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1503 - Die Nacht der Bestien

1503 - Die Nacht der Bestien

Titel: 1503 - Die Nacht der Bestien
Autoren: Jason Dark
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wollte. Jedenfalls war er nicht sehr klein, und ich war froh, dass mir die weibliche Stimme den Weg zum Ziel wies, das in einer kleinen Seitenstraße lag, in der die Häuser nicht sehr hoch waren und dicht an dicht standen.
    Ich fuhr zuerst an dem Haus vorbei, dessen Vorgarten von einem Gitter umgeben war. Es gab auch eine Tür, durch die ich in den Vorgarten gelangen konnte.
    Ich schaute mich nach einem Parkplatz um, den ich auch bald entdeckte.
    Zu Fuß ging ich die kurze Strecke zurück und sah, dass die Fenster an der Vorderseite des Hauses alle dunkel waren.
    Das Tor ließ sich öffnen. Ich durchquerte den kleinen Vorgarten, blieb in der Haustürnische stehen und versuchte, einen bestimmten Namen auf den vier Klingelschildern zu entdecken.
    Der Name Hunter stand ganz unten.
    Auch hier waren die Fenster dunkel. Eine verschlossene Tür versperrte mir den Weg ins Haus. Ich wollte sie nicht mit Brachialgewalt öffnen, denn zunächst hatte ich nichts anderes als nur einen Verdacht.
    Vielleicht war es an der Rückseite möglich, in das Haus einzudringen.
    Ein offenes Fenster bot immer eine Chance, aber die war sehr unwahrscheinlich.
    Hier vorn warten oder hinten nachschauen?
    Ich entschied mich für die Rückseite. Da musste ich allerdings erst einen Weg finden, der mich dorthin brachte. Zwischen den Häusern in der Nähe gab es keinen Durchgang. Ich würde ein Stück laufen müssen, um an die Rückseite zu gelangen. Vielleicht von einer Parallelstraße her.
    Das brauchte ich nicht, denn manchmal hat der Himmel ein Einsehen.
    Die Geräusche der Schritte hörte ich schon, noch bevor ich den Mann sah. Aber er stieß das Tor auf und bog in den Vorgarten ein. Da ich noch in der Türnische stand, erschrak er bis ins Mark.
    »Verdammt, was…«
    »Bitte, behalten Sie die Ruhe.« Ich zeigte ihm meinen Ausweis und leuchtete mit meiner kleinen Lampe.
    »Scotland Yard.« Es klang erleichtert. »Verdammt, ich habe schon an Schlimmes gedacht.«
    »Das brauchen Sie nicht.«
    Der Mann knöpfte seinen Mantel auf. Darunter trug er einen schwarzen Anzug. Ein Gurgelpropeller fiel mir auf, und als der Ankömmling meinen überraschten Blick sah, lächelte er vor seiner Erklärung.
    »Ich arbeite als Ober.«
    »Klar, verstehe.«
    »Zu wem wollen Sie denn?«
    »Marc Hunter.«
    »Ach, der alte Förster. Ist er denn nicht zu Hause?«
    »Leider nicht. Aber auch sein Sohn wäre mir recht.«
    »Was?«
    »Der wohnt doch bei ihm - oder?«
    »Eigentlich nicht. Aber in der letzten Zeit habe ich ihn schon ein paar Mal hier gesehen.«
    »Danke, dann werde ich auf ihn warten.«
    »Meinen Sie nicht, dass er zu Hause ist?«
    Ich lächelte. »Noch habe ich nicht geklingelt.« Ich hob die Schultern.
    »Wie soll ich sagen? Ich hatte mir vorgenommen, dass es eine Überraschung für ihn werden soll.«
    Der Ober verzog die Lippen. »Aber keine positive, wie ich mit vorstellen kann.«
    »Wie man’s nimmt.«
    »Nun ja, ich schließe erst mal auf.«
    »Danke.«
    Der Mann ging ins Haus. Er machte Licht, und ich fand mich in einem schmalen Treppenhaus wieder, in dem es leicht nach Seife roch, aber nicht nach einem Werwolf.
    Der Ober ging noch nicht zu seiner Wohnung. Er blieb stehen und kratzte seine Wange, als er mich anschaute. »Mir ist da gerade etwas eingefallen, Sir. Ich weiß nicht, ob es was zu bedeuten hat, aber ich denke, dass es wichtig sein könnte. In dieser Straße haben die Häuser alle Keller. Das ist nicht überall so, aber…«
    »He, danke.«
    »Keine Ursache.« Er wies auf eine grün gestrichene Tür. »Ich weiß von Marc Hunter, dass er in seinem Keller immer einen Ersatzschlüssel für seine Wohnung liegen hat. Vielleicht schauen Sie dort mal nach. Sie müssen nur die Treppe hinabgehen, dann ist es die erste Tür rechts.«
    »Danke, das ist ein guter Tipp.«
    »Und der Schlüssel liegt in der Schublade der Kommode.«
    Ich bedankte mich noch mal und ließ den hilfsbereiten Bewohner die Treppe hoch gehen.
    Ich nahm auch eine. Nur führte die nach unten. Dabei achtete ich auf mein Gefühl und auch auf mein Kreuz, ob es mir eine Warnung zuschickte. Dem war nicht so. Ich hörte auch kein verdächtiges Geräusch, deshalb riskierte ich es, das Licht einzuschalten.
    Die Kellertür bestand aus Holzlatten mit kleinen Zwischenräumen. Abgeschlossen war sie nicht. Ich musste nur einen Riegel zur Seite schieben und konnte die Tür öffnen.
    Ich schaute mich im Schein meiner Lampe um. Es war der typische Keller eines Hobby-Handwerkers. Was da alles an den
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