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1521 - Die Streiter von Efrem

Titel: 1521 - Die Streiter von Efrem
Autoren: Unbekannt
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daß er sich in solchen Dingen nur selten täuschte. „Stuppy!" rief er den Alten. „Schalte mir eine Verbindung zu Moran Kostemy! Und zwar sofort!"
    Die Telekomverbindung konnte von hier wahlweise als Bildsprechfunk oder als Bild- und Datenfunk geschaltet werden. Es dauerte nicht lange, bis sich der Bildschirm erhellte und der schwarzhaarige Kopf des Ratspräsidenten erschien. Kostemy war ein Durchschnittstyp ohne hervorstechende Merkmale, wenn man von seinem dicken Schnurrbart absah. „Du siehst nicht sehr frisch aus, alter Freund", begrüßte Freder Masoviek den Älteren. „Endlich meldest du dich, Freder. Danke für die Begrüßung. Wenn ich deine Verbände sehe, dann muß ich wohl annehmen, daß es dir nicht gerade blendend geht. Old Stuppy hat uns natürlich von deinem Pech berichtet."
    „In ein paar Tagen bin ich wieder fit", wiegelte der Jäger ab. „Ich habe deine Berichte und die Nachrichten studiert. Dabei sind mir ein paar graue Haare mehr gewachsen."
    „Das kann ich verstehen. Unser Syntron hat eine Hochrechnung vorgenommen. Danach werden sich die Topsider irgendwann in den nächsten Monaten auch bei uns so verhalten wie auf anderen Welten, die sie reichlich selbstherrlich kolonialisieren wollen. Das könnte zu schweren Konflikten führen."
    „Glaubst du", fragte Masoviek, „daß sie dieses Gespräch mithören können?"
    „Nein, meine Freund. Aber wir können zur Sicherheit die weitere Unterhaltung kodieren lassen.
    Dann wissen nur wir beide davon."
    Die Männer nahmen die entsprechenden Schaltungen vor. Dann sprach der Reptilienjäger: „Ich habe die Folgerungen deines Syntrons auch schon gezogen. Von Terra aus scheint man wenig gewillt zu sein, etwas zu unternehmen. Wir müssen also selbst etwas tun."
    „Ich habe bereits zwei Kontakte mit dem Ersten Terraner gehabt. Kallio Kuusinen sieht die Entwicklung mit großer Sorge. Er hat mir erklärt, daß es zwei gute Gründe gibt, nicht gegen die topsidischen Siedler vorzugehen. Du kennst sicher die Nachrichten aus dem Galaktikum. Die Topsider machen sich verdammt stark, aber eigentlich sieht niemand darin einen Grund, einen womöglich milchstraßenweiten Konflikt anzuzetteln.
    Auch Leute wie Perry Rhodan vertreten diese Meinung, und wenn du in Ruhe darüber nachdenkst, dann mußt zu zugeben, daß da etwas dran ist."
    „Das mag so sein", räumte Freder Masoviek unzufrieden ein. „Und was ist der zweite Grund?"
    „Die topsidischen Siedler gehen mit den Bewohnern der Planeten, auf denen sie gelandet sind, eigentlich recht behutsam um. Gewalt kam nur in Einzelfällen vor, und von Brutalität kann auch nicht die Rede sein. Das beste Beispiel dafür sind wir auf Efrem."
    „Über Dreistigkeit und die Aufforderung, das Feld zu räumen, sprichst du nicht?"
    „Doch, doch. Wir sind uns im Rat einig, aber wir kommen nicht umhin festzustellen, daß die Topsider uns bisher in Ruhe gelassen haben. Ich bin kein Freund von unüberlegtem und überstürztem Handeln."
    „Bisher!" Masoviek unterstrich dieses Wort. „Das ist der kritische Punkt, Noran. Dein Syntron und ich sind der Meinung, daß irgendwann etwas passieren wird. Von Terra können wir in Anbetracht der vorsichtigen und halbherzigen Politik kaum Unterstützung erwarten. Wie können wir uns selbst helfen?"
    „Gar nicht", antwortete der Ratspräsident. „Da bin ich anderer Meinung. Was ich dir jetzt sage, muß unter uns bleiben. Ich werde auf das Amt des Präsidenten verzichten, egal, wie die Wahl ausgeht. Damit bleibst du im Amt, denn am Tag der Wahl bin ich schon gestorben. Du kannst deine Politik des friedlichen Ausgleichs fortsetzen. Und das solltest du auch.
    Wundere dich nicht, wenn ich von der Bildfläche verschwinde und meinen eigenen Weg gehe."
    „Was hat du vor, Freder?"
    „Du erinnerst dich an die Zeiten, als wir in der ständigen Angst vor dem Auftauchen der Herren der Straßen oder der Cantaro lebten?"
    „Natürlich. Was soll das bedeuten? Was beabsichtigst du?"
    „Das!"
    Der Jäger ballte seine rechte Hand zur Faust und stieß sie in die Höhe. „Du weißt, was das bedeutet, mein Freund. Aber am besten ist es, wenn du es wieder vergißt."
    „Die Faust von Efrem." Noran Kostemy starrte nachdenklich in die Aufnahmeoptik. „Wir haben sie nie gebraucht. Die Macht der Herren der Straßen ging an uns vorüber. Wir waren zu unbedeutend.
    Vielleicht ist das der richtige Weg, Freder. Vielleicht auch nicht."
    „Ich kann die Faust jederzeit erwecken."
    „Das ist mir klar."
    „Und das
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