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1506 - Liliths böser Kosmos

1506 - Liliths böser Kosmos

Titel: 1506 - Liliths böser Kosmos
Autoren: Jason Dark
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leichter Schwindel hatte sie gepackt, aber die Hand ließ sie nicht los.
    »Wohin willst du mich bringen?«
    »Unser Kosmos ist groß.«
    »Befindet er sich in dieser Welt?«
    »Er ist überall.«
    Jane schüttelte den Kopf. »Nein, das glaube ich dir nicht. Wenn du zu Assunga gehörst, dann…«
    Mit einer blitzschnellen Bewegung zerrte Leila ihre Hand zurück. Sie gab dabei ein Zischen ab, das Jane wie eine böse Warnung traf. Wieder leuchteten die Augen, und dann drehte sich die Frau mit einer geschmeidigen Bewegung herum. Kaum dass sie Jane den Rücken zugedreht hatte, startete sie und rannte mit langen Schritten los.
    Jane hatte nicht damit gerechnet. Nur so war es möglich, dass die Person einen Vorsprung gewann.
    Jane wollte sie nicht so davonkommen lassen. Zu viele Antworten standen noch aus, und die wollte sich Jane holen. Deshalb nahm sie die Verfolgung auf.
    Sie lief mit den geschmeidigen Bewegungen einer durchtrainierten Joggerin und war sicher, die Flüchtende noch vor dem Verlassen des Friedhofs einzuholen.
    Leila floh weiter. Sie drehte sich dabei auch nicht um, sie wollte einfach nur weg.
    Jane Collins verstärkte ihr Tempo, huschte ebenfalls über Gräber hinweg und an den verschieden hohen Seinen entlang.
    Der Weg mündete auf eine Kreuzung, wo es eine halbkreisförmige Stelle gab, die von Büschen befreit worden war, um Platz für ein Wasserbecken und eine aus Holz gebaute Biotonne zu schaffen.
    Leila erreichte als Erste den Ort. Sie musste jetzt nach rechts, um den Friedhof verlassen zu können. Sie wandte sich auch in diese Richtung und hätte es geschafft, wenn der Boden genau an dieser Stelle nicht so feucht gewesen wäre.
    Plötzlich rutschte ihr rechtes Bein weg. Es schlug regelrecht nach vorn, und da reagierte sie wie ein Mensch.
    Sie verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden.
    Das war Janes Chance. Der Himmel schien sie ihr geschickt zu haben.
    Zwar bemühte sich Leila, wieder auf die Füße zu gelangen, doch es war vergebene Liebesmüh, denn Jane Collins war einfach zu schnell.
    Halb hatte sich die Person bereits wieder erhoben, da wurde sie von Jane angesprungen und wieder zurück auf den Boden geschleudert.
    Sie schrie, als sie mit dem Hinterkopf aufprallte. Es war allerdings mehr ein Schrei der Wut, und Jane ließ sich die Chance, die Hexe zu packen, nicht entgehen.
    Sie riss sie an ihrem Mantel in die Höhe, dabei hatte sich ihre Hand in der Lücke zwischen den oberen beiden Knöpfen verkrallt. Sie saßen nicht so fest, als dass sie dem Druck hätten standhalten können. Sie rissen ab, es entstand eine Lücke, in die Jane hineinschaute und vor Entsetzen die Augen aufriss, denn sie sah einen Körper, mit dem sie niemals gerechnet hätte…
    ***
    Es war selten, dass es einer Frau wie Jane Collins die Sprache verschlug. In diesem Fall trat es ein, denn der Körper, den sie vom Hals bis hinunter zum Bauchnabel sah, bot einfach ein scheußliches Bild.
    Das Gesicht hatte noch die normale Haut. Beim Körper war das nicht der Fall. Zwar waren auch hier die Knochen von einer Haut bedeckt, sie hatte jedoch mit der eines Menschen nur wenig gemein.
    Das begann schon bei der Farbe, die ein hässliches Braun zeigte. Auch kam Jane die Haut viel dicker vor, und über dem Brustbein warf sie einige Falten. Die beiden Brüste waren wie schwere, angefaulte Äpfel zur Seite gerollt, und als Jane den Mantel weiter öffnete, musste sie erkennen, dass sich diese Haut bis zum Ende des Körpers hinzog.
    Widerlicher konnte ein Anblick kaum sein.
    Jane Collins hielt für einen Moment den Atem an. Ihr war sogar leicht schwindlig geworden, da sie mit einem derartigen Anblick niemals gerechnet hatte.
    Aber eines stand fest: Leila war kein Zombie, denn diese lebenden Toten brauchten nicht zu atmen, und genau das war bei Leila der Fall. Sie stieß Jane Collins ihren Atem entgegen, was sich anhörte wie das Zischen eines defekten Ventils.
    Jane nickte ihr zu. »So also siehst du aus!« Sie lachte und schüttelte den Kopf. »Das hätte ich nie gedacht. Verdammt, da hast du mich erwischt, meine Liebe.«
    Leila bewegte ihre Lippen. Jane rechnete mit einer Antwort, die allerdings nicht kam. Leila verschluckte die Worte, aber in ihren Augen war ein wütender Blick zu lesen. Wütend und böse zugleich. Am liebsten hätte sie Jane gefressen.
    Sie wollte sich erheben, aber die Detektivin stellte einen Fuß auf ihre Brust.
    »Du bleibst liegen«, flüsterte sie, »denn jetzt spielt bei mir die Musik.«
    »So kommst du nicht
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