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1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...

1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...

Titel: 1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...
Autoren: Jason Dark
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geöffnet wurde und Dr. Taylor das Zimmer betrat. Sie hatte einen braunen Pullover und einen hellen Mantel mitgebracht.
    »Ich denke, dass es Ihnen passen wird, Mr Saladin«, sagte sie.
    »Ja, das wird sich herausstellen.« Er nahm die Sachen an sich. Den Pullover streifte er sehr vorsichtig über. Der Stoff schabte nur schwach über die Pflaster hinweg, sodass er den Druck kaum merkte. Der Mantel saß etwas eng in den Schultern, aber das spielte keine Rolle. Er würde nicht auffallen, wenn er die Kleidung trug.
    Dass seine Hose schmutzig war, störte ihn nicht.
    Er wandte sich wieder an die Ärztin. »Gehen wir?«
    Die Frage schien sie zu überraschen, denn sie runzelte die Stirn und murmelte: »Wohin sollen wir denn gehen?«
    »Weg aus der Klinik.«
    »Ja, gut.« Carol Taylor senkte den Kopf. Irgendetwas in ihr ahnte, dass etwas nicht stimmte. In ihrem Kopf ging es zwar nicht drunter und drüber, aber gewisse Vorbehalte waren schon da.
    »Wir verschwinden!«
    Erneut hatte Saladin sehr scharf gesprochen und Carol Taylor dabei angeschaut.
    Sofort senkte sie den Blick. »Ja, wir werden fahren. Es ist schon in Ordnung.«
    »Wunderbar. Wo steht Ihr Wagen?«
    »Auf dem Parkplatz der Ärzte vor der Klinik.«
    »Dann gehen wir jetzt dorthin.«
    »Gut.«
    Es klopfte an der Tür. Das come in wurde nicht abgewartet, denn Schwester Gilda zog die Tür auf und trat in das Zimmer. Mit einem Blick hatte sie die Szenerie erfasst, atmete hörbar aus und nickte, bevor sie sprach.
    »Das ist hier wohl erledigt. Sieht alles gut aus. Wir brauchen Sic jetzt, Dr. Taylor. Der jungen Frau mit dem Baby geht es nicht so gut. Das Kind will nicht kommen. Wir denken an einen Kaiserschnitt und…«
    »Nein!«
    Saladin hatte das Wort so scharf ausgesprochen, dass die Krankenschwester zusammenzuckte.
    »Wie bitte?«, flüsterte sie.
    »Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe?«
    »Ja, aber…«
    »Dr. Taylor wird bei mir bleiben!«, erklärte Saladin. »Ja, sie bleibt bei mir.«
    »Und dann?«
    »Alles andere regele ich!«
    Gilda schüttelte den Kopf. Sie war eine Frau, die mitten im Leben stand, die durch viele Höhen und Tiefen gegangen war und die sich so leicht nichts vormachen ließ. Sie hatte hier in der Klinik zudem eine besondere Stellung, und sie ließ sich von keinem etwas sagen. Selbst bei den Ärzten hatte sie sich durch ihr resolutes Auftreten Respekt verschafft.
    Die Wut kochte in ihr hoch. Sie ließ sich von diesem Glatzkopf nicht einschüchtern, und sie hatte sich bereits eine Antwort zurechtgelegt.
    »Verdammt noch mal, diese Frau wird gebraucht! Es kann um Leben und Tod gehen!«
    »Das ist mir egal!«
    Mit geballten Händen stand Gilda vor Saladin. »Das ist Ihnen egal?«, flüsterte sie scharf. »Ist Ihnen das wirklich egal, verdammt?«
    »Ja.«
    Gilda schnappte nach Luft. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Sie wollte mit diesem Menschen nicht mehr reden. Aber ihr fiel plötzlich auf, dass sich die Ärztin nicht eingemischt hatte, denn um sie ging es schließlich.
    Wütend starrte Gilda Carol Taylor an. »Verdammt noch mal, nun sagen Sie doch auch etwas, Dr. Taylor!«
    Carol Taylor schwieg. Sie schaute nach vorn und zugleich zur Seite. Ihr Mund war geschlossen. Die Lippen bildeten einen Strich, der sich farblich kaum von der Haut abhob.
    »Was ist mit Ihnen? Warum sagen Sie nichts?«
    »Weil sie nichts mehr zu sagen hat!«, erklärte Saladin.
    »Was?« Wieder fuhr die Frau herum.
    »Ja, denn ich habe hier das Sagen.« Saladin schaute sie an, und seine Augen hatten plötzlich einen eigenartigen Glanz. Er war wieder in seinem Element. So sehr es ihn auch drängte, die Klinik zu verlassen, ein Exempel wollte er hier noch statuieren. Er glitt nahe an Schwester Gilda heran, und sein Blick schien den Kopf der Frau wie ein Laserstrahl durchbohren zu wollen.
    »Alles, was Sie von jetzt an sagen oder tun, geschieht nicht ohne meinen Befehl«, flüsterte er mit scharfer Stimme. »Sie werden nichts unternehmen, was ich nicht will. Ich bin derjenige, der hier die Befehle erteilt, und Sie werden sich danach zu richten haben. Ist das klar?«
    »Ja, ja…«
    »Wie schön.« Saladin freute sich, dass er den Widerstand dieser Frau innerhalb weniger Sekunden gebrochen hatte. Jetzt war er hier der alleinige Herrscher.
    Er drehte sich zur Seite, sah, dass die Ärztin auch weiterhin unter seiner geistigen Kontrolle stand, und kümmerte sich anschließend wieder um die Krankenschwester.
    »Los jetzt«, sagte er und deutete auf den kleinen
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