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1507 - Insel der Monster

Titel: 1507 - Insel der Monster
Autoren: Unbekannt
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Man befand sich auf der derzeitigen Tagseite des Mondes. Er hatte sicherlich auch einen Namen, aber danach hatte niemand gefragt.
    Atlan wollte die Besprechung mit dem Omni-Blue so schnell wie möglich hinter sich bringen. Ob sie von Erfolg gekrönt war, war ohnehin noch nicht entschieden. „Bodenkontakt", meldete Kassian. „Boot steht, Prallfeld gleicht Unebenheiten aus."
    Atlan nickte geistesabwesend. Die breiten Frontscheiben des Verbindungsboots erlaubten einen guten Blick nach draußen.
    Der Stern Simban spendete nur noch schwaches Licht. Atlan lehnte den Vorschlag der Syntronik trotzdem ab. „Nein, keine Restlichtverstärkung! Wir sehen noch genug."
    Wieder schweifte sein Blick in die Runde.
    Weiter vorn ragten schroffe Felsmassen empor. Sie gehörten zu dem Ringgebirge eines riesigen Meteorkraters, den man beim Landeanflug gesehen hatte.
    Am Fuß der Felsaufschüttung hatte jemand ein kleines Landefeld angelegt. Es bot einem Beiboot Platz.
    Weiter rechts, von unregelmäßig geformten Gesteinstrümmern fast verdeckt, reflektierte die metallische Außenhaut eines halbkugeligen Gebäudes das schwache Sonnenlicht. Zwischen dem Geröll schlängelte sich ein ebenfalls künstlich angelegter Fahrweg hindurch. Er endete vor dem Bauwerk.
    Mehr war von der Prospektorstation des Omni-Klons nicht zu sehen. Er schien genügsam zu sein. „Oder sehr vorsichtig!" meldete sich Atlans Extrahirn. „Es gibt überall Deckungsmöglichkeiten."
    Kassian unterdrückte ein Lächeln. Er hatte längst erkannt, was Atlans unwilliges Stirnrunzeln bedeutete. Immer dann, wenn es anscheinend grundlos kam, hatte sich der Logiksektor gemeldet. „Wo steckt der Knabe?" murmelte Atlan vor sich hin. Wieder überprüfte er die Umgebung, soweit sie überhaupt überprüfbar war.
    Kassian kontrollierte die Anzeigen der Syntronortung. Außer dem Iglu und einem sich darin befindlichen Lebewesen war nichts auszumachen.
    Atlans Finger ruhten nach wie vor auf der Fernsteuerung des über dem Heckladeraum eingebauten Waffenturms. Er enthielt ein kleines MVH-Geschütz arkonidischer Fertigung.
    Es schien aber nichts vorhanden zu sein, was man damit hätte bekämpfen müssen. Das Mißtrauen blieb trotzdem.
    Luetfiye Kücüktekin meldete sich so unvermittelt, wie er es zu lieben schien. Diesmal benutzte er nur den Sprechfunk. „Spielt nicht mit eurem Kanönchen herum, sondern steigt endlich aus", grollte die tiefe Stimme. „Ich erwarte euch in der Schleuse. Den Weg seht ihr. Niemand will euch etwas tun."
    Atlan musterte seinen jungen Freund unauffällig von der Seite. Kassian war innerlich so angespannt wie vor jedem Unternehmen. Er war tatenhungrig. „Wollen wir?" fragte Atlan. „Was schlägst du vor?"
    Kassian wunderte sich nicht. Atlan schien immer wieder seine Reaktionen testen zu wollen. Das bewies Kassian einerseits, daß sein verehrtes Vorbild Interesse an ihm hatte, doch andererseits konnte es mit der Zeit lästig werden. „Sehen wir uns den Klon an. Die Umgebung ist sauber. Ich wüßte auch nicht, warum er eine Heimtücke planen sollte. Wir können für seine Dienste zahlen."
    Atlan lauschte dem Begriff „zahlen" nach. Zur Zeit der Monosdiktatur hatte kein Galaktiker an Geld gedacht.
    Nunmehr, zweiundzwanzig Jahre später, hatte der Galax erneut seinen Siegeszug angetreten.
    Man wußte wieder, daß man Leistungen aller Art nicht umsonst bekam.
    Atlan programmierte die Bordsyntronik auf Sicherheits-Parkstellung. Sie schlossen die Helme ihrer SERUNS, schritten zwischen den beiden hinteren Sitzreihen der Kabine hindurch und betraten die vor dem Laderaum eingebaute Schleuse.
    Die Luft wurde abgesaugt. Danach öffnete sich das Außenschott.
    Die Pikosyns der Kampfanzüge schalteten die Schirmfeld-Projektoren auf Schnellbereitschaft.
    Bei der geringsten waffentechnischen Energieemission würden sie die Paratronfelder aufbauen.
    Das war ein Faktor, der Kassian nicht gefiel. Es hatte sich erwiesen, daß hochenergetische Waffenstrahlen schneller waren als die Projektoren, deren natürliche Trägheit Grenzen setzte. Eine Mikrosekunde mehr oder weniger konnte entscheidend sein.
    Kassian stieß Atlan auffordernd an. Wortlos deutete er auf die Manuellschaltungen im Bereich des Kombigürtels. Er wollte nicht über Sprechfunk anfragen.
    Atlan winkte ab. Nein, er wollte nicht einen derartigen Mißtrauensbeweis geben.
    Er sprang nach unten und schritt unverzüglich auf die Metallkuppel zu. Kassian folgte ihm im Abstand von wenigen Metern.
    Es widersprach
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