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1515 - Das Geheimnis der Nakken

Titel: 1515 - Das Geheimnis der Nakken
Autoren: Unbekannt
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Raum vergessen.
    Für ihn zählte nur die jeweils nächste Versuchsreihe mit der Amimotuo und den Tafelsplittern.
    Die Informationen, die ihm Tante Betty von Zeit zu Zeit brachte, kümmerten ihn wenig. Wenn er jetzt die Tests abbrechen würde, konnte genau das eintreten, was die Nakken wollten.
    Er würde nichts erfahren. Und die Nakken hätten neue Möglichkeiten, ihn an den Versuchen zu hindern. Er mußte also weitermachen, auch wenn inzwischen drei Männer verschwunden waren.
    Die Nakken waren fremd und eigenartig. Aber sie waren keine Mörder.
    Schließlich fand der Pararealist einen vielleicht entscheidenden Punkt heraus. Das Problem der Dekodierung konnte er möglicherweise dadurch lösen, daß er die Impulsfolgen der Tafelsplitter nicht direkt mit seinen Empfängern aufnahm, sondern dadurch, daß er diese Impulse wieder auf die Amimotuo einwirken ließ. Dann konnte er deren Reaktion prüfen.
    Schon bei einem ersten Teilversuch in dieser Richtung zeigte sich, daß die Perle diese bislang völlig unverständlichen Impulsfolgen umwandelte. Das war eine Dekodierung, wenngleich auch sie noch keine lesbaren Resultate erbrachte. Die so veränderten Datenströme nahm Ambush nun in der schon gewohnten Weise auf und leitete sie dem Syntron zu.
    Dieser behauptete, daß sich nun sinnvollere Folgen ergeben hätten, daß diese aber auch noch nicht lesbar seien.
    Immerhin, dies schien der richtige Weg zum Informationsgehalt der Tafelsplitter zu sein.
    Alles Weitere hing nun davon ab, wie er alle Parameter variierte.
    Stunden später machte er die zweite Entdeckung.
    Wenn er die Modulation der Ausgangsstrahlung ganz leicht schwanken ließ, beeinflußte er die Amimotuo nur minimal. Deren Strahlung jedoch erzeugte dann bei dem jeweils bestrahlten Splitter schubweise Impulsstöße von hoher Datendichte und Intensität. Es schien hier Resonanzpunkte zu geben, die nur richtig angesprochen werden mußten.
    Dann endlich kam eine erste Erfolgsmeldung. Die Syntronik, die alle Ergebnisse auf einen großen Bildschirm schrieb, druckte dort zusammenhanglos zwei Worte ab: Mächtigkeitsballung. Voraussetzung.
    Und kurz danach: Trauer, Verzweiflung, Sehen. Sato Ambush ahnte, daß er auf der richtigen Spur war. Er führte die Tests konsequent weiter fort.
    Wenn ein Versuch solche fragmentarischen Ergebnisse zeigte, mußte er die Ausgangsstrahlung jeweils auf alle dreizehn Splitter der Reihe nach ansetzen. Mehr als einer sprach nur selten an.
    Immerhin fand er so in den nächsten Stunden etwa 50 sinnvolle Einzelbegriffe. Der entscheidende Durchbruch gelang ihm nicht. Aber ungeachtet der Hiobsbotschaften, die Tante Betty brachte, und ungeachtet der Möglichkeit, daß die Nakken die aufgebauten Hindernisse doch noch überwanden, arbeitete er verbissen weiter.
    Irgendwann - Sato hatte jedes Zeitgefühl verloren - erfuhr er von dem syntronischen Wurm, daß er das einzige freie Lebewesen im Stützpunkt war. Tante Betty hatte bei ihrem letzten Besuch draußen vergeblich nach Alaska Saedelaere gesucht.
    Sie hatte aber eine Botschaft über Funk aufgenommen. Und die lautete: Wir geben Sato Ambush eine Stunde Zeit, die sinnlosen Versuche mit der Amimotuo und den dreizehn gestohlenen Tafelsplittern zu beenden und die Energiesperren zu beseitigen. Anderenfalls könnte es passieren, daß er seine Freunde nie mehr sieht.
    Der Wissenschaftler lachte darüber. Diese Nachricht der Nakken munterte ihn sogar auf, verriet sie doch, daß die Freunde am Leben waren. Sie unterstrich außerdem, daß er einer für die Nakken tatsächlich bedeutenden Sache auf der Spur war. „Ich denke nicht daran", erklärte er dem flugfähigen Syntron, „dieser Aufforderung zu folgen. Es wird auch keine Antwort an die Nakken erfolgen. Im Gegenteil. Ich muß so schnell wie möglich die Versuche fortsetzen, denn diese Burschen könnten am Ende doch noch einen Weg zu mir finden. Den Männern wird nichts passieren."
    „Hast du etwas dagegen", fragte Tante Betty, „wenn ich mich auf die Suche nach den Verschwundenen mache?"
    „Du kannst tun, was du für richtig hältst. Finden wirst du sie nicht, denn mit deinen Fähigkeiten kannst du weder eine Raumzeitfalte erkennen noch in sie eindringen. Und nun laß mich meine Arbeiten fortsetzen."
    Der syntronische Wurm verschwand kommentarlos.
     
    *
     
    Zwei Stunden später war Alaska schon wieder auf den Beinen. Der kurze Schlaf hatte ausgereicht. Er fühlte sich wieder besser. Nach einer intensiven Erfrischung verließ er seine
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