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1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte

1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte

Titel: 1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte
Autoren: Jason Dark
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die Wirkung war frappierend.
    Wo die Kugel Mason Morris getroffen hatte, wusste der Reporter nicht.
    Für ihn war es nur wichtig, dass sie Morris getroffen hatte, und daran gab es nichts zu rütteln.
    Der Arzt lag noch immer schräg auf Bill. Nur war er in seiner Haltung erstarrt.
    Wahrscheinlich konnte er nicht begreifen, was ihm widerfahren war und dass in ihm eine Kugel steckte.
    Er riss seinen Mund auf.
    Bill sah alles dicht vor sich, und er sah auch das Blut, das plötzlich aus dem offenen Mund des Arztes rann. Irgendwie schaffte Morris es, den Kopf so zu drehen, dass er Bill ins Gesicht schauen konnte.
    Sein Mund zuckte. Aus seiner Kehle drangen krächzende Laute, die sich zu kaum verständlichen Worten formten.
    »Du - du - hast geschossen.«
    »Ja, das habe ich.«
    »Du verdammter Hundesohn hast mich…«
    »Ich lasse mir nun mal nicht gern bei lebendigem Leib die Organe herausschneiden. Wenn ich zu einem Spender werden will, werde ich das schriftlich festlegen.«
    Blut rann an Morris’ Kinn entlang und tropfte auf Bills Hals. Dann hörte er ein Stöhnen und drückte seinen Körper nach rechts, wobei er die linke Schulter anhob, sodass er sein Gewicht verlagern konnte. Es passierte genau das, was Bill beabsichtigt hatte.
    Der Körper des Arztes geriet ins Rutschen, und da war auch nichts, was ihn aufgehalten hätte. Zuletzt glitten noch zwei Hände an Bill vorbei, dann hörte er den Aufschlag neben dem OPTisch.
    Er blieb starr liegen. Er musste erst einmal verkraften, dass er noch am Leben war.
    Er lachte.
    Ja, er lachte und konnte einfach nicht anders. Die Nerven gingen ihm durch, und Bill spürte auch, dass sich aus seinen Augen Tränen lösten.
    Irgendwann überschwemmte ihn eine riesige Erleichterung wie eine Welle. Ein Schüttelfrost, der seine Zähne aufeinanderschlagen ließ, erfasste ihn ebenfalls, aber das nahm er alles hin. Wichtig war nur, dass er am Leben war.
    Jetzt nur nicht durchdrehen!, sagte er sich. Ruhig bleiben. Erst etwas in die Gänge bringen, wenn ich wirklich okay bin.
    Bill hatte seinen geschwächten Zustand nicht vergessen. Er war längst noch nicht wieder fit. Auf seiner Brust spürte er den Druck der Beretta, die er nicht losgelassen hatte.
    Geschafft!
    Es gab die Gefahr nicht mehr.
    Er war noch immer fertig, aber vom Gefühl her ging es ihm wesentlich besser. Er konnte wieder durchatmen, und es war sogar ein Teil seiner alten Kraft zurückgekehrt. So war es ihm möglich, sich ohne Hilfe aufzusetzen.
    Der Schwindel war trotzdem schlimm, und Bill war froh, dass er nicht vom OPTisch stürzte.
    Die Tür stand offen. Das war schon mal gut. Neben ihm auf dem zweiten Tisch lag die junge Frau noch in tiefer Bewusstlosigkeit. Sie hatte von den Vorgängen nichts mitbekommen.
    Bill schaute nach rechts und schwang dabei seine Beine über den Rand des Tisches, was auch klappte.
    Dr. Mason Morris lag auf dem Boden. Bill fand nicht heraus, ob er noch lebte. Sein Gesicht jedenfalls war leichenblass. Seine Jackettschöße waren zur Seite gerutscht, sodass Bill das Kugelloch auf seiner rechten Brustseite sah.
    Bill ließ die Füße zu Boden gleiten. Er blieb schwankend stehen und traute sich noch nicht, sich zu bücken. Er ging nur langsam in die Knie und suchte in den Taschen des Arztes nach seinem Handy.
    Dabei stellte er fest, dass Mason Morris tatsächlich nicht mehr lebte. Den Blick eines Toten kannte Bill.
    Es war Notwehr gewesen. Eine absolute Notwehr. Deshalb musste sich Bill auch keine Vorwürfe machen. Er lebte und der Arzt nicht mehr. Das allein zählte.
    Er stemmte sich wieder hoch. Dabei fiel er nach vorn und hatte Glück, mit den Händen den Sturz abfangen zu können. Auf allen vieren kroch er der offen stehenden Tür entgegen und fand am Rahmen den Halt, den er brauchte, um auf die Beine zu gelangen.
    Die Welt drehte sich um ihn, und es war eine Welt, in der er lebte.
    Auch die Erinnerung kehrte bei ihm zurück und damit der Grund, weshalb er überhaupt hierher gekommen war.
    Er kannte bisher nur die eine Hälfte des Hauses, doch das sollte nun anders werden. Und er fragte sich, ob sich inzwischen vielleicht auch sein Freund John Sinclair hierher auf den Weg gemacht hatte, um dem teuflischen Arzt und der Chefin der Go-go-Tänzerinnen das Handwerk zu legen…
    ***
    Die nackte Alexa van Dalen saß auf meinem Schoß!
    Es war alles sehr schnell gegangen. Die letzten Minuten waren für mich nur so verflogen, und es war mir, als würde ich einen Traum erleben.
    Diesmal war es nicht der
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