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1507 - Insel der Monster

Titel: 1507 - Insel der Monster
Autoren: Unbekannt
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seinem Naturell, sich einem Unbekannten derart ungeschützt auszuliefern. Atlan hatte es aber abgelehnt, mehr als die normalerweise zum SERUN gehörende Bewaffnung mitzunehmen.
    Argwöhnisch um sich schauend, schritt Kassian zwischen den Klippen hindurch. Er mußte sich zu der Einsicht zwingen, daß Atlan nicht weniger wachsam war als er.
    Hinter ihnen baute die Sicherheitsschaltung einen Paratronschirm über dem Rumpf des Landungsboots auf.
    Lediglich Atlan oder Kassian konnten ihn desaktivieren. Für den Neu-Arkoniden war es ein Trost.
    Die Mikrosyntroniken der SERUNS regelten die auf die Körper einwirkende Schwerkraft auf einen angenehmen Wert ein. Kassians zweite Besorgnis, sein Lehrmeister könne wieder einer Schwäche unterliegen, erwies sich als unbegründet.
    Als Atlan vor dem halbrunden Bauwerk ankam, schien er so frisch zu sein, als trüge er nach wie vor einen Aktivator.
    Die Kuppel war höher und umfangreicher, als man angekommen hatte. Erst jetzt war zu sehen, daß sie mit den Felswandungen bündig abschloß. Wahrscheinlich stellte sie nur die Verschlußhülle eines im Ringgebirge liegenden Hohlraumsystems dar.
    Sie warteten vor der deutlich gekennzeichneten Mannschleuse. Weiter links gab es noch größere Tore, die anscheinend für den Materialtransport benutzt wurden. So bescheiden, wie man anfänglich geglaubt hatte, schien Kücüktekin nicht zu leben.
    Kassian fragte sich, wonach der Blue eigentlich schürfte und wie und zu welchen Preisen er seine Funde verkaufte. Dafür mußte es eine Organisation geben.
    Der Arkonide schüttelte dann die Überlegungen von sich ab und konzentrierte sich auf das äußere Schleusentor, das soeben zur Seite glitt.
    Schwaches Licht durchschnitt die Dämmerung. Der Blue war intelligent oder auch erfahren genug, auf die Augen seiner Besucher Rücksicht zu nehmen.
    Atlan stieg über die Dichtleisten der hohen Schwelle hinweg, drehte sich um und winkte auffordernd.
    Kassian sah noch einmal zu dem Verbindungsboot hinüber. Die Felstrümmer entzogen es den Blicken, doch die Aureole des aufgebauten Paratronschirms war gut zu erkennen.
    Er trat zu Atlan in die Schleuse, lauschte auf das Zischen einströmender Luftmassen und öffnete den Helm erst nach dem Freigabesignal der Mikrosyntronik. Sie hatte das Atemgemisch mit gewohnter Schnelligkeit analysiert und festgestellt, daß sich keine schädlichen Substanzen darin befanden.
    Er fühlte Atlans Blick auf sich ruhen und wußte nicht, ob er ironisch oder beifällig gemeint war.
    Jedenfalls, so sagte er sich trotzig, konnte man niemals vorsichtig genug sein.
    Das Innenschott öffnete sich. Die Pikosyns entlüfteten die SERUNS und fuhren die Helme in die Schulterhalterungen zurück.
    Kassians Rechte näherte sich dem Griffstück seiner Dienstwaffe. Es tat ihm wohl, daß Atlan ebenfalls die Hand nach unten senkte.
    Vor ihnen lag ein schwachbeleuchteter Geräteraum. Einige Druckanzüge hingen unordentlich an Wandhalterungen. Tellerförmige Helme lagen neben abgestellten Lebenserhaltungs-Tornistern auf dem Boden.
    Kassian sog vorsichtig die Luft ein. Sie war verbraucht, führte die Duftnote von ätzenden Chemikalien mit sich und war zu kalt. Da fiel ihm ein, was er über die Klone der Serie Omni-600 wußte.
    Sie waren für extreme Einsatzbedingungen gezüchtet worden und körperlich wesentlich stärker als ihre invivo geborenen Artgenossen. Man sagte, die Sechshunderter könnten in sauerstoffarmen Atmosphären agieren und etwa 6 Gravos ohne technische Hilfsmittel überwinden.
    Atlan hielt die Daten für übertrieben, was aber über die Gefährlichkeit der Omni-Klone nicht hinwegtäuschen durfte. Sie waren mit Sicherheit exzellente Spezialisten, was die normalgeborenen Blues schon zu spüren bekommen hatten.
    Etwas polterte gegen die Verbindungstür. Flüche in einem Bluesdialekt klangen auf. Dann wurde das klemmende Schiebeschott gewaltsam aufgerissen.
    Vor ihnen stand ein bullig gebauter Blue von etwa zwei Meter Höhe und halber Schulterbreite.
    Seine Körpermasse entsprach der von etwa vier normalgeborenen Artgenossen.
    Seine langen Arme wurden von einer schmutzigbraunen Kombi bedeckt, aber die Muskelbündel zeichneten sich deutlich ab. Der breite Tellerkopf war in der Mitte hoch aufgewölbt und die beiden vorderen Augenpaare waren ebenfalls größer als bei einem Tentra-Blue.
    Der Koloß fluchte immer noch. Unwillig trat er gegen die Schmalkante der Schiebetür. Sie löste sich aus der Verkantung und prallte gegen die hintere
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