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1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...

1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...

Titel: 1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...
Autoren: Jason Dark
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Lippen lag ein kaltes Lächeln, das auch nicht verschwand, als Schwester Gilda das Zimmer betrat und einen Wagen mit den entsprechenden Utensilien vor sich her schob, die Carol Taylor benötigte.
    »Danke, Gilda.«
    »Kann ich helfen?«
    »Nein. Sie können wieder gehen.«
    »Aber - ich meine, die Personalien müssen…«
    »Später, Schwester!«
    Der Ton macht die Musik. Und in diesem Fall war er schon recht hart.
    Die Schwester wunderte sich, denn so kannte sie Dr. Taylor gar nicht.
    Aber sie war hier die Chefin, und sie nickte, als sie sich zurückzog.
    »Natürlich, Doktor Taylor. Wie Sie wünschen.«
    Wenig später wurde die Tür von außen geschlossen, und Saladin sagte: »Fangen Sie an, Doktor…«
    ***
    Ich kam mir vor wie eine große Puppe. Nur, dass ich nicht in einem Schaufenster stand, sondern in meinem Büro saß, in dem sich noch Glenda Perkins und Suko befanden.
    Glenda und ich saßen uns gegenüber. Sehr nah, sodass sich unsere Knie sanft berührten. Glendas Hände lagen in den meinen, denn ich wollte den Kontakt unbedingt aufrecht erhalten, denn ich rechnete damit, dass etwas passieren würde.
    Es war schwer für sie, das wusste ich. Dass in ihrem Körper das verdammte Serum floss, daran hatte sie sich noch immer nicht richtig gewöhnen können. Im Anfang war es schlimm gewesen, aber mit viel Geduld und gutem Zureden hatten wir sie davon überzeugen können, dies einmal positiv zu sehen und dafür zu sorgen, dass sie es auch in ihrem Sinne einsetzte.
    Zuerst hatte ich noch ein leichtes Zittern gespürt. Das allerdings war rasch vergangen, und jetzt war sie die Ruhe selbst. Sie war voller Konzentration. Den Mund hielt sie geschlossen, sie atmete durch die Nase, die Augen hatte sie halb geschlossen.
    Ich konnte nur abwarten und beobachten.
    Es war ein schwerer Weg, der vor ihr lag. Auch deshalb, weil sie sich freiwillig Saladin nähern wollte. Sie wusste nicht, wo er sich befand, sie wollte nur auf einem bestimmten Weg Kontakt zu ihm bekommen, und das war alles andere als leicht für sie.
    Suko saß im Hintergrund und wartete. Es konnte auch sein, dass sich Glenda plötzlich wegbeamte und mich dabei mitnahm. Das wäre nicht neu gewesen, aber diese Suche nach Saladin war es schon. Hätte ich ihr gesagt, einen beliebigen Menschen zu suchen, der sich irgendwo auf der Welt versteckt hielt, wäre ihr das nicht gelungen. Bei Saladin mussten wir von anderen Voraussetzungen ausgehen, denn er und Glenda waren sich durch das Serum ähnlich, und deshalb bestand Hoffnung.
    Die harte Konzentration trieb Glenda Perkins den Schweiß auf die Stirn.
    Ich sah ihn dort in kleinen Tropfen schimmern. Hin und wieder vernahm ich ihre Atemzüge. Sie stieß die Luft auch weiterhin durch die Nase aus, aber sie sprach nicht, und auch mit irgendwelchen Reaktionen hielt sie sieh zurück.
    Bis zu dem Äugenblick, als sie zusammenzuckte, und dieses Zucken übertrug sich auch auf mich.
    Fast wäre mir eine Frage herausgerutscht, die ich allerdings rasch wieder verschluckte. Sie Öffnete die Augen weit. Sie schaute mich an, aber ich war sicher, dass sie mich gar nicht wahrnahm. Sie musste ein Bild sehen, das mir verborgen blieb.
    Dass etwas passiert sein musste, merkte ich schon, denn ich spürte ihr leichtes Zittern. Nur mühsam verbiss ich mir die Fragen nach dem, was sie sah. Es kostete mich wirklich Überwindung, und so konnte ich nur hoffen, dass sie sich bald offenbarte.
    »Es ist etwas da…«
    Die Worte waren nur geflüstert worden, trotzdem hatte ich sie deutlich verstanden.
    »Hast du Kontakt?«
    »Ich glaube ja.«
    »Und weiter?«
    »Er - er - will nicht.«
    Ich wollte sicher sein und fragte deshalb: »Du meinst Saladin, nicht wahr?«
    »Ja, nur ihn.«
    »Weißt du, wo er ist?«
    »Er wehrt sich. Er will keinen Kontakt.«
    »Ist er in dieser Welt?«
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Kannst du ihn denn finden, obwohl er sich wehrt? Kommst du in seinen Geist hinein?« Ich wusste, dass ich viel von Glenda verlangte, aber hier ging es auch um viel.
    In ihrem Gesicht spiegelte sich das wider, was sie fühlte. Mal zeigte es einen starren Ausdruck, dann zuckte es wieder. Die Haut zog sich zusammen, warf Falten, und ich hörte, dass sie leise aufstöhnte.
    »Bitte, Glenda…«
    »Es ist so verdammt schwer.«
    »Kannst du dich hinbeamen?«
    »Ich will es, aber er wehrt es ab. Er will mich nicht haben, er drängt mich zurück.«
    »Und du?«
    »Ich bleibe am Ball. Ich versuche es. Ich muss es einfach tun.«
    »Kannst du herausfinden, wo
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