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1506 - Liliths böser Kosmos

1506 - Liliths böser Kosmos

Titel: 1506 - Liliths böser Kosmos
Autoren: Jason Dark
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noch mal davor, irgendwelche Dummheiten zu begehen.
    Die ungewöhnliche Frau schwieg dazu. Sie raffte nur ihren Mantel enger zusammen, als würde sie frieren.
    Jane fragte sich die ganze Zeit über, wie diese Person dazu gekommen war, sich so zu verändern. Auch der Begriff Kosmos, von dem die Hexe unablässig gesprochen hatte, wollte ihr nicht aus dem Sinn. Aber es gab einfach noch zu wenig konkrete Hinweise auf das eigentliche Ziel.
    Aber sie beschäftigte sich auch mit dem Motiv. Und da stand eine Frage ganz groß im Vordergrund. Warum ich? Warum hat sie sich an mich gewandt? Was habe ich getan?
    Sie konnte sich keine Antwort darauf geben. In ihrem Gehirn war ein furchtbares Durcheinander. Alles fußte nur auf Vermutungen, und die drehten sich um ein Thema. Es konnte sich nur auf ihre latent vorhandenen Hexenkräfte beziehen. Ein anderer Grund war nicht vorstellbar. Da gab es eine Gegenseite, die lange Zeit im Verborgenen geblieben war, nun wieder zum Vorschein kam und Dinge durchziehen wollte, die längst vergessen schienen.
    Leila wollte nicht so ohne Weiteres gehen. Sie blickte sich suchend um, ohne einen Kommentar abzugeben. Anscheinend suchte sie nach irgendwelchen Helfern, und Jane frage: »Kommt noch jemand? Wartet einer im Hintergrund? Oder bist du doch allein gekommen?«
    »Allein.«
    »Dann werden wir jetzt endlich losgehen. Ich will es hinter mich bringen und keine Probleme bekommen. Ist das für dich okay, Leila?«
    »Ja, ich denke.«
    Jane Collins zog sie mit. Sie wollte nicht hinter Leila hergehen. Es wäre zu auffällig gewesen, falls ihnen doch jemand entgegenkam. Und so blieben sie fast wie zwei Freundinnen Seite an Seite, wobei Jane Collins die Pistole zwar weggesteckt hatte, sie aber noch in der Jackentasche in der Hand behielt.
    Als Jane Stimmen hörte, schlug die Alarmglocke in ihrem Kopf an.
    Sekunden später entspannte sie sich wieder. Ein schwaches Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie das ältere Ehepaar sah, das ihnen entgegenkam. Der Mann trug einen Eimer und hatte eine Hacke geschultert. Die Frau hielt einen Strauß Blumen in der Hand.
    Beide grüßten, als sie Jane und Leila passierten, und die Detektivin grüßte zurück. Die Lage war entschärft, und bis zum kleinen Tor waren es nur noch wenige Schritte.
    Hinter dem Tor lag der kleine, mit winzigen Steinen bestreute Platz, auf dem ihr Golf stand.
    »Das ist mein Wagen«, sagte Jane Collins. »Wir beide werden einsteigen und warten.«
    »Auf wen?«
    »Das wirst du schon sehen.«
    »Denkst du, dass du gewonnen hast?«
    »Ich schließe es zumindest nicht aus«, erklärte Jane und nickte Leila lächelnd zu.
    »Ich glaube nicht, dass du es schaffst.«
    »Lass das meine Sorge ein.« Das Funksignal vom Schlüssel öffnete die Türen. »Du kannst einsteigen.«
    »Ja. Und wo?«
    »Nimm auf dem Beifahrersitz Platz.«
    »Und dann?«
    »Warten wir.«
    »Warum?«
    »Wenn überhaupt, dann stelle ich hier die Fragen«, sagte Jane. »Aber wir werden warten, das ist alles.« Innerlich fragte sie sich, ob sie nicht doch hätte anders handeln und auf dem direkten Weg zu John Sinclair fahren sollen, aber dazu war es jetzt zu spät. John war sicher schon unterwegs zu ihr.
    Leila leistete keinen Widerstand. Sie öffnete die Beifahrertür und ließ sich auf dem Sitz nieder.
    »Soll ich mich auch anschnallen?«
    »Wenn du willst.«
    »War nur eine Frage.«
    Die Detektivin schüttelte den Kopf. Sie kam noch nicht darüber hinweg, dass sich eine Frau, deren Körper so scheußlich aussah wie Leilas, so völlig normal benahm. Dass sie einen Auftrag hatte, stand für Jane fest, aber was steckte genau dahinter?
    Bisher war es ihr noch nicht gesagt worden, und deshalb war die Spannung auch in ihrem Innern geblieben. Es gab das Sprichwort vom dicken Ende, das noch folgen würde, und genau dies könnte auch hier zutreffen.
    Sie wartete, und Leila wich Janes Blick nicht aus. Sie sprach die Detektivin sogar mit leiser Stimme an.
    »Dabei gehörst du zu uns…«
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    »Und wie kommst du darauf?«
    »Es ist zu spüren. Es steckt tief in deinem Innern. Das merke ich genau. Du kannst dich dem nicht entziehen.« Sie fing an zu lachen. »Wer einmal in unseren Reigen gepasst hat, der wird dies niemals los. Ja, du bist noch immer eine von uns.«
    »Und wer seid ihr?«
    Leila hob die Schultern. »Wir sind viel. Wir sind eine Welt, wir sind ein Kosmos.«
    Richtig begriffen hatte Jane Collins die Antwort nicht. Aber darauf kam es ihr auch nicht an,
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