sich rasend schnell. Bitte folge mir in den Behandlungsraum. Ich muß dir Injektionen verabreichen!"
    Myles seufzte und ließ die Schultern sinken. „Es ist immer dasselbe", stellte er fest. „Kommst du mit, Mutter?"
    „Natürlich. Ich bin da, um dich abzuholen. Wir haben einen Termin im Archiv des menschlichen Wissens."
    „Bei NATHAN?" fragte Myles verwundert. „Wie kommt das?"
    „Du wirst es erfahren." Sie wartete, bis Myles die Injektionen erhalten, geduscht und sich umgezogen hatte. Er packte seine Tasche ein, übergab sie dem wartenden Umkleideroboter, der sie mit Hilfe eines Transmitters in das Ausbildungszentrum von Kwai beförderte, und folgte seiner Mutter zu dem Gleiter, mit dem sie gekommen war. Enza flog mit ihm nach Norden, wo zwischen den Bergen die Forschungslabors der LFT lagen. Myles wußte nur soviel, daß seine Eltern seit drei Jahren an einem Projekt arbeiteten, das ihre ganze Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.
    Was sie erübrigen konnten, widmeten sie ihm.
    Enza brachte ihn durch den gestaffelten Schirm, der sich über dem Hochtal wölbte, und setzte ihn an der Personenkontrolle ab. Nachdem seine Identität festgestellt war, durfte er das Areal betreten.
    Hinter der Schleuse wartete Notkus auf sie. Als Enza ihn erblickte, sträubten sich ihre kurzen Haare. „Wieso bist du nicht bei der Versuchsanordnung geblieben?" fauchte sie ihn an. „Du bist wieder mal unmöglich, Notkus. Willst du uns alle unglücklich machen?"
    Notkus Kantor reichte seinem Sohn die Hand. Aber Enza riß ihn weg und hob die Faust. „Du setzt alles aufs Spiel, was wir bisher geleistet haben", rief sie empört. „Hast du überhaupt kein Verantwortungsgefühl?"
    „Die Apparaturen arbeiten von allein. Es gibt keinen Grund, warum ich euch nicht abholen sollte!" entgegnete der Synergistiker. „Folgt mir. Der Transmitter aktiviert sich in genau fünfzehn Minuten. Dann muß das Experiment sowieso ohne uns ablaufen."
    Zu dritt suchten sie den technischen Sektor auf. Kammer drei war noch belegt, aber sie hatten die Passage gebucht. Schweigend warteten sie in einem Aufenthaltsraum, bis sie aufgerufen wurden. Eine freundliche Syntronstimme wies sie darauf hin, daß die Kammer für sie bereit stand. Sie gingen hinüber, stellten sich an der Sicherheitslinie auf und warteten, bis der Bogen des Transmitters aufflammte. Enza und Notkus nahmen Myles in die Mitte, faßten ihn an den Händen und traten nebeneinander in das Feld. Sie entmaterialisierten und tauchten übergangslos in einer Kammer des Erdmonds auf. NATHAN begrüßte sie und führte sie mit einem wandernden
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