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1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...

1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...

Titel: 1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...
Autoren: Jason Dark
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er sich aufhält?«
    »Ja, er ist nicht weit weg. In der Nähe, aber nicht so nah, dass wir hinlaufen können. Es ist alles so kompliziert. Ich habe große Probleme, aber ich gebe nicht auf.«
    »Das ist gut.« Ich wollte sie nicht weiter stören und wartete ab, innerlich aber vor Ungeduld bebend. Wir waren dicht dran, sehr dicht, und auch ich spürte jetzt den kalten Schweiß auf meiner Stirn.
    Es musste doch weitergehen!
    Und es ging weiter. Das lag einzig und allein an Glenda Perkins, die nicht aufgab.
    »Ich sehe etwas. Mein Gott, das ist eine Klinik. Ja, ein Krankenhaus.«
    »Aber ich komme nicht heran. Er wehrt mich immer wieder ab…«
    »Krankenhaus?«, flüsterte ich.
    »Ja.«
    »Du bist sicher?«
    »Ich sehe es«, hauchte sie. »Ich sehe es deutlich vor mir. Auch den kleinen Park. Das Haus ist nicht groß, aber ich weiß, dass er sich dort befindet. Seine Aura ist vorhanden. Ich will näher heran, das lässt er nicht zu. Und jetzt - o nein, er - er - drängt mich zurück. Er ist zu stark, ich kann nicht näher an ihn heran. Tut mir leid, ich hätte es gern anders gehabt. Es geht nicht. Nein, es geht nicht…«
    Ihre Stimme erstickte, und durch ihren Körper ging ein harter Ruck.
    Einen Moment später öffnete sie die Augen wieder und schaute mich mit ihrem völlig normalen und klaren Blick an.
    Sie war wieder sie selbst!
    Glenda musste tief Luft holen. Sie beugte sich dabei nach hinten und schaute gegen die Decke. Die Hände hatte sie wieder zurückgezogen, und ihr Blick war völlig normal, mit dem sie mich ansah. Sogar ein Lächeln sah ich auf ihren Lippen.
    Ich war froh, dass ihr nichts passiert war, und reichte ihr ein sauberes Taschentuch, mit dem sie ihre Stirn abwischen konnte. Sie rieb auch die feuchten Hände trocken, während ich mich fragte, was wir erreicht hatten.
    Als ich Sukos skeptischen Blick bemerkte, war mir klar, dass er ebenso dachte wie ich. Es kam noch immer auf Glenda an, denn sie allein wusste, was sie gesehen hatte.
    Sie fing sich wieder, und ihr Lächeln zeigte einen etwas verlorenen Ausdruck.
    »Und?«, fragte ich. »Wie geht es dir? Was hast du alles behalten?«
    Glenda schnaufte durch die Nase und senkte den Kopf. Es war zu sehen, dass sie sich schwach fühlte. Aber das wollte sie nicht zugeben und riss sich zusammen.
    »Es ist nicht weit weg.«
    »In einer Klinik«, sagte ich, »und die ist nicht besonders groß und steht in einem Park, wie du erzählt hast.«
    »Dabei bleibe ich auch.«
    »Aber du kannst nicht sagen, wo sich die Klinik genau befindet? Oder irre ich mich?«
    »Nein, du irrst dich nicht. Ich kam auch nicht rein. Ich hatte nur den Eindruck, direkt vor ihr zu stehen, also vor dem Eingang. Ich sah auch das alte Haus, aber da war noch etwas…«
    »Der Name?«, fragte Suko halblaut.
    Glenda versteifte für einen Moment. Sie riss dabei die Augen weit auf.
    »Ja«, sagte sie dann. »Ja, genau. Das war der Name. Das muss eine Privatklinik sein.« Sie senkte den Blick, ballte die rechte Hand zur Faust und überlegte. Auch wenn ihr nichts einfiel, hatte sie uns zumindest eine Spur aufgezeigt. Wir würden die Reihe der privaten Kliniken durchgehen, die es in London und in der näheren Umgebung gab. Sie waren bestimmt allesamt im Internet aufgelistet.
    Aber die Mühe konnten wir uns sparen. Glenda wusste plötzlich Bescheid.
    Der Ausdruck in ihren Augen hatte sich verändert.
    »Gloria Fontains Hospiz…«
    Zuerst hatte sie den Namen nur geflüstert. Bei den Wiederholungen sprach sie ihn fast überlaut aus, und sie nickte einige Male dazu.
    Für uns war der Name wie ein Hauptgewinn in der Lotterie. Über meine Lippen glitt ein Lächeln. Ich fühlte mich gleich besser, und als ich den Atem ausblies, hörte es sich erleichtert an.
    »Super«, sagte ich, »das ist super. Das Haus finden wir.«
    Ich sprach, Suko handelte. Er hatte seinen Laptop aufgeklappt und gab kurze Zeit später den Namen ein.
    Glenda und ich schauten ihm zu. Als wir sein Nicken sahen, war uns klar, dass er fündig geworden war.
    »Die Klinik gibt es. Eine private Stiftung. Man kümmert sich dort um Menschen, die sich keine Krankenversicherungen leisten können. Da stellt man wohl nicht viele Fragen.«
    »Und das ist genau richtig für einen Mann wie Saladin.« Ich nickte.
    »Dann wissen wir ja, was wir zu tun haben…«
    ***
    Der Hypnotiseur hätte zufrieden sein können, doch er war es trotzdem nicht, obwohl sich die Ärztin große Mühe gab, als sie seine Wunden säuberte, desinfizierte, sie abtupfte
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