Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte

1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte

Titel: 1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
einer zweiflügeligen Tür bestand. Ein Flügel war nicht geschlossen.
    Auf einem großen Klingelbrett standen die Namen der Bewohner. Ich entdeckte eine Rita Graham in der siebten Etage, aber auf dem kleinen Schild stand noch ein zweiter Name.
    »Franca Aragon«, murmelte ich. Wahrscheinlich war es die Mitbewohnerin der Verstorbenen.
    Eine Anmeldung durch das Klingeln sparte ich mir. Da die Haustür offen stand, war es kein Problem, in das Haus zu gelangen und auch zu einem der beiden Lifte.
    Lange musste ich nicht warten, bis die Kabine kam, die mich zu meinem Ziel bringen würde.
    Sieben Etagen schoss das Ding in die Höhe, dann stoppte es mit einem Ruck.
    Ich stieg aus und musste mich erst einmal orientieren. Der Gang führte nach beiden Seiten. Anhand der Zahlen an den Türen wusste ich, wohin ich gehen musste. Ich hatte nicht weit zu laufen, bis ich das gesuchte Apartment erreicht hatte.
    Hier klingelte ich. Hinter den anderen Türen war es recht ruhig. Nur ab und zu hörte ich eine Stimme oder auch mal Musik.
    Es öffnete niemand. Deshalb schellte ich erneut.
    Diesmal öffnete sich die Tür, aber sie wurde nicht ganz aufgezogen.
    Eine Sperrkette hielt sie.
    Ein fremdes Gesicht schaute mich an. Verweinte Augen musterten mich.
    »Was wollen Sie?«, fragte eine Stimme, die ebenfalls verweint und verschnupft klang.
    »Pardon, es geht um Rita Graham.«
    »Nein, nicht mehr.«
    »Sie ist tot, ich weiß.«
    Die verweinten Augen wurden starr. »Woher wissen Sie das?«, fragte eine leise Stimme.
    »Ich wäre fast dabei gewesen. Ich möchte Sie bitten, mir zu vertrauen.«
    Den Ausweis hielt ich schon in der Hand. Jetzt zeigte ich ihn der jungen Frau, die ihn genau betrachtete und ihn mir dann zurückgab, wobei sie fragte: »Was wollen Sie denn von mir, Mr Sinclair?«
    »Mit Ihnen über Ihre Mitbewohnerin reden.«
    »Aber…«
    »Bitte, lassen Sie mich hinein.«
    »Ich weiß nicht…«
    »Es wird nicht lange dauern, Miss Aragon. Das sind Sie doch, nicht wahr?«
    »Ja, das bin ich. Meine Eltern kommen aus Spanien. Ich lebe schon seit meiner Geburt hier in London.« Sie löste endlich die Kette und ließ mich hinein.
    Ich betrat eine Wohnung, die praktisch nur aus einem großen Raum bestand.
    Dazu gab es noch ein Badezimmer, wie sie mir sagte.
    Zwei Liegen sah ich, eine kleine Küche, auch einen Tisch und zwei Stühle. Auf einer der Liegen hatte Franca wohl geruht. Dort lag eine aufgeschlagene Zeitung. Ich bedachte sie mit einem kurzem Blick und sah das Foto der Toten.
    Franca Aragon war recht groß. Ihr schwarzes Lockenhaar ließ sich kaum bändigen. Ihr Gesicht war rund, und darin fielen besonders die dunklen Augen mit den sanft geschwungenen Brauen darüber auf.
    Sie putzte sich die Nase und nahm auf einem der beiden Stühle Platz.
    Bekleidet war sie mit einem blauen Sweatshirt und hellen Hot Pants.
    Bevor ich etwas sagen konnte, übernahm sie das Wort und hob dabei ihre Schultern zuckend an. »Ich verstehe das nicht, Mr Sinclair. Ich begreife einfach nicht, wieso Rita so etwas tun konnte.«
    »Ich auch nicht.«
    »Kannten Sie Rita denn?«
    »Ja, aber nur kurz.« Da ich Vertrauen zu ihr gefasst hatte, erzählte ich Franca meine Geschichte. Sie hörte mir aufmerksam zu und schauderte zusammen als ich ihr den Schläger beschrieb. Ich beschloss, sie später darauf anzusprechen.
    »Und dann fand ich sie tot auf der Toilette sitzend. Sie hat auf eine mit Zyankali gefüllte Kapsel gebissen und ihrem jungen Leben ein Ende bereitet. Ich frage Sie direkt, Franca: Gab es einen Grund dafür? Hatte sie Probleme im Job? War sie depressiv? Klappte es mit dem Tanzen nicht mehr? Oder was sonst ist geschehen?«
    »Darüber haben wir nie miteinander gesprochen.«
    Ich ließ das Thema und kam auf ein anderes zu sprechen. »Ich habe Ihnen ja diesen Schläger beschrieben. Können Sie mit der Beschreibung etwas anfangen?«
    Franca Aragon senkte den Kopf.
    Ich ließ ihr etwas Zeit, bis sie wieder Mut fasste und mich ansah.
    »Ja, ich kenne ihn.«
    »Wie heißt er?«
    »Luka. Er sieht sich als Ausputzer an, als einer, der alle Probleme aus der Welt schafft.«
    »Für wen putzt er denn aus?«
    »Für unsere Chefin.«
    »Alexa van Dalen!«
    »Ja, Sir, ja. Kennen Sie sie?«
    »Nur dem Namen nach. Aber sie ist die Chefin der Go-go-Truppe? Kann man das so sagen.«
    »Ja, kann man.«
    »War Rita gern dabei?«
    »Na ja, sie hat es eben gemacht. So wie ich. Außerdem verdienten wir gut und Alexa hat alles fest im Griff. Sie ist ein Schönheitsfan.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher