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1509 - Der Dunkle und sein Schatten

Titel: 1509 - Der Dunkle und sein Schatten
Autoren: Unbekannt
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ist."
    Sie schaltete versuchsweise an ihrem Gravo-Pak und stellte aufatmend fest, daß er wieder funktionierte. Mit hoher Geschwindigkeit flog sie zur KISHMEE hinüber. Ihre Gefährten folgten ihr.
    Da die Kommandokugel nicht groß war, dauerte es nicht lange, bis alle ihre Räume durchsucht waren. Juliane Runetra befand sich in keinem.
    Gesil kehrte in den kleinen Transmitterraum zurück, den sie gleich am Anfang der Suche inspiziert hatte. Voller Sorge untersuchte sie die Transmitter-Kontrollen. Sie waren das Produkt einer Technologie, die deutlich derjenigen des Galaktikums überlegen war. Doch Gesil gelang es, sich in ihre Funktionen hineinzudenken.
    Nach etwa einer Viertelstunde kam sie zu einem, wenn auch nicht ganz eindeutigen Ergebnis. „Es scheint so, als wäre der Transmitter vor zirka einer Stunde aktiviert worden", erklärte sie. „Das fällt zeitlich ungefähr mit der sechsdimensionalen Entladung zusammen."
    „Die fand etwas früher statt", widersprach Per-E-Kit. „Es ist die Wahrheit."
    „Das würde bedeuten, daß die sechsdimensionale Entladung etwas mit dem Tod Assu-Letels zu tun hatte, nicht mit der Aktivität dieses Transmitters. Wir hätten sie anmessen können, wenn die Bordsysteme nicht vorher ausgefallen wären - und damit auch die Ortung. So haben wir keinen Anhaltspunkt, wohin der Transmitter Juliane abgestrahlt haben könnte."
    „Wenn überhaupt", wandte Nikki ein. „Ich bin sicher", sagte Gesil und wog das Aufzeichnungsgerät bedeutungsvoll in der Hand. „Sie hätte das nicht fallen lassen, wenn sie nicht vorgehabt hätte, wegzugehen - beziehungsweise, wenn sie nicht gespürt hätte, daß etwas sie dazu zwingen würde."
    „Also ist sie für immer verschollen", stellte Nikki fest.
    Gesil nickte. Ihr Gesicht war von Verzweiflung gezeichnet. „Wie ich das Chalda und Tiff beibringen soll, weiß ich nicht", sagte sie tonlos. „Chalda?" wiederholte Nikki - und dann lauter: „Und Tiff?"
    „Vergiß es!" entgegnete Gesil. „Ich habe nichts gesagt, hörst du! Das arme Kind!"
    „Wohin immer Juliane abgestrahlt wurde, es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß es sich um eine hochtechnisierte Umgebung handelt. Vielleicht findet sie dort eine Möglichkeit, in ihren Kulturkreis zurückzukehren", sagte Charlie Siker. „Ich hoffe es sehr", flüsterte Gesil. „Ja, vielleicht meldet sie sich eines Tages bei uns."
    „Ein Gutes hat die ganze Geschichte jedenfalls", meinte Charlie leise. „Assu-Letel kann dir nie mehr nachstellen, um dich zu ermorden."
    Gesil nickte kaum merklich und musterte den Teil des Aggregatekomplexes, an den der Fürst des Hexameron angeschlossen gewesen war. Danach wandte sie sich an Per-E-Kit und blickte ihn scharf an. „Du hast gelogen", stellte sie fest. „Assu-Letel mit einem Giftpfeil getötet, daß ich nicht lache! Ich bezweifle, daß Intelligenzen wie du und ich überhaupt die Möglichkeit hätten, ein Überwesen wie Assu-Letel zu töten."
    „Aber ich habe es getan!" entrüstete sich der Kontide. „Nicht mit einem Giftpfeil. Das war eine Ausrede, weil ich mich nur nebelhaft an das erinnern kann, was in der Zentrale der Kommandokugel vorging.
    Ich weiß nur, daß ich hypnosuggestiv beeinflußt wurde. Es war der Djuury. Jetzt erinnere ich mich auch daran, daß er mich früher schon einmal erfolgreich beeinflußte. Es war wie eine Übernahme, und er brachte mich dazu, den Grigoroff so zu manipulieren, daß er sich bei der Position von Gropnor abschaltete. Er brachte mich auch dazu, es wieder zu vergessen. Diesmal brachte er mich anscheinend dazu, Assu-Letel zu töten und auch das wieder zu vergessen."
    „Das klingt schon glaubhafter", meinte Gesil. „Ich hoffe, wir erfahren Genaueres, wenn wir die Aufzeichnung abspielen. Charlie und Michael, ihr bleibt als Wache auf der KISHMEE. Wir anderen kehren zur TABATINGA zurück und spielen Julianes Aufzeichnung ab!"
     
    *
     
    Eine halbe Stunde später wußten sie und ihre Gefährten, was in der Zentrale der Kommandokugel vorgefallen war - und sie kannten die Motivierung des Djuurys, seine Rolle als Levlos Adaiman und die Erklärungen und Behauptungen Assu-Letels. „Das, was der Djuury über seinen Auftrag sagte, klingt wie das Gefasel eines geisteskranken religiösen Fanatikers", resümierte Gesil. „Ich bezweifle jedoch stark, daß er das war, denn im Unterschied zu seinen Worten waren seine Taten geradlinig auf ein Ziel ausgerichtet."
    „Was vermutest du?" fragte Nikki. „Daß der Djuury unter dem Zwang
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