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1503 - Die Nacht der Bestien

1503 - Die Nacht der Bestien

Titel: 1503 - Die Nacht der Bestien
Autoren: Jason Dark
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Wänden hing oder in schmalen Regalen untergebracht war, interessierte mich nicht.
    Ich wollte nur den Schlüssel und war dem Ober noch im Nachhinein dankbar, dass er es mir erzählt hatte. In der ansonsten fast leeren Schublade fand ich tatsächlich einen Bund mit drei Schlüsseln.
    Ab jetzt ging es mir besser!
    Ich ging den gleichen Weg zurück. Das Flurlicht war inzwischen erloschen, und ich orientierte mich im Schein meiner kleinen Leuchte.
    Schon beim ersten Blick auf das Schloss sah ich, welcher der drei Schlüssel passte.
    Der Rest war ein Kinderspiel. Meine innere Stimme allerdings warnte mich davor, zu hastig vorzugehen. Deshalb verhielt ich mich so leise wie möglich und drückte die Tür nach innen.
    Vor mir lag ein schmaler Flur.
    Licht gab es nicht.
    Da warnte mich mein vor der Brust hängendes Kreuz durch einen Wärmestoß. Ich wusste Bescheid. In dieser Wohnung hielt sich die verdammte Bestie auf…
    ***
    Es war besser, wenn ich versuchte, die Stille nicht durch verdächtige Laute zu unterbrechen. Schon das Schaben meiner Kleidung störte mich, doch ich konnte es nicht verhindern. Auf Zehenspitzen schlich ich in die Wohnung. Ich machte kein Licht.
    Meine Sinne waren gespannt, und sofort nahm ich einen bestimmten Geruch auf. Man konnte sagen, dass es nach Tier roch, nach Erde, nach Wald und auch nach Blut.
    Mir war nicht bekannt, wie viele Zimmer die Wohnung hatte. In meiner unmittelbaren Umgebung war es ziemlich finster, aber die Umrisse der Tür an der linken Seite fielen mir schon auf.
    Und sie war nicht geschlossen, denn von dort erreichte mich der strenge Geruch.
    Es war sehr still um mich herum. Ich lauschte wieder, und plötzlich war es mit der Stille vorbei. Im Zimmer hinter der Tür waren die Geräusche zu hören. Ein leises Stöhnen, auch ein Schlürfen oder Schmatzen. So hörte es sich für mich zumindest an.
    Noch stand ich vor der Tür und traf eine bestimmte Vorbereitung. Ich hängte das Kreuz nach außen, und als ich dies getan hatte, veränderte sich etwas. Das Geräusch hinter der Tür verstummte abrupt.
    Warum?
    Für mich war es kein positives Zeichen. Deshalb wollte und musste ich schnell handeln.
    Ich riss die Tür auf und hoffte, dass der Lichtschalter an der richtigen Stelle saß.
    Das tat er.
    Helligkeit flutete durch das Zimmer, in dem mir auf den ersten Blick eine helle Ledercouch ins Auge stieß.
    Auf ihr lag die Bestie…
    ***
    Das Bild erinnerte mich an ein Stillleben. Nur war dies hier nicht starr, und es gab auch kein Obst oder irgendwelche Blumen zu betrachten.
    Nur eben den Werwolf, der es sich auf der Couch bequem gemacht und sie beschmutzt hatte, denn zahlreiche verschmierte Blutflecken waren auf dem hellen Leder zu sehen.
    Ich dachte an die Schrotflinte, die Marc Hunter besessen hatte, und dachte sofort daran, dass die Schrotkugeln im Körper des Wolfs steckten und auch das Gesicht nicht verschont hatten. Um das genauer zu erkennen, musste ich näher heran.
    Er ließ es nicht zu.
    Der Werwolf wusste, was die Stunde geschlagen hatte. Er bewegte sich blitzschnell, sprang von der Couch hoch und stand plötzlich neben ihr.
    Eine tatsächlich schlimm blutende Gestalt, die aber trotzdem gefährlich war und voller Kraft steckte.
    Sie war darauf programmiert, Menschen anzufallen und sie mit dem Keim des Werwolfs zu beglücken.
    Da würde die Bestie bei mir Pech haben, und das nicht nur wegen der geweihten Silberkugeln in meiner Beretta. Er konnte das Kreuz vor meiner Brust einfach nicht übersehen, und das war etwas, das ihn auf die Stelle bannte.
    Ich wartete.
    Er war überrascht. Er spürte, dass eine gefährliche Kraft von meinem Kreuz ausging, und er schien verzweifelt nach einem Ausweg zu suchen.
    Zwischen uns stand noch ein Tisch. Eine Glasplatte wurde von vier Metallbeinen gehalten. Das Ding war ziemlich schwer. Dieser Gedanke zuckte mir durch den Kopf, als ich noch einen Schritt auf die Bestie zuging. Es war fast wie im Wilden Westen, da hatten sich die Kontrahenten auch oft gegenübergestanden und darauf gewartet, dass einer zuerst reagierte.
    Es war still im Zimmer. Selbst der Werwolf gab kein Geräusch mehr von sich. Aber er wollte nicht aufgeben. Er wollte der Sieger sein. Er wollte mir seine Zähne ins Fleisch schlagen und mein Blut schlürfen.
    Er sprang nicht in die Höhe, wie ich es erwartet hätte, er tat etwas ganz anderes. Blitzschnell beugte er seinen Körper nach vorn und bekam den Glastisch zu fassen, den er noch in derselben Sekunde kantete.
    Und damit
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