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1516 - Chaos im Humanidrom

Titel: 1516 - Chaos im Humanidrom
Autoren: Unbekannt
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Pläne der Geheimloge heute noch zum Vorwurf machen würde. Die Idee, das Innerste durch gestohlene Zellaktivatoren anzulocken, war unselig und unbrauchbar. Aber man rechnet dies den Nakken heute nicht mehr an, zumal nur ganz wenige unter euch der Loge angehörten."
    Emsafor setzte sich langsam in Bewegung und glitt auf Sato Ambush zu. Da barst es plötzlich mit der Wucht panischen Entsetzens aus Idinyphe hervor: „Satrang! Ich weiß, wo wir sind! Satrang! Das dort ist Geoffry Waringers Haus!"
    Diesmal wies Sato Ambush sie nicht zurecht. Er spürte, daß er die Lage unter Kontrolle hatte.
    Emzafor hatte, als Idinyphe zu schreien begann, kurz gezögert, aber jetzt kam er wieder näher. Inzwischen hatte Ermancluq den Gleiter bestiegen und das Triebwerk aktiviert. „Für wen sprichst du, Terraner?" fragte Emzafor. „Für dich allein oder für die Gemeinschaft der galaktischen Völker?"
    „Für die Gemeinschaft", antwortete der Pararealist. Triumph erfüllte ihn. Es würde ihm gelingen, Emzafor zu überzeugen! „Die geheime Bruderschaft hat Schaden angerichtet, das ist wahr. Aber man kann, was die Bruderschaft getan hat, nicht dem gesamten Volk der Nakken anrechnen. Das ist die Einstellung der Mitglieder des Galaktikums. Das Galaktikum ist daran interessiert, die Nakken in die Gemeinschaft aufzunehmen."
    „Ist das wahr?"
    „Es ist wahr. Es ergäben sich daraus für beide Seiten erhebliche Vorteile. Wichtig ist vor allem die Suche nach der Superintelligenz ES. Der Schaden, den die Bruderschaft angerichtet hat, kann nicht wieder wettgemacht werden. Die Toten stehen nicht mehr auf. Aber wenn ihr uns helft, ES /u finden, dann kann denen, die auf Wanderer ihre Zellaktivatoren abgeben mußten, ein ähnliches Schicksal erspart werden.
    Verstehst du mich?
    Wir müssen zusammenarbeiten. Ihr habt keine Geheimnisse mehr vor uns. Die Völker der Milchstraße verstehen eure Handlungsweise, und die Art, wie ihr denkt, werden sie beizeiten auch noch begreifen lernen.
    Wichtig ist in erster Linie, daß wir die Suche nach dem Innersten gemeinsam betreiben."
    Der Gleiter startete. Mit leisem Summen schoß er in die Höhe. Ermancluq schien vergessen zu haben, daß er einen Begleiter hatte. „Sie haben Geoffry Waringers Zellaktivator gestohlen!" keuchte Idinyphe. „Warum sorgst du nicht zuerst dafür, daß sie ihn zurückgeben?"
    „Wir befinden uns in einer parallelen Wirklichkeit, meine Freundin", antwortete Sato Ambush mit sanfter Geduld, „in einer potentiellen Realität. Was hier geschieht, hat keinen Einfluß auf die Stammwirklichkeit. Wir können Geoffry Waringer nicht wieder zum Leben erwecken, indem wir ihm auf dieser Ebene seinen Zellaktivator zurückgeben. Das Prinzip der parallelen Wirklichkeiten eignet sich nicht zur Erzeugung von Zeitparadoxa."
    „Aber ..."
    „Eine Ausnahme gibt es", fuhr der Pararealist unbeirrt fort. „Ich habe Emzafor stabilisieren können. Er ist derjenige, der diese Parallelwirklichkeit produziert hat. Er und wir bleiben als einzige übrig, wenn diese Wirklichkeitsebene vergeht. Und er wird sich, wenn er in die aktuelle Wirklichkeit zurückkehrt, an das erinnern, was hier gesprochen wurde."
    Die Sehstiele des Nakken waren auf Sato Ambush gerichtet. „Du hast mich überzeugt", sagte Emzafor. „Deine Worte zeichnen ein neues, wesentlich brauchbareres Bild der Zukunft Wir haben schon einmal zusammengearbeitet - damals, als es galt, den Tyrannen zu stürzen. Wir können einander auch bei der Suche nach dem Innersten helfen."
    „Werden die ändern dir glauben?"
    „Sie werden mir glauben", versicherte der Nakk. „Wenn es euch recht ist, kehren wir jetzt zurück."
    Sato Ambush machte eine Geste der Zustimmung.
    Diesmal gab es keinen Nebel, keinen Dunst, keine Pause des Wartens. Übergangslos fanden sie sich an dem Ort wieder, an dem die sinnverwirrende Wanderung durch die Pararealitäten begonnen hatte
     
    8.
     
    Von einem Augenblick zum ändern war die Wirklichkeit weggewischt. Die Halle mit ihren schwingenden Wänden, die Emporen waren verschwunden. Milchige, diesige Helligkeit erfüllte einen unendlichen, konturlosen Raum. Nur zwei Objekte der Realität waren erhalten geblieben: Banador von Pakh-Nyuat und die Bank, auf der sie beide saßen. Die Konsole hatte sich aufgelöst, ebenso die Brüstung der Empore des Vorsitzenden.
    Der Akone saß starr, mit schreckgeweiteten Auen. „Was ... was ist geschehen?" brachte er mühsam hervor. „Die Nakken haben endgültig durchgedreht", antwortete
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