Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
ein Krankenwagen vorbei. Der Dämonenkiller hörte, daß das Fahrzeug in der nächsten Seitenstraße anhielt.
    „Was hast du jetzt vor?" raunte Chapman in seinem Versteck.
    „Eigentlich wollte ich zuerst zum Anwesen der Morenos."
    „Die Ambulanz könnte vor dem Büro des Sheriffs gehalten haben", sagte der Puppenmann. „Gegen einen kleinen Umweg ist insoweit nichts einzuwenden."
    Er hatte richtig vermutet. Der Krankenwagen stand vor dem Office. Aber die Sanitäter trugen keine Bahre, sondern einen Bleisarg. Ein zweiter stand noch im Auto.
    Etliche Schaulustige fanden sich ein. Dorian mischte sich unter sie und kam so näher an das Büro heran.
    Zwei Polizeiautos aus Phoenix rasten heran. Während einige der Uniformierten sofort das Office betraten, drängten die anderen Passanten zurück.
    „Geht weiter, Leute, hier gibt es nichts zu sehen. Alles ist längst vorüber."
    Dorian drückte sich in den Schatten eines Vorbaus, etwa zwanzig Meter vom Büro des Sheriffs entfernt. Von hier aus konnte er gut beobachten. Die Sanitäter schleppten gerade den Bleisarg heraus und hoben den anderen aus dem Auto. Sie unterhielten sich kurz mit einem in Zivil gekleideten Polizisten. Dorian konnte hören, daß von Autopsie die Rede war. Offenbar verstand noch niemand, was vorgefallen war.
    Dann brachten die Polizisten einen der ihren heraus. Sie sprangen nicht gerade sanft mit dem Mann um, dem Handschellen angelegt waren, und führten ihn zu einem der Streifenwagen.
    „Ich habe es nicht getan", brüllte er. „Verdammt, warum glaubt ihr mir denn nicht? Ich habe keine Ahnung, wer sie umgebracht hat." Er schien völlig von Sinnen zu sein, stand womöglich gar unter Schock. Jedenfalls sträubte er sich mit Händen und Füßen und lenkte aller Aufmerksamkeit auf sich. „Eine günstigere Gelegenheit bekommen wir nicht", stellte Chapman fest. „Worauf wartest du?" Dorian löste sich aus dem Schatten. Keiner der Polizisten blickte zu ihm her. Mit einigen weit ausgreifenden Sätzen verschwand er in der offen stehenden Tür. Viel konnte ihm nicht geschehen. Falls der Sheriff ihn ertappte, würde er sich einfach dumm stellen.
    Chapman schien seine Gedanken zu erraten. „Frechheit siegt", flüsterte der Kleine.
    Der Raum war nicht sonderlich groß, die Einrichtung mutete nostalgisch an. Ein abgegriffener Schreibtisch, davor ein Sessel mit Armlehnen; ein Rollschrank für die Akten, daneben drei Winchester-Gewehre und Munitionsschachteln auf einer Ablage und etliche vergilbte Steckbriefe, die die Vergangenheit vor Tortilla Fiat lebendig werden ließen.
    Im Hintergrund führte eine zweite, nur angelehnte Tür zu den Zellen. Dorian wischte gerade noch rechtzeitig hindurch, bevor der Sheriff und zwei Polizisten das Büro wieder betraten.
    „Werden Sie mit der Situation allein fertig, Cris?" hörte er jemanden sagen.
    „Ich werde es wohl müssen."
    „Glauben Sie, daß Ihr Deputy…?"
    Eine Weile herrschte betretenes Schweigen. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll", erwiderte der Sheriff dann leise. „Alles ähnelt dem Fall Moreno, Spuren gibt es nicht."
    Dorian hatte genug gehört. Er huschte von der Tür zurück. Ein schmaler Gang brachte ihn zu den Zellen. Zwei der Gittertüren standen offen. Überall war Blut - sogar an den Wänden, was auf einen Kampf hindeutete. Mit Kreide hatte jemand die Lage der Toten skizziert.
    „Ohne Köpfe", erkannte Chapman richtig.
    Die dämonische Ausstrahlung, die auch jetzt noch der Zelle anhaftete, war nicht sonderlich stark, doch für Dorian, der die Gemme in der Hand hielt, nicht zu übersehen.
    Er fuhr herum, als hinter ihm an einem Gitter gerüttelt wurde.
    „He, laß mich hier raus. Ich habe nichts getan."
    „Sind Sie Moreno?" fragte Hunter.
    „Weißt du das nicht?"
    Im selben Moment wurde die Tür aufgestoßen. Eine 45er zielte auf Dorian, der vorsichtshalber die Hände bis in Schulterhöhe hob.
    „Wie sind Sie hereingekommen?"
    „Durch die Tür, sie stand offen."
    „Ihr Gesicht habe ich noch nie gesehen. - Lassen Sie die Hände oben!"
    „Hunter", sagte der Dämonenkiller. „Dorian Hunter aus London. Mystery Press."
    „Reporter also", zischte der Sheriff und machte eine unmißverständliche Bewegung mit der Waffe. „Raus! Und lassen Sie sich nicht noch einmal blicken, sonst sitzen Sie demnächst in einer der Zellen. Wegen Hausfriedensbruch und Widerstand gegen die Staatsgewalt."
    Wieder spürte Dorian eine dämonische Kraft. Die beiden Polizisten verbargen etwas vor ihm; er wäre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher