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1503 - Die Nacht der Bestien

1503 - Die Nacht der Bestien

Titel: 1503 - Die Nacht der Bestien
Autoren: Jason Dark
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entkommen konnte, aber wollte zumindest sein erstes Ziel erreichen, und das war der Waldrand.
    Und der war so unendlich weit entfernt. Er sah ihn zwar wie eine dunkle Mauer hochragen, aber große Hoffnungen machte er sich nicht.
    Und doch musste er weiter.
    Er kämpfte, er rannte so schnell er konnte. Der Boden bereitete ihm dabei Probleme, weil er so weich war und an manchen Stellen auch verdammt glatt.
    Johnny atmete keuchend. Und er hörte noch ein zweites Keuchen, das hinter ihm aufklang.
    Je lauter es wurde, umso mehr wusste er, wie nah ihm der Verfolger schon war. Wie viel von der Strecke zum Wald er bereits zurückgelegt hatte, das war nur schwer abzuschätzen. Johnny schaute auch nicht mehr nach vorn, sondern zu Boden, um Unebenheiten rechtzeitig erkennen zu können. Er merkte auch, dass seine Schritte schwerer wurden. Er zählte sich zu den guten Sportlern, doch auch denen waren leider Grenzen gesetzt.
    Und so kämpfte er sich weiter. Mühsam, keuchend, schweißnass, als wäre er soeben aus der Dampfsauna gekommen.
    Er hörte ihn!
    Nicht nur das Keuchen erreichte seine Ohren. Auch ein Knurren, aus dem so etwas wie Triumph klang. Die Bestie wusste, dass Johnny es nicht schaffen würde, und dem Verfolgten war es ebenfalls klar. Dass dieser Gedanke zugleich den Tod oder die Verwandlung in einen Werwolf mit sich bringen konnte, daran dachte Johnny jetzt, und so stieg die Verzweiflung in ihm hoch.
    Er dachte nicht mehr an die Freunde, denen er eine Chance zur Flucht gegeben hatte, jetzt hob er noch einmal den Kopf, um über das freie Feld zu blicken, das vom kalten Mondschein beleuchtet wurde.
    Bewegte sich dort etwas auf ihn zu? Johnny glaubte daran, aber sicher war es nicht. Und dann kam der Moment, wo er sich vertrat und zugleich stolperte. Er hatte seinen rechten Fuß nicht mehr hoch genug angehoben. Das war ein entscheidender Fehler und sollte sein Schicksal besiegeln.
    Johnny stolperte. Der eigene Schwung riss ihn nach vorn, doch er fand dabei keinen Halt mehr.
    Johnny kam sich vor, als wäre er von einem Brett abgesprungen.
    Wuchtig prallte er auf den Boden und blieb dort liegen. Die Erde schien in Bewegung zu geraten. Er kam sich vor wie auf einer großen Schaukel.
    Den Werwolf hatte er in diesen Sekunden vergessen, aber er wurde verdammt schnell wieder an ihn erinnert, als er das scharfe Keuchen vernahm und das Untier im nächsten Moment bei ihm war.
    Es hatte nicht mehr rechtzeitig bremsen können und rutschte sogar noch an ihm vorbei. Das gab Jonny nur eine verdammt kurze Galgenfrist, denn die Bestie drehte sich sofort wieder um, packte Johnny, zerrte ihn hoch, hielt ihn fest und riss sein Maul weit auf, sodass seine Raubtierzähne sichtbar wurden.
    Es hatte keinen Sinn mehr, noch an Rettung zu glauben. Es gab keine für ihn. Johnny trug keine Waffe bei sich, die dem Untier auch nur entfernt hätte gefährlich werden können.
    Es war aus.
    Er fühlte sich schwach. Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.
    Er schwankte, aber wollte nicht gegen den Werwolf fallen und wich deshalb zurück, wobei er sich wunderte, dass ihm die Bestie nicht folgte, sondern den Kopf drehte und woanders hinschaute.
    Was war passiert?
    Johnny hörte zweierlei. Zum einen ferne Stimmen und dann den schrillen Pfiff. Er wusste nicht, wer ihn ausgestoßen hatte. Er hatte auch nicht ihm gegolten, sondern der Bestie, die kurz zusammenzuckte und dann heftig reagierte.
    Von einem Augenblick zum anderen war Johnny nicht mehr interessant für ihn. Der Werwolf floh auf den Wald zu, und Johnny konnte sich vorstellen, dass er diesem Pfiff gefolgt war.
    Er musste sich zunächst darüber klar werden, dass er noch lebte.
    Eigentlich hatte er schon mit seinem Leben abgeschlossen gehabt. Jetzt war auf einmal alles anders.
    Ein Schwindel erfasste ihn. Er fiel zurück und setzte sich auf den Hosenboden.
    Und plötzlich konnte er nicht anders. Er musste lachen. Ja, es musste einfach heraus. Lachen, der Erleichterung Ausdruck geben. Er lachte in das Mondlicht hinein und lachte plötzlich in das Gesicht seines Vaters Bill, der ihn vom Boden hoch zog und so fest umarmte, als wollte er ihn nie mehr loslassen…
    Ich stand zwei Schritte von den beiden Conollys entfernt und ließ sie in Ruhe. Dieses Wiedersehen mussten sie einfach auskosten, und es war auch Rettung im allerletzten Moment gewesen, denn Sekunden später hätte Johnny sein Leben unter den Klauen der Werwolfbestie ausgehaucht.
    Wir hatten etwas gesehen, aber nicht alles. Man konnte
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