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1509 - Der Dunkle und sein Schatten

Titel: 1509 - Der Dunkle und sein Schatten
Autoren: Unbekannt
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Systeme durchzuchecken. Das hieß, sie wollte es, aber es ging nicht. Keines der Systeme arbeitete. „Alles hinüber", kommentierte Ismalde. „Ich frage mich, was passiert ist, um alle Bordsysteme zu paralysieren."
    „Es muß eine Entladung gegeben haben", warf Gerfriede Szar ein. „Aber keine normalenergetische, sonst würden der Syntron und die Hälfte der übrigen Systeme noch funktionieren."
    Gesil blickte auf die dunklen Holoflächen und kam sich hilflos vor. Es gab keine Möglichkeit festzustellen, wie es außerhalb des Schiffes aussah. Es gab überhaupt keine Kontaktmöglichkeit mit der Außenwelt und auch nicht intern.
    Sie wandte sich um, als ein Knirschen ertönte.
    Die beiden Hälften des Panzerschotts der Zentrale bewegten sich wie in Zeitlupe auseinander.
    Als die Öffnung einen Viertelmeter breit war, zwängte sich Charlie Siker hindurch. „Ich mußte das Handrad benutzen", erklärte der Bordingenieur. „Nur gut, daß wir in Notfällen noch auf sogenannte Primitiv-Systeme zurückgreifen können."
    „Das verdanken wir dir", sagte Gesil. „Du hast energisch interveniert, als du die Konstruktionspläne durchsahst und feststelltest, daß die Konstrukteure an so etwas nicht gedacht hatten."
    „Dafür erhöhte sich der Endpreis der TABATINGA auch um 14,31 Prozent gegenüber dem Voranschlag", meldete sich der Intern-Administrator. „Du hast ja nichts draufzahlen müssen, Pahhur", gab Charlie zurück. Er wandte sich wieder an Gesil. „Ich weiß noch nichts Konkretes, aber meinem Gefühl nach muß es eine sehr starke Entladung sechsdimensionaler Energien gegeben haben - irgendwo auf Gropnor oder im Noschosch-System. Das hat alle unsere Bordsysteme zusammenbrechen lassen."
    „Was können wir tun, um sie wieder zum Leben zu erwecken?" fragte Gesil. „Abwarten", antwortete der Ingenieur lakonisch. „Da läßt sich nichts reparieren. Eine Alternative wäre, alle Systeme auszubauen und durch neue zu ersetzen."
    „Ein nagelneues Schiff wäre preiswerter", meinte Pahhur Guisen. „Beides ist hier auf Gropnor nicht zu haben", erklärte Charlie. „Aber ich denke, es ist auch nichts davon notwendig. Die sechsdimensionale Entladung hat die Systeme offenbar nicht zerstört, sonst wäre das ganze Schiff auseinandergefallen. Sie haben wahrscheinlich nur eine Art Schock erlitten."
    „Wie früher elektronische Geräte durch einen EMP-Schlag, meinst du?" fragte Ismalde. „Wer es nicht weiß: EMP ist die Abkürzung für ›Elektromagnetischer Impuls‹. Ich habe das aus einem alten INFO."
    „Das meinte ich", erwiderte Charlie. „Hoffen wir, daß wir recht haben, denn dann erholen sich die Bordsysteme von selbst wieder. Kannst du schon wieder etwas von dir geben, Syntron-Verbund? „ Die Platten der Notbeleuchtung pulsierten ein paar Sekunden lang, dann normalisierten sie sich wieder. „Onkel Ben hört uns", stellte der Ingenieur zufrieden fest. „Er kann nur nicht sprechen, weil die akustischen Systeme noch nicht wieder arbeiten."
    „Onkel Ben", wiederholte Pahhur. „Solltest du damit den Syntron-Verbund gemeint haben, Charlie?"
    „Ich nenne ihn manchmal so", antwortete Charlie. „Das kann ja jeder halten, wie er will."
    „Wenn jeder alles hielte, wie er will, hätten wir ja Anarchie", meinte Pahhur entrüstet. „Unwichtig!" sagte eine von Klirren und Knacken begleitete, gedehnt sprechende Stimme. „Wichtig ist Wiederherstellung."
    „Der Syntron!" rief Gesil. „Kannst du die Wiederherstellung der Systeme beschleunigen?"
    „Ein wenig", antwortete der Syntron-Verbund. „Aber mit der Zeit immer mehr." Diesmal klang die Stimme schon „normaler".
    Ein Aufatmen ging durch die Zentrale, als die Holoflächen der Außenbeobachtung flackerten.
    Auf den Schaltkonsolen glommen vereinzelt Kontrollichter auf. „Keine Schaltungen vornehmen!" warnte der Syntron-Verbund.
    Die Holoflächen flackerten stärker. Sekunden später wurden sie vollständig hell. Die Helligkeit war noch schwach, blieb aber konstant. „Da kommt jemand vom Werkstattschiff!" rief Michael Saizew. „Ich glaube, es ist Schwabbel.
    Aber was schleppt er denn da?"
    „Es ist der Kontide", bestätigte Gesil. „Bei allen Materiesenken, ist das nicht Nanark, den er da anschleppt?"
    „Ja, und er scheint tot zu sein", sagte Michael. „Ich muß hinaus!" rief Gesil. „Charlie, wie kann ich das Schiff verlassen?"
    „Fliegen ist nicht möglich", überlegte der Ingenieur laut. „Die Gravo-Paks sind auch ausgefallen.
    Aber es gibt eine Nottreppe in
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