Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1517 - Der Imperator

Titel: 1517 - Der Imperator
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Syntronik durch. „Alle Landungstruppen haben die Angriffsorder abzuwarten. Sie geht per M13-Hyperstrecke an alle Einheiten. Ende."
    Noch eine Minute!
    Mit einer sehr knappwerdenden Spanne hatte ich gerechnet. Die topsidische Mentalität erlaubte keine frühere Entspannung der Lage. Man glaubte, dadurch das Gesicht zu verlieren.
    Nun wurde es aber höchste Zeit.
    Fünfzehn Sekunden vor dreizehn Uhr sprachen endlich die Empfanger an. Ein uniformierter Topsider unbestimmbaren Alters erschien auf den Großbildschirmen. „Levste-Tauk, Kommandeur des trukrekischen Flottenverbands im Wartok-System spricht", pfiff und quäkte eine Stimme. „Mir ist soeben von Imperator Trukrek-Anur befohlen worden, mich mit dem arkonidischen Hochrangbevollmächtigten, Atlan, in Verbindung zu setzen. Spreche ich mit Atlan?"
    Ich bestätigte mit einem knappen Ja. Welcher Stein mir vom Herzen fiel, konnte sich der Echsenabkömmling wohl kaum vorstellen. Er fuhr eilfertig fort: „Mein Gebieter nimmt dein Angebot an. Die auf Ariga gelandeten Erholungssuchenden meines Volkes sind soeben angewiesen worden, die beiden Passagierraumschiffe zu betreten."
    „Es gibt noch neun weitere Arkonwelten", unterbrach ich ihn. „Auch dort wird alles eingeleitet. Mein Gebieter fordert von dir Angaben über die galaktische Position des Systems, auf dessen Planeten unsere Artgenossen ausgeschifft werden sollen."
    Vor zehn Minuten wäre ich vielleicht noch bereit gewesen, den Begriff „Cueleman-System" zu nennen; schon deshalb, um die Situation entspannen zu helfen. Jetzt dachte ich nicht mehr daran. „Oberwasser bekommen, was?" kicherte mein Logiksektor. „Diese Position wird deinem Regierungschef mitgeteilt, sobald die hundertfünfzigtausend Topsider die Planeten betreten haben. Ich gebe ihnen Nahrung für drei Wochen und Werkzeuge mit, damit sie sich bis zur Ankunft eurer Versorgungsschiffe in der Wildnis behaupten können.
    Unterkünfte haben sie sich selbst zu bauen. Es ist reichlich Naturmaterial vorhanden. Ich beglückwünsche deinen Regierungschef zu seinem weisen Entschluß. Du hast mit deinem Verband das Wartok-System sofort zu verlassen und deine Heimatwelt anzufliegen. Das ITK wird es überwachen. Ende."
    Ich schaltete ab. Gleich darauf meldete sich Aktet Pfest. Er stand mit seinen schwerbewaffneten Männern auf dem Raumhafen. „Na also", dröhnte seine Stimme aus den Geräten. „Die Geschuppten haben die Weisungen empfangen. Es rührt sich aber noch nichts, Wahrscheinlich wird es Stunden oder Tage dauern, bis sie alle eingestiegen sind. Was soll ich mit ihnen machen, wenn sie wegen der fehlenden Luxuskabinen zu toben beginnen?"
    Pfest grinste unverschämt. Er war in seinem Element. „Was wohl? Habe ich jemals von Luxuskabinen gesprochen?"
    „Du hast etwas von ›komfortablen Passagier-Raumschiffen‹ gemurmelt. Die beiden Zweihundertmeter-Kähne sind aber Flottentransporter für Massengüter, die nebenbei auch ein paar gute Kabinen haben."
    „Genau die hatte ich gemeint! Die Herrschaften haben auf Ariga soviel Privilegien genossen, daß sie sich jetzt wohl oder übel etwas einschränken müssen. Die Verpflegung ist zumindest besser, als es topsidische Normalbürger gewohnt sind. Sieh zu, wie du die ›harmlosen Erholungssuchenden‹ in die Laderäume bringst. Wozu bist du Tanthan der Leibgarde?"
    Ich schaltete ab, ehe die Flüche des Überschweren meine Ohren malträtieren konnten.
    Khemo-Massai schaute anklagend gegen die Decke, und Theta musterte mich wie ein seltenes Tier. „Stimmt etwas nicht, Nummer Acht?"
    „So wundervoll wie heute war es selten, Euer Erhabenheit Irre ich mich in der Annahme, daß du nun zu Bett gehst?"
    Kassian kam eilfertig die Stufen herauf. Sicher - ich hatte die letzten vierzig Stunden kaum geschlafen. Mein Kreislauf revoltierte und verlangte nach den Ara-Medikamenten.
    Ich erhob mich. Das wirklich Wichtige war erledigt, Das Praktische konnte nun in aller Ruhe besorgt werden. „Wir müssen noch vor Monatsende im Cueleman-System eintreffen und die Topsider ausladen. Ist das ganz klar?"
    Khemo-Massai musterte mich von oben bis unten. Sein süffisantes Lächeln war nicht zu übersehen. „Cueleman-System? Wo Kassian den Linguiden abgenagt hat? Ich dachte, es ginge in das arkonidische Asheiton-System!"
    Ich tätschelte seine Wange. „Du wirst doch nicht vor Schreck tot umfallen, Terraner? Sage deinem zarten Gewissen, daß beides richtig ist. Die zwanzig Passagierraumer versammeln sich hier über Ariga und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher