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1502 - Am Abgrund zur Hölle

1502 - Am Abgrund zur Hölle

Titel: 1502 - Am Abgrund zur Hölle
Autoren: Jason Dark
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hier, man hat sie woanders gefunden. Ein Baggerfahrer hat die mit der Baggerschaufel aus einer Abraumhalde hervorgeholt. Der Tote sah so aus, wie Sie ihn hier liegen sehen, obwohl er hätte anders aussehen müssen. Die Tonnen von Sand und Gestein, mein Gott, überlegen Sie mal, die hätten ihn regelrecht zerquetschen müssen. Das ist nicht geschehen, und der arme Finder hat natürlich einen Schock erlitten. Aber das alles wäre noch lange kein Grund dafür gewesen, dass der Mann hier liegt. Der Hammer, das kann man wohl sagen, kam, als sich der Baggerfahrer seinen Fund genauer anschaute. Da sprach der Tote ihn plötzlich an und erklärte ihm, dass er aus der Hölle käme. Ja, er war in der Hölle.« Der Professor sagte nichts mehr. Er versuchte zu lächeln, doch auch das misslang ihm, weil er ziemlich geschockt war.
    Auch Suko und ich sagten nichts, bis ich fragte: »Haben Sie dieses Phänomen auch erlebt, Professor?«
    »Nein.«
    »Genauer, bitte.«
    Der Wissenschaftler druckste herum. »Weder ich noch meine Kollegen sind von ihm angesprochen worden. Aber man hat die Sache ernst genommen und diesen Mann unserem Institut zur Untersuchung überlassen.«
    »Und was haben Sie festgestellt?«
    »Er lebt nicht mehr!«
    Ich gab eine lockere Antwort. »Dann kann man ihn ja wohl begraben.«
    »Nein, das sollten wir nicht tun.«
    Ich lächelte. »Deshalb stehen wir hier - oder?«
    »Ja, denn an den höheren Stellen hat man sich Gedanken gemacht und ist dann auf Ihre Abteilung gekommen. Sie sind ja Spezialisten für ungewöhnliche Fälle, und nur aus diesem Grund wurden Sie eingeschaltet. Ich weiß nicht, ob Sie Erfahrungen mit Menschen haben, die tot sind und trotzdem noch leben. Ich habe es nicht, wir kümmern uns mehr um die Kopfprobleme der lebenden Menschen und betreiben Gehirnforschung, obwohl wir uns auch hin und wieder um die Gehirne der Toten kümmern. Aber das ist wohl jetzt nicht das Thema. Ich wäre Ihnen zumindest dankbar, wenn Sie sich um diese Leiche hier kümmern würden. Ich habe mir sagen lassen, dass Sie sich besonderer Methoden bedienen.«
    »Wie man es nimmt«, sagte ich und gab mich ein wenig bescheiden.
    »Aber wir werden uns diesen namenlosen Menschen mal aus der Nähe anschauen und sehen dann weiter.«
    »Ja, tun Sie das.«
    »Lässt sich dieser Sarg öffnen?«, fragte Suko.
    »Ja, Sie können das Oberteil abnehmen.«
    »Okay, dann schauen wir mal.«
    Der Professor hatte noch etwas zu sagen. »Es ist mir auch ein Rätsel, das er noch nicht verwest ist. Dafür muss es ja auch eine Erklärung geben, denke ich.«
    »Bestimmt«, meinte Suko locker und schaute mich fragend an.
    Ich hatte mir meine eigenen Gedanken gemacht und gab ihm ein Zeichen, dass er schon mal ohne mich beginnen sollte. Dafür hatte ich meine Gründe, die ich allerdings für mich behielt.
    Suko trat auf den Glassarg zu, fasste das Oberteil an zwei verschiedenen Stellen an und zog es hoch.
    Wir hörten ein leises, saugendes Geräusch, dann lag der Tote frei vor uns. Ich wartete noch immer ab und schaute nur meinem Freund und Kollegen zu, der den Fund zuerst begutachtete und sich dann über die Leiche beugte, wobei er sich mit der Hand Luft zuwedelte.
    »Siehst du was Besonderes?«, fragte ich.
    »Sehen nicht, aber etwas anderes.«
    »Und was?«
    Suko lachte leise, obwohl ihm sicherlich nicht danach zumute war.
    »Dieser Typ riecht so seltsam.«
    »Bitte?«
    »Ja, du wirst es kaum glauben, aber er riecht nach Schwefelgasen, da bin ich mir ziemlich sicher.« Suko schnüffelte noch mal nach und nickte.
    Ich sagte erst mal nichts, dachte aber daran, dass dieser angeblich Tote erklärt hatte, dass er aus der Hölle käme.
    Auch der Professor fühlte sich bemüßigt, etwas zu sagen, und hielt sich auch nicht zurück.
    »Das ist ja unser Problem. Wir haben es hier mit einem Toten zu tun, der nicht nach Leiche riecht, sondern nach Schwefel. Ich kann das nicht begreifen. Wir haben ihn untersucht und alles getan. Er ist tot, aber er ist nicht verwest. Es sind nur die Spuren seines langen Aufenthalts unter der Erde zu sehen. Aber auch die hätten viel deutlicher hervortreten müssen. Das ist es, was wir uns nicht erklären können.«
    »Kann ich mir denken«, sagte ich und dachte daran, mich jetzt auch um der Fund zu kümmern.
    Suko hatte seine Haut berührt und murmelte: »Sie ist kalt, John.«
    »Und was noch?«
    »Schmutzig.«
    Ich hatte den Sarg erreicht und schaute hinein. Mich interessierte zunächst das Gesicht der sogenannten Leiche. Vom
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