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1507 - Das Blut-Juwel

1507 - Das Blut-Juwel

Titel: 1507 - Das Blut-Juwel
Autoren: Jason Dark
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Wand neben der Toilette und schaute auf ihren Ring.
    »John, ich spüre auch, dass er nahe ist.«
    »Warum?«
    »Der Ring - nein, der Inhalt hat sich verändert. Er - er - ist heiß geworden.« Sie streckte mir die linke Hand entgegen. »Du kannst es fühlen. Und ich kann nichts dagegen unternehmen, ich bin ihm ausgeliefert, verdammt!«
    Die Staatsanwältin war nicht mehr Herrin über sich selbst, und ich sah, wie Price uns mit glänzenden Augen beobachtete.
    »John, fühl es selbst.« Sie schluckte. »Bitte, du musst kommen.«
    Ja, ich wollte es und hatte die Distanz zu ihr schnell überbrückt. Es war die Wahrheit. Schon als ich meine Hand dicht über den Ring hielt, spürte ich die Wärme. Sie strahlte von unten gegen meine Haut, und ich sah auch, dass sich der Inhalt bewegte.
    »Bleib mit deiner Hand so!«, flüsterte ich.
    »Und warum?«
    »Ich werde versuchen, dir den Ring abzuziehen.«
    Ihr Mund öffnete sich vor Staunen, vielleicht auch vor Schreck.
    »Ganz ruhig«, murmelte ich, »ganz ruhig. Wir kriegen es gemeinsam schon hin.«
    »Ich hoffe es.«
    Mit Daumen und Zeigefinger umfasste ich den Ring an seinen Seiten.
    Nach einem ersten Versuch stellte ich fest, dass er doch recht stramm am Finger saß.
    »So kriegen wir ihn nicht ab, John.«
    »Ich fange gerade erst an.«
    Und dabei blieb es auch, denn das weitere Vorgehen wurde nicht durch mich bestimmt. Da hatten mir die Ereignisse vor der Tür das Handeln aus den Händen genommen.
    Wir hörten den Laut draußen vor der Tür.
    Und es war nichts anderes als ein schlimmer Schrei gewesen…
    Auch Suko benötigte eine gewisse Zeit, um reagieren zu können. Greg Wyler stand in seiner Nähe, nur nicht so nah, dass er ihn fassen konnte.
    Die Kreatur zerrte ihn zurück. Sie hatte Wylers Kopf nach hinten gerissen, und eine Pranke lag über dem Gesicht des Wärters, ohne allerdings den Mund zu verdecken.
    Wyler zappelte in diesem grausamen Griff. Er versuchte sich daraus zu befreien, doch sein Angreifer zerrte ihn brutal nach hinten und machte kurzen Prozess.
    Er holte noch einmal kurz aus, dann schleuderte er den Mann zur Seite und wuchtete ihn gegen eine Tür, deren dickes Holz beim Aufprall einen dumpfen Laut von sich gab.
    Wyler brach zusammen. Der Schrei, den er ausstieß, war einfach schrecklich und Suko sah auch, dass sein Gesicht nur noch eine blutige Masse war, brutal aufgerissen von diesen verdammten spitzen Fingernägeln, die wie kleine Messer wirkten.
    Der Wärter blieb zuckend auf dem Boden liegen, und sein Angreifer setzte an, um ihm auch den Rest des noch in ihm steckenden Lebens zu nehmen.
    Genau das wollte Suko vermeiden. Aber er hatte auch zum ersten Mal die Chance, die Kreatur in voller Größe zu erleben. Sie war nicht von dieser Welt. So etwas hatte es höchstens in der Urzeit gegeben. Eine Gestalt, die keinen festen Körper hatte, denn obwohl sie auf der Stelle stand, bewegten sich ihre Konturen, ohne dass sie jedoch ihre Lage veränderte.
    Der Dämon hatte einen menschlichen Körper. Doch der schien aus einer weichen, grünlichen Masse zu bestehen, die an zahlreichen Stellen aufgerissen war und Lücken zeigte, wobei diese wiederum mit etwas gefüllt waren, das ständig in Bewegung war und in seinem Innern hin und her zuckte wie Feuer!
    Ja, das konnte durchaus Feuer sein, das sich dort breitgemacht hatte.
    Kleine rote Flammen, die allerdings keine Hitze abgaben und sich nur in diesen Lücken bewegten.
    Suko dachte daran, eine unfertige Gestalt vor sich zu haben. Alles andere kam für ihn nicht infrage. Sie war unfertig und musste sich im Innern noch regenerieren, wobei die Haut erst noch zuwachsen musste, bevor sie eine geschlossene Einheit bilden konnte.
    Es war für ihn nicht zu begreifen, denn das Feuer hätte eigentlich den Umhang verbrennen müssen, in den die Gestalt gehüllt war. Doch der blieb von den Flammen verschont.
    Der Finstere hatte jetzt bereits den zweiten Gegner aus dem Weg geräumt. Es lag auf der Hand, dass er es auch mit einem dritten versuchen würde, und so stellte sich Suko auf die Attacke ein.
    Er wich zurück.
    Er holte seine Dämonenpeitsche aus dem Gürtel. Die drei Riemen waren noch ausgefahren. Er schaute an der Gestalt vorbei und sah am Beginn des Flurs die Bewegungen.
    »Bleiben Sie zurück!«, brüllte er so laut er konnte und erschrak über seine eigene Stimme.
    Er konzentrierte sich auf den Angriff.
    Der erste Schlag ging ins Leere, denn die Kreatur hatte sich wieder zurückgezogen und war wieder eingetaucht in
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