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1500 - Ruf der Unsterblichkeit

Titel: 1500 - Ruf der Unsterblichkeit
Autoren: Unbekannt
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insgesamt exotische Aussehen. Die einst braunen Augen hatten sich grünlich verfärbt. Und es lag ein nicht recht zu deutender Ausdruck darin, eine Mischung aus unergründlichem Wissen - und unstillbarem Wissenshunger.
    Sato Ambush erinnerte sich, dass Atlan einmal erwähnte, dass diese Eirene ihn an die frühere Gesil erinnerte, als sie noch eine jüngere Inkarnation von Vishna gewesen war und noch keine eigene Persönlichkeit. Aber man hätte nicht sagen können, dass Eirene eine jüngere Ausgabe Gesils war.
    Dafür war sie zu eigenständig.
    Als Ambush beim Goshun-See eintraf, hatte er die Möglichkeit zu einem direkten Vergleich, denn Mutter und Tochter standen auf der Terrasse des Hauses nebeneinander und schienen in eine ernste Unterhaltung vertieft. Eirenes Haar war dunkler geworden und zeigte im Gegenlicht der zwischen den Bäumen hängenden Lampions einen rötlichen Schimmer. Als Ambush sie zuletzt gesehen hatte, war ihr das Haar noch lang über die Schultern gefallen. Jetzt trug sie es kurz und links gescheitelt und im Nacken ausgefranst. „Sato!" erklang da Eirenes rauchige Stimme. „Was stehst du da wie ein Ölgötze und starrst mich an? Willst du mich etwa hypnotisieren, damit ich mein Wissen über das Geheimnis der Nakken preisgebe?" Sie kam zu ihm gelaufen, nahm seinen Kugelkopf zwischen die Hände und küsste ihn schmatzend auf die Stirn. „Ich wollte nicht stören", stotterte der Pararealist, der sich wie ein ertappter Voyeur vorkam. „Ich sah, dass du mit Gesil gerade in ein Gespräch vertieft warst."
    „Gesil!" Eirene verdrehte die Augen zum. Nachthimmel. „Die entwickelt sich mit zunehmendem Alter immer mehr zur Glucke. Ich verstehe das nicht. Altert sie denn auf einmal rascher als alle anderen, dass ich nicht mehr mit ihr Schritt halten kann?"
    „Vielleicht liegt es auch an dir", meinte Ambush leichthin. ,.Ja, das gewiss - aber doch nicht allein an mit." Sie hakte sich bei ihm unter und strebte mit ihm dem See zu. Dabei sagte sie in betont unbekümmertem Tonfall: „Komm, entführe mich von dieser schnatternden Gesellschaft. Ich glaube, du bist der einzige Mensch, dessen Gegenwart ich noch ertragen kann.. Diese Glucke und die mehrtausendjährigen Greise sehen immer noch das Kind in mir."
    Ambush lachte, obwohl er wusste, dass Eirene. es nicht wirklich scherzhaft gemeint hatte. Sie gingen am Ufer des Sees entlang. Aus den Augenwinkeln sah Ambush, dass sie in dreißig Metern Entfernung von einem lautlos dahinschwebenden Schatten begleitet wurden. .„Wie kommst du mit Willom zurecht, Eirene?" erkundigte sich Ambush. „Nicht diesen Namen!" schnauzte sie ihn an. ,.So heiße ich nicht wirklich. Nenn mich Idinyphe.
    Das ist mein wirklicher Name."
    „In Ordnung - Idinyphe." Ambush scheute sich, diesen Namen auszusprechen. Er gefiel ihm nicht nur nicht, er vermittelte ihm auch das Gefühl, dass er Eirene eine andere Persönlichkeit gab. Darum entschloss er sich, sie überhaupt nicht beim Namen zu nennen. Er wiederholte seine Frage nach ihrem Verhältnis zu Willom. „Wir sind ein Herz und eine Seele."
    „Sei bitte ernst."
    „Im Ernst, wir sind fast eins im ,Geist." Sie drückte seinen Arm. „Wenn du wüsstest, Sato, was ich erlebt habe, welche Erfahrungen ich gemacht habe, seit ich mit Willom zusammen bin - es ist phantastisch."
    „Ich würde diese Erfahrungen nur zu gerne teilen", erwiderte Ambush. „Und ich würde sie dir nur zu gerne vermitteln." Eirenes Stirn umwölkte sich bedauernd, „Aber ich habe mich schön zu weit entfernt, als dass ich dir noch Zugang zu meiner Denkweise verschaffen könnte. Ich bin, fürchte ich, schon mehr Nakk als Mensch. Aber nein, davor fürchte ich mich ja gar nicht... Wenn ich mit Willom in ein Black Hole einfliege... es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich vergesse dann meinen Körper und das gesamte Universum. Ich bin in einer anderen Dimension - und ich bin diese Dimension..." Sie seufzte. „Wie banal das klingt. Es ist ganz anders. Ich kann es wirklich nicht beschreiben. Aber du müsstest als einer, der mit Pararealitäten jongliert hat, dir das vorstellen können."
    „Ja, gewiss, aber ich möchte auch dieselben Erfahrungen machen", sagte Ambush. „Und ich könnte diese Erfahrungen dann vielleicht so umsetzen, um sie auf andere Menschen zu übertragen."
    „Du hängst noch dem Traum nach, die Nakken und die Geschöpfe dieser Dimension zusammenzubringen, was? Ich glaube nicht daran. Häng dich nicht an diesem Traum auf, Sato."
    „Es wäre einen
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