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1506 - Eine Welt der Linguiden

Titel: 1506 - Eine Welt der Linguiden
Autoren: Unbekannt
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„Das scheint mir die einfachste Erklärung zu sein", stimmte der Ophaler zu. „Wenn es so ist, dann werden wir es bald erfahren. Selbst wenn die Linguiden es noch so geschickt verbergen - Gucky werden sie damit nicht hereinlegen können."
    „Die ODIN nähert sich unserer Position", verkündete die HARMONIE, als hätte sie nur auf dieses Stichwort gewartet.
     
    *
     
    „Ras Tschubai und Fellmer Lloyd sind tot", sagte Rhodan.
    Tiefe Stille breitete sich aus. „Dann ist es also doch wahr", sagte Reginald Bull schließlich und ballte dabei in hilfloser Wut die Fäuste. „Die Linguiden haben sie auf dem Gewissen. Aber das werden wir ihnen heimzahlen!"
    Rhodan warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. „Es war ein Unfall", erklärte er mit leicht erhobener Stimme. „Eine tragische Verkettung von Zufällen."
    Bull schwieg. „Es hat etwas mit einer speziellen Eigenschaft der Linguiden zu tun", fuhr Rhodan fort. „Einer Art Achillesferse dieses Volkes. Die Linguiden sind offenbar nicht imstande, eine Ortsversetzung per Transmitter oder Teleportation zu verkraften. Wir wissen nicht, worauf das zurückzuführen ist und was bei einem solchen Transport wirklich geschieht, aber das ist im Augenblick auch gar nicht wichtig."
    Bulls Gesicht zeigte, daß er anderer Meinung war. Die anderen blickten betroffen drein. „Tatsache ist, daß ein solcher Transport für den davon betroffenen Linguiden verheerende Folgen hat", sagte Rhodan. „Die Linguiden gebrauchen in diesem Zusammenhang einen Begriff, den wir bisher nur unzureichend übersetzen können. Dieser Begriff lautet ›Kima‹, und dieses Kima ist etwas, das der Linguide bei einer zeitlosen Versetzung an einen anderen Ort verliert. Es dürfte sich also beim sogenannten Kima wohl kaum um das handeln, was wir gemeinhin als ›Seele‹ bezeichnen - diese Übersetzung schien sich zunächst aufzudrängen."
    „Und wie macht sich der Verlust des Kimas bemerkbar?" fragte Bull skeptisch. „Die Linguiden behaupten, daß die Opfer eines solchen Transports in einen derart schrecklichen Zustand geraten, daß niemand sie zu Gesicht bekommen dürfe. Sie haben jede weitere Auskunft zu diesem Thema verweigert. Wir bekamen keine Gelegenheit, ein solches Opfer zu sehen. Mit anderen Worten: Wir haben keine konkreten Kenntnisse."
    „Was habt ihr denn dann überhaupt?" brauste Bull zornig auf. „Zwei funktionslose Zellaktivatoren", erwiderte Rhodan.
    Reginald Bull starrte ihn erschrocken an. „Ras ist mit Fellmer und einem Linguiden teleportiert", erklärte Rhodan. „Dabei verlor der Linguide sein Kima. Aber das ist nur ein Aspekt eines solchen Vorganges. Die ganze Sache hat nämlich auch Folgen für den Teleporter selbst. Und jetzt bist du dran, Gucky."
    Der Mausbiber wirkte kleiner als sonst. Er saß ungewohnt still an seinem Platz, in sich zusammengekauert, als wolle er sich vor der ganzen Welt verstecken. Als er sprach, klang seine Stimme sehr ernst. Er ließ jede Munterkeit vermissen. „Es ist wie eine parapsychische Ohrfeige", sagte er leise. „Ich verlor das Bewußtsein und kam erst nach vier Tagen wieder zu mir. Ras und Fellmer wird es nicht anders ergangen sein. Es kann bei ihnen eher noch länger gedauert haben, denn sie lagen bewußtlos im Dschungel, und es war niemand da, der ihnen hätte helfen können."
    „Moment mal", hakte Bull energisch ein. „Ras - na schön, das mag noch einigermaßen logisch klingen. Aber wieso soll es auch Fellmer getroffen haben? Er ist", der Terraner verstummte für einen Augenblick und korrigierte sich dann betroffen: „Er war doch gar kein Teleporter!"
    „Wenn du es gespürt hättest, dann wüßtest du, daß das leider keine Rolle spielt", erwiderte Gucky bedrückt. „Er war dabei, und das hat gereicht. Niemand steckt so etwas einfach weg."
    „Aber es gibt keinen Beweis dafür!" protestierte Bull verbissen.
    Perry Rhodan wischte sich mit der Hand über die Augen und schüttelte den Kopf. Man sah ihm an, daß er diese Diskussion lieber vermieden hätte. „Wir haben ihre Überreste gefunden", sagte er. „Und die Aktivatoren. Wir wissen auch ziemlich genau, wann es geschehen ist. Die Zusammenhänge sind eindeutig. Es war nicht mehr und nicht weniger als ein besonders unglückliches Zusammentreffen mehrerer Faktoren. Wir müssen leider davon ausgehen, daß sowohl Ras als auch Fellmer einfach keine Möglichkeit hatten, rechtzeitig in die Space-Jet zurückzukehren. Das alles wäre weniger schlimm gewesen, wenn es einige Tage früher passiert
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