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1509 - Der Dunkle und sein Schatten

Titel: 1509 - Der Dunkle und sein Schatten
Autoren: Unbekannt
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zwischen ihnen blinkten ununterbrochen bunte Lichter.
    In der Mitte der Zentrale ragte ein etwa anderthalb Meter hohes und vier Meter durchmessendes Podest auf, durch dessen transparente Wandung schwach leuchtende Teile von Aggregaten pulsierten.
    Jedenfalls war das der optische Eindruck für die Pilotin.
    Und in einem gerundeten Kontursessel oben auf dem Podest saß Nanark.
    Der Ingenieur schien von Gestalt hominid zu sein. Die schwarze, enganliegende Raumkombination, die er trug, ging von der Hüfte an nach unten in eine zylindrische Hülse über.
    Sein Anschluß an den Überlebenskomplex! durchfuhr es Juliane.
    Die Gesichtshaut wirkte aus unmittelbarer Sicht noch weißer, und die haarfeinen Risse verliehen dem Ingenieur das Aussehen eines Wesens, das stärker als alle anderen Wesen erfahren hatte, was Leid und Not war.
    Nanarks Augen schimmerten immer noch goldfarben, doch ihr Leuchten schien zu flackern. Sie waren unverwandt auf den Kontiden gerichtet, der die Hälfte der Entfernung zu dem Podest inzwischen überwunden hatte und sich unaufhaltsam weiterbewegte.
    Die Bewegung wirkte irgendwie bedrohlich! „Per-E-Kit!" rief Juliane.
    Der Kontide reagierte nicht. „Bleib stehen, Per-E-Kit!" rief die Pilotin. „Oder ich schieße auf dich!"
    Sie riß ihren Kombistrahler aus dem Gürtelhalfter ihres SERUNS und vergewisserte sich, daß er auf Paralysator-Modus geschaltet war. Schließlich wollte sie Per-E-Kit nicht töten. Sie wollte ihn auch nicht paralysieren, aber sie ahnte, daß sie dazu gezwungen sein würde.
    Plötzlich öffnete Nanark den Mund. „Töte den Achadai!" flüsterte er tonlos und hob die linke Hand. Ein zitternder Zeigefinger richtete sich auf Per-E-Kit, dann fiel die Hand kraftlos zurück. „Zum letzten Mal!" rief Juliane schneidend. „Bleib stehen!"
    Als der Kontide wieder nicht hörte, drückte sie ab. Doch Per-E-Kit zeigte keine Wirkung. Sie feuerte fünfmal.
    Per-E-Kit erreichte den Aufgang zum Podest. Er blieb stehen und drehte sich nach Juliane um. „Es gibt keinen Nanark", erklärte er mit veränderter Stimme. „Das da ist Assu-Letel aus dem Universum Tarkan, aber diesmal in seiner Urgestalt. Er hat es euch indirekt gesagt - und ihr hättet es verstanden, wenn ihr seine Worte analysiert hättet. Als er behauptete, ein Tarnak zu sein, sagte das aus, woher er kam.
    Ihr brauchtet nur die Buchstaben zu verstellen. Genau wie bei dem Wort Themaun, das angeblich der Name seiner Heimatgalaxis ist. Umgestellt heißt es Manuthe. Manuthe aber heißt unser Gott, der Gott des Achadais, einer Welt in Hangay, also einer Welt des Universums Tarkan. Verstehst du? Ich bin nicht Per-E-Kit."
    „Manuthe?" flüsterte Juliane begreifend. „Dann wurde Gesil auch von dir beeinflußt, der du Per-E-Kit übernommen hast."
    „Nicht übernommen", sagte das Fremde in Per-E-Kit. „Ich bin in ihn hineingegangen, denn ich bin ein Schatten wie alle Djuury. Als Gottsucher von Achadai kam ich in die Galaxis Milchstraße und nahm die Spur Assu-Letels auf. Es gelang mir, seine Strategie auszuspionieren. Ich nahm die Gestalt eines Gäaners an, beschaffte mir die ID-Karte eines Syntronikers namens Levlos Adaiman und ließ mich von Nikki Frickel auf die TABATINGA anheuern."
    „Töte den Djuury!" flüsterte Nanark alias Assu-Letel. „Er ist ein Mörder."
    „Das stimmt nicht", beteuerte Per-E-Kit - beziehungsweise der Djuury. „Ich habe den Auftrag meines auf die Auferstehung wartenden Volkes, die Inkarnation unseres Gottes Manuthe, die Assu-Letel ist, zu zerstören, so daß der Geist Manuthes wieder frei ist und allen Djuury die Wiederauferstehung zum Ewigen Leben gewährt, wie er es ihnen versprochen hat."
    „Das ist Unfug!" flüsterte das Wesen auf dem Podest. „Wirres Gefasel! Ich bin die Inkarnation von Manuthe, aber dieses Geistwesen ist niemals der Gott der Achadai gewesen. Manuthe ist das der Materiequelle gleichen Namens innewohnende Bewußtsein. Töte den Djuury, Terranerin!"
    „Bist du identisch mit Assu-Letel?" fragte Juliane. „So nannte ich mich in Tarkan", gab das Wesen zu. „Aber was bedeutet dir das?"
    „Als Assu-Letel hast du schlimmste Verbrechen begangen", hielt Juliane ihm vor. „Du hast sogar erst kürzlich versucht, Gesil zu ermorden."
    Sie wandte sich mit geweiteten Augen an Djuury. „Hattest du damals auch den Kontiden übernommen?"
    „Damals war es mir mißlungen, sonst wäre Assu-Letel längst tot", antwortete der Schatten in Per-E-Kit. „Du kannst mich auch heute nicht töten",
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