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1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...

1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...

Titel: 1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...
Autoren: Jason Dark
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ihn dazu gebracht hat, aufzugeben?«
    »Nein!«, sprachen Suko und ich wie aus einem Mund. »Das glauben wir nicht.«
    »Wie geht es dann weiter?«
    »Er wird seine Wunden lecken«, sagte ich.
    »Mehr nicht?«
    »Keine Ahnung, Sir. Aber wie ich ihn kenne, wird er an seinem Hass fast ersticken.«
    »Genau, John, und es wird nicht dabei bleiben. Er ist kein Mensch, der Niederlagen einstecken kann.«
    »Er ist schwer verletzt.«
    »Da gebe ich Ihnen recht. Aber wollen Sie sich wirklich darauf verlassen?«
    »Eigentlich nicht«, gab ich zu. »Saladin hat trotz seiner Macht eine Niederlage einstecken müssen. Daran wird er kauen und sich auch verschlucken. Aber ich weiß auch, dass er nicht aufgeben wird. Er ist bereit, Gegenmaßnahmen einzuleiten.«
    »Wir kommen uns näher, John.«
    Ich sprach weiter. »Dabei denke ich weniger an Suko oder mich, sondern an jemand anderen, der…«
    »Wie hieß die Frau noch?«, unterbrach er mich.
    »Rose Nelson.«
    Sir James nickte, »Den Namen kennt auch er. Ich denke schon, dass sie nicht mehr so fröhlich durchs Leben laufen wird. Wie er es anstellen wird, weiß ich nicht, doch ich denke, dass Sie noch mal mit ihr über den Fall reden sollten. Auch über das Thema Schutzhaft.«
    »Wobei zu bedenken ist«, sagte Suko, »dass Saladin sich überall hinbeamen kann.«
    »Nur ist er diesmal verletzt und geschwächt«, sagte Sir James. »Das sollten Sie nicht vergessen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er plötzlich in einer Schutzhaftzelle erscheint, die zudem streng bewacht wird. Nein, das sehe ich anders.«
    »Aus Ihrer Sicht haben Sie recht, Sir.«
    »Gut, und wie sieht Ihre aus, John?«
    »Ich weiß es noch nicht. Kann Ihnen allerdings sagen, dass wir auch vorhatten, mit Rose Nelson zu sprechen. Aber noch wissen wir nicht, wie sie diese Aktion verkraftet hat.«
    »Bestimmt nicht so schlecht«, meinte unser Chef. »Frauen wie sie hat das Leben hart gemacht, denn sie sind durch eine entsprechend harte Schule gegangen.«
    Da konnten wir nicht widersprechen, und Sir James nickte uns zu.
    »Unternehmen Sie etwas. Ich will keinen Hypnotiseur haben, der plötzlich durchdreht.«
    »Okay, wir reden mit ihr«, sagte Suko und erhob sich als Erster von uns beiden.
    Wenig später öffneten wir die Tür zu Glendas Vorzimmer. Als sie unsere Gesichter sah, war sie plötzlich der Meinung, dass wir einen Kaffee gebrauchen konnten.
    »Stimmt«, sagte ich.
    Sie lächelte zuckersüß. »Er ist frisch, du kannst dich bedienen, John.«
    »Mach ich glatt.«
    Mit der vollen Tasse betrat ich unser Büro und hockte mich dort am Schreibtisch nieder. Durch meinen Kopf zuckten einige Gedanken, und Suko erging es nicht anders.
    Ich nickte ihm zu. »Wie sollen wir es machen? Zu Mrs Nelson hinfahren oder zuerst mal telefonisch nachfragen, wie sie dazu steht?«
    »Ein Anruf wäre nicht schlecht.«
    »Du oder ich?«
    Suko winkte ab. »Mach du es. Ich höre mit.«
    »Okay.« Die Nummer hatte ich mir notiert und setzte darauf, dass die Frau zu Hause war. Die Verbindung kam zustande, doch ich hörte nur eine neutrale Stimme aus dem Anrufbeantworter.
    Ich wartete den Text und den Piepton ab und sprach dann auf Band: »Wenn Sie zu Hause sind, Mrs Nelson, heben Sie bitte ab. Hier spricht John Sinclair. Mein Kollege und ich müssen noch mal mit Ihnen reden. Fall Sie dazu in der Lage sind. Aber Sie sollten…«
    »Ja, ja, ich bin da.«
    »Das ist gut, Mrs Nelson.«
    »Sagen Sie weiterhin ruhig Rose zu mir. Und ich kann Ihnen sagen, dass ich meinen Pub geschlossen habe. Ich will erst mal nicht hinter dem Tresen stehen. Wie lange es andauern wird, kann ich Ihnen nicht sagen. Aber erst einmal habe ich die Nase voll.«
    »Das können wir verstehen. Trotzdem sollten wir miteinander reden.«
    Nach einer Pause sagte sie indirekt ab. »Ja, das können wir, aber nicht jetzt. Ich muss zu mir selbst finden. Ich möchte einfach meine Ruhe haben.«
    »Wäre Ihnen denn ein anderer Termin recht?«
    »Ja, morgen.«
    »In der Früh?«
    »Lassen Sie es ruhig elf Uhr werden.«
    »Okay, wir sehen uns dann. Einen Rat noch, Rose. Passen Sie bitte auf sich auf. Dieser Mann, den Sie niedergeschossen haben, der ist nicht zu unterschätzen.«
    »Danke für die Warnung. Ich denke nur, dass er zunächst genug mit sich selbst zu kämpfen hat.«
    »Ja, das kann sein.«
    Ich verabschiedete mich und schaute danach in Sukos Gesicht, das nicht eben einen freudigen Ausdruck zeigte.
    »Sehr kompromissbereit scheint sie mir nicht zu sein.«
    »Ja, es hörte
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