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1517 - Der Imperator

Titel: 1517 - Der Imperator
Autoren: Unbekannt
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noch retten.
    Jedermann schien es für eine Anstandspflicht zu halten, mich an die Zeit der letzten Feudalherrschaft mit ihren gigantischen Machtbefugnissen zu erinnern. „Patriotische Pflicht!" korrigierte mein Logiksektor. „Du bist wieder einmal zum großen Lehrmeister geworden. Ganz Arkon schaut auf dich und deine Erfahrungen. Du machst Arkon zu einem zweiten Terra. Eigentlich solltest du dich gar nicht mehr einen Arkoniden nennen. Du bist und bleibst ein Beuteterraner. Du warst viel zu lange von Arkon weg."
    Der von Perry Rhodan geprägte Begriff reizte mich zu einer lautstarken Verwünschung.
    Ich fühlte nachhaltig, daß die auf Terra verbrachten Jahrtausende nicht spurlos an mir vorübergegangen waren. Ich dachte wie ein Terraner und handelte wie ein Terraner. „Hat der Impulsstrom deines Extrahirns durch den Verlust des Zellaktivators nicht nachgelassen?" erkundigte sich jemand mit sonor klingender Stimme.
    Meine Hand löste sich wie automatisch vom Griffstück meiner Dienstwaffe. Tetch Wossonow war einer der wenigen Männer, der schon nach kurzer Bekanntschaft meine zeitweilige Geistesabwesenheit richtig eingeschätzt hatte. Ich hatte ihm daraufhin offen von den Fähigkeiten und Unarten meines aktivierten Gehirnteils berichtet. „Willkommen auf Arkon zwei", sprach ich in die Dunkelheit hinein. „Nein, mein Partner meldet sich sogar häufiger als früher. Ich habe kein Nachtsichtgerät dabei. Wo steckst du?"
    „Hinter dir!"
    Ich drehte mich um, wandte dem konturhaft erkennbaren Kleinraumschiff den Rücken zu und wartete auf eine weitere Reaktion. „Jemand ist dir gefolgt. Hast du ihn bemerkt?" ertönte es leise aus der Dunkelheit.
    Ich hielt den Atem an. Nein, ich hatte niemanden bemerkt. Wossonow deutete meine erneute Verwünschung richtig. „Also nicht! Du scheinst auf deinen Heimatwelten nicht unumstritten zu sein, Imperator.
    Du ..."
    Der noch immer unsichtbare „Butler" unterbrach sich. Ich vernahm das Klicken eines herumschwenkenden Waffenwahlschalters.
    Wenn mich wirklich jemand beobachtete, dann besaß der Unbekannte ausgezeichnete Ortungsgeräte. Das Klicken und die entstehenden Emissionen des feuerbereiten Hochenergiestrahlers reichten aus, um ihn zur Flucht zu veranlassen.
    Ich hörte das Pfeifen verdrängter Luftmassen. Ein kleiner Luftgleiter wurde mit hohen Werten beschleunigt. Das Geräusch war so typisch, daß ich mich nicht irren konnte.
    Ich lachte unwillkürlich auf. „Der Unbekannte kennt dich. So schnell verschwinden nur Leute, die ganz genau wissen, daß es ihnen eine Sekunde spater an den Kragen geht."
    „Ich hatte ihn im Impulsvisier. Du solltest wachsam sein. Deine besonderen Freunde sitzen außerhalb von M13. Hier durften sie ihre Soldner haben. Auf den Arkonwelten treibt sich eine Menge Gesindel aus allen Teilen der Galaxis herum."
    „Das ist der Preis für die Freiheit und Liberalität der Post-Monos-Ara. Uns ist durchaus nicht jedermann willkommen, aber wir verjagen ihn auch nicht. Bringst du Ergebnisse mit?"
    „Ich pflege Aufgaben zu erfüllen und Versprechen zu halten. Du findest mich in der Bodenschleuse meines Schiffes. Hier draußen spricht es sich schlecht."
    Ich wartete, bis weit vor mir ein Lichtschimmer erkennbar wurde.
    Wossonows Raumschiff war eine große Space-Jet aus der terranischen Sonderbaureihe TSUNAMIAutarkbegleiter; eine der vielen Versionen, die man bereits vor der Tarkan-Katastrophe entwickelt hatte.
    Wossonow hatte sich den 50-Meter-Diskus auf einem von den Cantaro angelegten Schiffsfriedhof ausgesucht. Dem Galaktikum als Rechtsnachfolger der gestürzten Machthaber hatte er lacherliche hunderttausend Galax gezahlt.
    Erst Kassian, mein arkonidischer Freund und Schiffsbauer, hatte bei der von mir erbetenen Modernisierung des Schiffes erkannt, welches Goldstuck sich der Butler herausgesucht hatte.
    Die Jet war eine grundsolide Konstruktion ohne Firlefanz. Die Vertreter des Galaktikums hatten neben vielen anderen Dingen übersehen, daß der Raumer über eine noch immer streng geheime Hochleistungs-Transformkanone in TSUNAMI-Auslegung verfugte.
    Von den vier ebenfalls noch hochaktuellen TSUNAMI-MVH-Geschützen hatten sie auch nichts geahnt. Die Sonderkonstruktion war eben in keiner Datenbank verankert worden, was Tetch Wossonow wiederum gewußt hatte.
    Man hatte alles großzugig als Schrott verkauft. Solche Dinge passieren immer dann, wenn überforderte Leute die chaotische Hinterlassenschaft ehemaliger Machthaber ordnen sollen.
    Daran mußte ich
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