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1502 - Am Abgrund zur Hölle

1502 - Am Abgrund zur Hölle

Titel: 1502 - Am Abgrund zur Hölle
Autoren: Jason Dark
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aus?«
    »Schauen Sie im Internet nach.« Sir James schüttelte den Kopf. »Sonst reisen Sie doch so gern, John.«
    »Aber nach Wales…«
    »Nehmen Sie sich Zeit. Sie können zwischendurch noch übernachten.«
    »Danke, das hätten wir auch so getan.«
    Der Superintendent klopfte mit der flachen Hand auf seinen Schreibtisch.
    »Dann kann ich also einer gewissen Stelle melden, dass wir uns um den Fall kümmern?«
    »Ja, das können Sie.«
    »Wunderbar.« Er lächelte. »Und Ihnen beiden wünsche ich eine gute Reise. Und passen Sie auf, dass die Hölle Sie nicht verschlingt.«
    »Keine Sorge, wir sind unverdaulich.«
    Damit waren wir entlassen. Ich nahm, die leere Tasse mit und sah Sukos Grinsen.
    »Probleme?«, fragte ich.
    »Nein, nein, ich wundere mich nur darüber, dass du etwas gegen Wales hast.«
    »Im Moment habe ich gegen alles etwas.«
    »Aha. Warum das denn?«
    »Kann ich dir sagen. Mir liegt die Flucht dieses verdammten Saladin noch im Magen, und das liegt auch daran, dass wir beide uns dabei dilettantisch benommen haben.«
    »Kann sein. Aber wer ist schon perfekt?«
    Darauf bekam er von mir keine Antwort. Dafür stieß ich die Tür zu Glendas Vorzimmer auf.
    »He, schon zurück?«
    »Ja«, sagte Suko. »Und John will wissen, wie sich das Wetter in Wales entwickelt.«
    »Warum das denn?«
    »Weil wir dorthin müssen.«
    »Und weiter?«
    »Nichts«, sagte ich. »Angeblich kann man dort in die Hölle steigen und auch wieder den Rückweg finden.«
    »Na, denn viel Spaß«, sagte Glenda
    ***
    Klack, klack, klack!
    Das Geräusch der Gartenschere ging Earl Digger zwar auf die Nerven, aber es musste sein, und er würde es noch eine Weile hören, bis er mit dem Beschnitt der Bäume fertig war. Die Zeit war günstig, und einen Gärtner damit zu beauftragen fiel ihm nicht ein.
    Die Firma hatte ihm eine Woche Urlaub verordnet, damit er den Schock verdaute, den er bei der Entdeckung der Leiche erlitten hatte. Die Zeit wollte er nutzen und nicht nur im Haus hängen und sich in Gedanken an das schlimme Geschehen verlieren.
    Dennoch wurde er den Anblick nicht los. Ob er wollte oder nicht, die Szene kam ihm immer wieder in den Sinn, und dann erlebte er jedes Mal wieder einen Schweißausbruch. Egal, ob er sich im Garten aufhielt oder in seinem Haus, das er zusammen mit seiner Frau Kate schon seit mehr als dreißig Jahren bewohnte.
    Es stand am Rand von Letterston mit Blick auf die grünen welligen Hügel, unter denen die Schlackenberge nicht mehr zu sehen waren.
    Hätte er sich auf das Dach seines Hauses gestellt, dann hätte er noch den Turm der letzten Zeche gesehen, die in seiner Gegend noch in Betrieb war. Einig förderten ja noch, aber die meisten waren geschlossen worden. Die Kohle lag einfach zu tief in der Erde, und deshalb war es so verdammt teuer, sie heraufzuholen.
    Kollegen in anderen Ländern hatten das gleiche Schicksal erlebt wie er, nur konnte sich Earl Digger glücklich schätzen, dass er einen neuen Job gefunden hatte. Er war zum Baggerführer umgeschult worden und war recht zufrieden damit.
    Bis zu dem Zeitpunkt, als plötzlich der Tote auf seiner Schaufel gelegen hatte. Da war es vorbei mit lustig gewesen, und jetzt sah sein Leben schon anders aus. Er hoffte allerdings, dass er wieder den richtigen Dreh bekommen würde und er in aller Ruhe weiter seiner Arbeit nachgehen konnte.
    Earl Digger ließ die Schere sinken und schaute zu den Ästen der noch blattlosen Buche hoch. Er war mit seiner Arbeit zufrieden. Besser hätte den Baum ein Gärtner auch nicht beschneiden können.
    Dem Haus drehte er den Rücken zu, als er seinen Blick über den hinteren Teil des Grundstücks schweifen ließ. Es wuchsen nur wenige Bäume auf der Wiese. Er brauchte keine mehr zu beschneiden und nur noch die abgeschnittenen Reste wegzuschaffen. Das würde er mit einem Freund machen, der einen kleinen Anhänger für seinen Pkw besaß.
    Der Nachmittag war schon weit fortgeschritten. Bald würde es anfangen zu dämmern, dann erhielten die mächtigen Wolken am Himmel eine noch grauere Farbe.
    »Kommst du ins Haus, Earl? Ich habe uns einen Tee gekocht und einen Kuchen gebacken.«
    Digger musste lächeln, als er die Stimme seiner Frau hörte. Er kannte sie schon seit Jahrzehnten, da war sie noch zur Schule gegangen, und er war auch heute noch froh darüber, dass er sie geheiratet hatte. Ein Leben ohne Kate konnte er sich gar nicht vorstellen.
    »Was ist denn jetzt?«
    »Ja, ja, ich komme.«
    »Bist du auch fertig?«
    »Für heute
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