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1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...

1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...

Titel: 1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...
Autoren: Jason Dark
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und letztendlich zu den Verbänden griff, um sie zu verbinden.
    Saladin spürte den Angriff!
    Jemand versuchte, Kontakt zu ihm aufzunehmen. Es geschah auf geistigem Weg, denn er hörte keine Stimme. Der Kontakt fand in seinem Kopf statt.
    Saladin baute eine Gegenwehr auf. Für ihn stand längst fest, wer hier versuchte, an ihn heranzukommen. Es gab eigentlich nur eine Person, die zu so etwas überhaupt in der Lage gewesen wäre. Und das war Glenda Perkins, die Frau, in deren Adern ebenfalls das Serum floss.
    Zwar war sie nicht so stark wie er, aber sie war durchaus fähig, auf geistiger Ebene Kontakt mit ihm aufzunehmen.
    Und für ihn stand fest, dass die Perkins nicht aus eigenem Antrieb handelte. Dahinter steckte jemand anderer, und das konnte nur dieser verfluchte Sinclair sein.
    Als er daran dachte, fühlte er sich aufgewühlt. Er fürchtete Sinclair nicht, aber er konnte ihn in seiner jetzigen Lage einfach nicht gebrauchen.
    Später, wenn die Verhältnisse wieder anders waren, würde es ihm egal sein, aber jetzt ging es darum, seine Wunden professionell versorgen zu lassen, und auch, dass ihm die Schmerzen so schnell wie möglich genommen wurden.
    Er setzte eine Gegenwehr ein. Nicht unbedingt so stark, dass er sich wegbeamte, aber er stand dicht davor, denn nur so war es ihm möglich, den Angriff der anderen Seite abzuwehren.
    Klappte es?
    Die Frau war zäh, sie blieb es auch, und sie kam tatsächlich näher an ihn heran. Er wollte auf jeden Fall vermeiden, dass sie sich in die Klinik oder womöglich noch in sein Zimmer hier beamte. Wenn sie dazu noch Sinclair mitbrachte, hätte er in einer fast aussichtslosen Lage gesteckt.
    So weit kam sie nicht. Saladins Gegenwehr war zu stark. Er musste sich dafür verdammt anstrengen, was auch der Ärztin nicht verborgen blieb, weil er sich so anders benahm.
    »Was ist mit Ihnen, Mr Saladin?« Inzwischen kannte sie auch seinen Namen.
    »Nichts, verdammt. Kümmern Sie sich um meine Wunden!«
    »Ich bin nur in Sorge. Ich merke, dass Sie etwas beschäftigt. Sie sind innerlich erregt, als würden Sie kämpfen. Ich denke, dass das nicht gut für Sie ist.«
    »Machen Sie weiter, verdammt!«
    »Ja. Sie brauchen keine Sorge zu haben. Nur mache ich mir Sorgen um meinen Patienten.«
    »Unsinn.«
    Saladin wollte nicht mehr reden, weil ihn das ablenkte. Es ging noch immer darum, diesen Angriff abzuwehren.
    Und er hatte Glück.
    Der Kontakt wurde schwächer. Dann war er gänzlich verschwunden, und er lächelte.
    »Geht es Ihnen jetzt besser, Mr Saladin?«
    »Ja, es geht.«
    »Das freut mich. Und ich bin auch gleich fertig. Nur noch ein paar Handgriffe, und es ist vorbei.«
    »Danke.«
    Die Ärztin hatte ihm keine straffen Verbände angelegt. Das hatte er ihr deutlich gemacht. Er wollte einfach nicht eingepackt sein wie eine Mumie. Er brauchte Bewegungsfreiheit. Und so war seine Brust von zahlreichen Pflastern bedeckt. Die Haut war auch gereinigt worden, und Blutspuren gab es nicht mehr.
    Carol Taylor erhob sich.
    »Kann ich gehen?«, fragte Saladin.
    »Nein, noch nicht. Sie müssen oder sollten noch liegen bleiben, Mr Saladin.«
    »Aber ich muss weg.«
    Hätte Dr. Taylor nicht unter seinem Bann gestanden, sie hätte heftig protestiert.
    In diesem Fall brachte sie kein Wort des Protestes über ihre Lippen. Sie würde alles tun, was er wollte, und sie sagte auch nichts, als er sich aufrichtete und in der sitzenden Haltung blieb.
    Sein Blick traf ihre Augen. Der Befehl drang in ihr Gehirn, ohne dass Saladin ihn hatte aussprechen müssen.
    »Ja, ich hole Ihnen Kleidung. Einen Pullover und einen Mantel.«
    »Genau das will ich haben. Und bleiben Sie nicht zu lange weg, Frau Doktor. Wir beide haben sicherlich noch etwas vor.«
    »Ich beeile mich.«
    »Gut so.«
    Carol Taylor verließ das Zimmer.
    Kaum war Saladin allein, als er auch schon seine Beine aus dem Bett schwang. Er stand auf und lächelte, als nicht eine Spur von Schwindel ihn erfasste.
    Danach konzentrierte er sich auf seinen Oberkörper. Er spürte nur noch ein leichtes Ziehen nahe der Wunden, wenn er sich bewegte, aber die starken Schmerzen waren ihm genommen worden. So ließen sie sich ertragen. Sie behinderten ihn wenigstens nicht mehr.
    Er ging ein paar Schritte. Das Fenster interessierte ihn. Es lag so tief, dass er bequem hindurchschauen konnte. Hinein in den Park, der noch ein winterliches Aussehen zeigte, obwohl sich an manchen Stellen schon erste Krokusse aus dem Boden drückten.
    Er drehte sich um, als die Tür wieder
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