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1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte

1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte

Titel: 1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte
Autoren: Jason Dark
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passiert war. Deshalb schrie sie auch auf, als ich sie an der Schulter berührte.
    »Bitte, Sie müssen keine Angst mehr haben. Es ist alles okay. Ich habe den Kerl vertrieben.«
    »Ja, ja.« Sie nickte, aber sie wollte sich nicht umdrehen. Ich musste ihr wohl ein wenig Zeit lassen.
    Bekleidet war sie mit einer hellblauen Jeans. Als Oberteil trug sie eine rote Lederjacke und darunter eine weiße Bluse, deren Ausschnitt verrutscht war.
    Auf ihrem Kopf wuchsen die Haare als rotblonde Locken. Der Nacken lag frei, und mir schien es, als würde auf ihrer ersten Haut eine zweite liegen.
    »Sie heißen Rita, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Ich bin John.«
    »Okay, John, danke, dass Sie sich für mich eingesetzt haben. Aber jetzt gehen Sie bitte, denn das hier ist nicht der richtige Ort für Sie.«
    »Das war er für den Schläger auch nicht.«
    »Trotzdem, John. Sie wissen nicht, auf was Sie sich da eingelassen haben.«
    »Das überlassen Sie ruhig mir. Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Wir beide gehen zurück in das Restaurant und reden vernünftig miteinander.«
    Rita lehnte nicht sofort ab. Sie überlegte noch eine Weile, und dann hatte sie sich offenbar entschieden, denn sie stemmte sich von der Wand ab und drehte sich zu mir um, sodass ich zum ersten Mal ihr Gesicht sah.
    Man hätte Rita als eine hübsche Person bezeichnen können, wenn nicht die blauen Flecken unter ihren Augen gewesen wären, die zudem für leichte Schwellungen gesorgt hatten.
    Sie bemerkte meinen prüfenden Blick und fuhr mich an: »Da! Da sehen Sie, was Sie angerichtet haben, verdammt noch mal!«
    »Habe ich das angerichtet?«
    »Nein, aber Sie hätten sich den Anblick ersparen können.«
    Ich lächelte sie an. »So schlimm sehen Sie gar nicht aus, und das meine ich ehrlich.«
    »Ach, hören Sie auf.«
    »Bitte, wenn ich es Ihnen doch sage. Sie sind sich selbst zu kritisch gegenüber. Wissen Sie was? Ich gehe für einige Minuten nach draußen, Sie machen sich ein wenig frisch, und dann gehen wir gemeinsam ins Restaurant und reden.«
    »Das kann ich nicht.«
    Ich nickte und lächelte. »Doch, das können Sie, Rita. Bis gleich dann.«
    Ich drehte ihr den Rücken zu und verließ den Waschraum.
    Der Gang war so leer wie vorher, und ich hielt mein Versprechen, denn ich wartete.
    Der Schläger ging mir nicht aus dem Sinn. Ich wusste nicht, was er von dieser Rita gewollt hatte, aber es war vorstellbar, dass er draußen lauerte und nur darauf wartete, dass Rita ihm wieder in die Arme laufen würde.
    Das würde ich zu verhindern wissen, und ich machte mir Gedanken darüber, wie die beiden zueinander standen. Man hätte leicht auf den Gedanken kommen können, dass es sich bei dem Schläger um einen Zuhälter handelte, dann wäre Rita die Frau gewesen, die für ihn anschaffen ging.
    Irgendetwas störte mich bei diesem Gedanken. Mein Gefühl sagte mir, dass etwas anderes dahintersteckte. Ich konnte mir Rita nicht als Hure vorstellen. Der Zwischenfall musste einen anderen Grund haben. Ich hatte zudem den Satz von den Strafen der Hölle nicht vergessen. War er einfach nur so dahingesagt worden, oder steckte mehr dahinter?
    Eine solche Aussage hatte natürlich meine Neugierde geweckt, und ich würde Rita darauf ansprechen, das nahm ich mir fest vor.
    Ich stellte mir schon jetzt die Gesichter meiner Freunde, der Conollys, vor, wenn ich mit einer fremden Frau von den Toiletten zurück ins Restaurant kam.
    Ich war nicht allein zum Essen gegangen.
    Sheila und Bill Conolly hatten mich eingeladen, um mal wieder in Ruhe mit mir reden zu können.
    Und jetzt war etwas dazwischen gekommen, das dem angebrochenen Abend eine völlig andere Wende geben konnte. Das schob ich jedoch zur Seite, wichtig war jetzt nur noch das, was mir diese Rita zu sagen hatte.
    Ich hatte auf die Uhr geschaut, als meine Warterei begann, jetzt blickte ich wieder hin. Da waren schon fünf Minuten vorbei. Zwei männliche Gäste waren inzwischen zu den Toiletten gegangen, und ich wunderte mich darüber, dass mein Freund Bill noch nicht gekommen war, um nachzusehen, wo ich blieb. Wenn man an den Teufel denkt, erscheint er.
    Bill Conolly drückte in diesem Moment die Tür auf und blieb bereits nach zwei Schritten verwundert stehen.
    »Hier bist du.«
    »Ja. Wo sonst?«
    Er lachte knapp. »Und warum stehst du hier?«
    »Weil ich auf jemanden warte.«
    »Toll. Aber nicht auf mich oder Sheila?«
    »Nein.«
    »Hast du eine Bekannte getroffen? Oder einen Bekannten?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wie es aussieht,
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