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1521 - Die Streiter von Efrem

Titel: 1521 - Die Streiter von Efrem
Autoren: Unbekannt
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kauerte sich ins Gras. Das war das Signal zum Angriff. Ein letztes Mal drosch der stachelige Schwanz auf den Boden, dann raste das Tier los. In riesigen Sätzen durchpflügte es das hohe Gras der Lichtung.
    Kurz vor dem vermeintlichen Opfer bremste die Echse ab und richtete sich auf den Hinterläufen auf. Mit dem dicken Schwanz besaß sie eine dritte Stütze.
    Das war der Augenblick, auf den der Reptilienjäger gewartet hatte. Nun schnellte er nach vorn - mit den Füßen voran. Er traf die Echse mit beiden Stiefeln auf der hellen Körperunterseite. Durch den Aufprall wurde das Tier auf den Rücken geworfen.
    Der Weg zur verwundbaren Stelle am Hals war somit frei. Noch bevor Freder Masovieks Füße den Boden erreichten, stach er zu.
    Doch diesmal hatte er seinen Meister gefunden, denn der blanke Stahl stach ins Leere. Das Reptil hatte die Gefahr instinktiv erkannt und sich zur Seite gedreht.
    Der Jäger ahnte die tödliche Gefahr, in die er plötzlich geraten war. Bevor er wieder auf den Beinen stand, mußte er die Waffe gezogen haben. Seine rechte Hand wollte den Impulsstrahler aus dem Holster reißen, aber dazu kam er nicht mehr. Der stachelige Schwanz der Echse traf ihn mit voller Wucht an der Schulter und am Kopf.
    Schmerzen durchzuckten ihn, und er kämpfte mit der Besinnungslosigkeit. Alles um ihn herum schien sich zu drehen. Er sank zu Boden. Er tastete in seiner Verzweiflung nach dem Impulsstrahler, aber das Halfter war leer.
    Er mußte die Waffe im Getümmel verloren haben.
    Aus! durchzuckte ihn ein letzter Gedanke, als das Reptil über ihm seinen Rachen aufriß. Hätte er doch bloß eine Vorsichtsmaßnahme getroffen ...
    Er schnellte trotz der Schmerzen noch einmal hoch. Eine Waffe besaß er nicht mehr. Auch das Messer war ihm bei dem Schwanzhieb der Echse entfallen.
    Mit den bloßen Händen stemmte er sich gegen das gierige Maul und versuchte, es zur Seite zu drücken. Aber schon jetzt war ihm klar, daß er diesen Kampf nicht mehr gewinnen konnte.
    Seine Kräfte ließen schnell nach, denn die zunehmenden Schmerzen in der Schulter und am Kopf zerrten weiter an ihm.
    Er ließ sich nach hinten fallen, um dem drohenden Biß der Echse zu entgehen. Das gelang, aber das Tier setzte sofort nach und stürzte sich auf ihn. Wieder traf ihn ein Hieb des Schwanzes mit den giftigen Stacheln. Vor seinen Augen tanzten bunte Lichter über einem bodenlosen Abgrund der Schwärze.
    Der Flammenstrahl, der über ihm durch die Luft zischte und die Echse traf, kam ihm schon wie der Teil eines Traumes aus dem Jenseits vor.
    Dann hüllte ihn Bewußtlosigkeit ein.
     
    *
     
    Der dünnbeinige Roboter ließ die Waffe wieder in seinem Unterarm verschwinden. Mit wenigen Sätzen war er an der Seite des Jägers. Neben diesem lag das Reptil mit zerfetztem Schädel. Die Schuppenhaut der oberen Hälfte des Rumpfes war versengt vom Einschuß und wies mehrere tiefe Risse auf, aus denen das gelbliche Blut rann.
    Tenno besaß eine Hochleistungssyntronik, die ihm ein hohes Maß an Eigenständigkeit einräumte.
    Dennoch war er an die sogenannten ständigen Anweisungen seines Herrn gebunden. Einer dieser Befehle lautete, daß der Roboter grundsätzlich nicht eingreifen durfte, wenn der „Chef", wie er Freder Masoviek zu nennen pflegte, auf die Jagd ging.
    Diesen Grundsatzbefehl hatte Old Stuppy, der ergraute Gefährte des Reptilienjägers, schon vor langer Zeit ohne Wissen des jüngeren Freundes abgeändert und Tenno darüber zum Schweigen verpflichtet. Für den alten Fuchs mit seinen vielseitigen technischen Kenntnissen war es kein Problem gewesen, den Syntron des Roboters umzuprogrammieren.
    Seit dieser Zeit überwachte der Roboter in den menschenleeren Jagdgefilden der Urwälder jeden Schritt seines Herrn über eine Mikrosonde, die diesem unauffällig folgte.
    Und durch dieses technische Instrument War Tenno schnell über den unvorhergesehenen Ausgang des Kampfes informiert worden.
    In höchster Eile und unter Benutzung seines Gravo-Paks hatte er den gut zweihundert Meter entfernten Lagerplatz verlassen. Und wie es schien, war er gerade noch zur rechten Zeit eingetroffen, um seinen Chef vor dem sicheren Tod /u bewahren.
    Tenno verfugte über einen Allround-Syntronik und auch über ein Instrumentarium, das ausgesprochen vielseitig war. Seinem Äußeren ließ sich das nicht ansehen, entsprach dies doch dem Design eines uralten, mechanischen Roboters. Der Körper war dem eines Menschen nachempfunden, aber die Arme und Beine waren spindeldürr, die
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