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1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte

1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte

Titel: 1520 - Schöhneit, die der Satan schenkte
Autoren: Jason Dark
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Bill, werde ich nicht allein zum Tisch zurückkehren. Ich bringe eine junge Frau namens Rita mit. Sie ist auf der Damentoilette überfallen worden und ich habe…«
    »Was?«
    »Ja, Bill. Alles Weitere später. Ihr könnt euer Dessert schon bestellen. Bis gleich.«
    »Okay, ich bin ja schon weg.«
    Ich hoffte, nicht mehr zu lange warten zu müssen. Ein Fenster, durch das Rita hätte verschwinden können, hatte ich nicht gesehen, und ich wollte ihr noch ein paar Sekunden geben und dann nachschauen.
    Plötzlich kam mir ein schrecklicher Gedanke.
    Ich dachte an die Strafen der Hölle, von denen der Typ gesprochen hatte, und mir zuckte durch den Kopf, dass Rita sich etwas angetan haben könnte. Das beunruhigte mich, und so betrat ich noch mal die Toilette für Damen.
    Von Rita war nichts zu sehen.
    Mein Herz schlug plötzlich schneller. Ich war mir sicher, dass sie den Waschraum nicht verlassen hatte, sah die leeren Waschbecken und entdeckte auch an ihnen keinen Hinweis darauf, dass jemand in den letzten Minuten von Wasser und Seife Gebrauch gemacht hatte.
    Die Toiletten!
    Eine andere Möglichkeit gab es nicht.
    Alle Türen war geschlossen, aber keine war von innen verriegelt. Ich zog sie der Reihe nach auf und erlebte bei der dritten den Schock.
    Dort fand ich Rita.
    Sie war tot!
    Die junge Frau saß auf der Toilette auf dem geschlossenen Deckel. Ihr Körper war nach hinten gelehnt, sodass er in dieser Haltung geblieben und nicht umgekippt war.
    Alles deutete auf einen Selbstmord hin. Ich sah kein Blut, aber ich entdeckte Schaum auf den Lippen der jungen Frau. Sie musste eine Giftkapsel bei sich getragen haben, und als ich mich in die Kabine hineindrückte, nahm ich den schwachen Geruch nach Bittermandelaroma wahr.
    Es war eine Zyankali-Verbindung, die Rita getötet hatte.
    Warum hatte sie das getan? Weil sie keinen anderen Ausweg mehr gesehen und an meine Hilfe nicht geglaubt hatte? Das musste ich zunächst hinnehmen.
    Weitere Fragen drängten sich mir auf. Mich interessierte, wer sie so unter Druck gesetzt hatte, dass sie keinen Ausweg mehr sah, und schon jetzt nahm ich mir vor, diesen Fall zu dem meinen zu machen, obwohl ich nicht für solche Fälle zuständig war.
    Jemand öffnete die Tür. Ich hörte das Tacken hoher Absätze im Vorraum und schob mich aus der Kabine.
    Eine Frau starrte mich an und begann zu schreien. Sie war schon älter und hatte ihre Haare leicht lila färben lassen. Sie umwuchsen ihren Kopf wie dünne Watte.
    »Halten Sie den Mund!«, fuhr ich sie an.
    Sie verstummte tatsächlich. Unter der Schminke allerdings wurde sie immer bleicher.
    Bevor sie noch mal durchdrehen konnte, holte ich meinen Ausweis hervor.
    »Scotland Yard«, sagte ich und musste die beiden Wörter zweimal wiederholen, bevor sie begriffen hatte und nickte.
    »Was ist denn los?«
    »Bitte, verlassen Sie den Raum hier.«
    »Und dann?«
    »Tun Sie, was ich Ihnen sage.«
    »Sind Sie Agent«
    »Klar. Ich soll in zehn Jahren den James Bond spielen. Und hier übe ich schon mal.«
    »Unerhört!«, fuhr sie mich an. »Dass man sich so etwas bieten lassen muss.«
    Zum Glück drehte sie sieh um und verschwand. So brauchte ich ihr keine weiteren Antworten und Erklärungen zu geben. Aber ich wusste, was jetzt angesagt war.
    Um die Spuren zu untersuchen, war ich nicht der richtige Mann. Da mussten andere erscheinen, und so alarmierte ich die Kollegen von der Mordkommission, auf die ich warten würde, bevor ich wieder zurück ins Restaurant zu meinen Freunden ging…
    Natürlich war der Abend gelaufen. Nicht nur für uns, auch für die anderen Gäste und den Besitzer des Esstempels, in der gehobene französische Küche geboten wurde. Ein Mord war nie eine gute Reklame, auch wenn der Besitzer dazu nichts konnte.
    Das Restaurant hatte sich schnell geleert, als sich die Sache mit der Toten auf der Toilette herumgesprochen hatte. Nur ein junges Paar war geblieben, das sich mehr für sich interessierte als für das Essen, und natürlich die Conollys und ich.
    Die Kellner und die Serviermädchen standen herum und wussten nicht, was sie sagen sollten, und auch der Besitzer war blass geworden und lamentierte vor sich hin, wobei er in seiner Ehefrau eine gute Zuhörerin hatte.
    Die Mordkommission wurde von meinem Kollegen Murphy geleitet, mit dem ich schon öfter zusammengearbeitet hatte.
    Sheila, die ein lachsfarbenes Kostüm zu ihrem beigen Top trug, schüttelte den Kopf, bevor sie sprach. »Es ist immer wieder das Gleiche. Man hat einfach keine
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