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1502 - Am Abgrund zur Hölle

1502 - Am Abgrund zur Hölle

Titel: 1502 - Am Abgrund zur Hölle
Autoren: Jason Dark
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kochen immer ihre eigene Suppe.«
    »Ja, das merke ich gerade. Ich weiß nur nicht, was wir hier sollen. Damit hat auch Sir James etwas zu tun. Verdammt, er hätte uns ruhig ein bisschen mehr erzählen können.«
    »Vielleicht durfte er das nicht.«
    Die Mitarbeiter in den anderen Büros kümmerten sich nicht um uns, obwohl sie uns gesehen hatten. Sie gingen weiterhin ihren Tätigkeiten nach, und wir mussten wieder warten.
    Nicht mehr lange. Die uns schon bekannte Tür wurde geöffnet, und ein kleiner Mann mit pechschwarzen und sehr krausen Haaren betrat das Büro.
    Er konnte sogar lächeln und stellte sich als Professor Eric Plötz vor.
    »Deutscher?«, fragte ich.
    »Nein, Brite. Aber meine Eltern stammen aus Zürich.« In dem sonnenbraunen Gesicht funkelten die kleinen Augen. Ich konnte mir vorstellen, dass Plötz einen Winterurlaub hinter sich hatte, den ich auch gern genossen hätte.
    Wir brauchten uns nicht vorzustellen, denn als wir es tun wollten, winkte der Professor ab und erklärte uns, dass er bereits wüsste, wer wir seien.
    »Dann können Sie ja zur Sache kommen.«
    Plötz nickte. Dann steckte er seine Hände in die Taschen seines weißen Laborkittels und sprach uns mit ernst klingender Stimme an.
    »Man hat mir erklärt, dass Sie Spezialisten sind, meine Herren. Ich persönlich glaube jedoch, dass es für das, was ich Ihnen gleich zeigen werde, keine Spezialisten gibt.«
    »Worum geht es denn?«, fragte Suko.
    »Haben Sie noch ein paar Minuten Geduld.« Er kam wieder auf sein Thema zu sprechen. »Wie gesagt, ich bin mit dem Phänomen überfragt, aber ich hoffe, dass Sie die Antworten finden werden. Man hat mir von oberster Stelle geraten, Sie mit ins Boot zu nehmen, und das habe ich getan.«
    »Dann wollen wir es mal schwimmen lassen«, sagte ich.
    »Natürlich.«
    Wir mussten wieder durch die Tür und landeten erneut in diesem kahlen Flur. Diesmal gingen wir ihn ganz durch. Professor Plötz ging vor uns her. Um eine gewisse Schnelligkeit zu erreichen, musste er seine Beine recht hastig bewegen. Er hatte es sehr eilig, und wir wunderten uns darüber, wie groß diese unterirdische Landschaft letztendlich war. Damit hätten wir nicht gerechnet.
    Erneut mussten wir vor einer Tür halten. Diese ließ sich nicht so einfach öffnen. Der Professor musste auf einer Tastatur einen Zahlencode eingeben, erst dann durften wir eintreten. Die Dunkelheit hielt sich nur für einen Moment, dann hatte Plötz das Licht eingeschaltet, das so hell war, dass es uns blendete.
    Ich hatte mit keine Gedanken darüber gemacht, was uns erwartete, aber ich spürte sofort, dass dieser Raum klimatisiert war. Das musste er auch sein, denn es ging darum, dass dem Mittelpunkt nichts passierte. Er stand in der Mitte des Raums mit den ebenfalls kahlen Wänden, und man hätte ihn im ersten Moment für ein Kunstwerk halten können, denn in dieser Richtung war ja alles möglich.
    Eric Plötz wies nach vorn. »Dort befindet sich unser Problem«, erklärte er.
    Suko und ich schauten hin. Natürlich sahen wir beide das Gleiche. Auf einem nicht zu hohen Stahltisch stand ein gläsernes Gebilde, das man durchaus als einen Sarg ansehen konnte. Er setzte sich aus einem durchsichtigen Unter-und Oberteil zusammen, was alles okay war.
    Aber nicht der Inhalt.
    Wir hatten bereits aus der Distanz gesehen, dass dieser Sarg belegt war. Wir gingen näher und erkannten, dass darin ein Mann lag, der eine staubige und leicht zerrissene Kleidung trug.
    »Ist das der Tote, dessentwegen wir hier sind?«, fragte ich.
    »Ja«, sagte Plötz. Auf seinem Gesicht zeigte sich eine leichte Röte.
    »Aber ich bin nicht wirklich davon überzeugt, dass dieser Mann auch tot ist. Er lebt, obwohl er eigentlich tot sein müsste, und genau das ist unser Problem.«
    Endlich war die Katze aus dem Sack, und wir wussten in etwa, weshalb wir hier standen. Trotzdem warfen wir uns fragende Blicke zu, wobei Suko fragte: »Träfe der Begriff lebender Toter denn zu?«
    Der Professor nickte. »Ja, das würde ich akzeptieren.«
    »Gut.«
    Wir hatten ihn noch nicht näher in Augenschein genommen, und ich trat auch nicht näher an den Sarg heran, sondern fragte: »Hat dieser angeblich Tote auch eine Geschichte? Ich meine, wissen Sie, woher er kommt?«
    »Nein, nur den Fundort.«
    »Das ist ja schon mal etwas.«
    Professor Plötz legte seine Stirn in leichte Denkerfalten und suchte nach dem richtigen Anfang.
    »Die Sachlage stellt sich so dar«, sagte er dann. »Die Gestalt stammt nicht von
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