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1500 - Der Albino

1500 - Der Albino

Titel: 1500 - Der Albino
Autoren: Jason Dark
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sprachen ihn fast gemeinsam aus. »Saladin!«
    Danach herrschte Schweigen. Jeder von uns wusste, wie verdammt gefährlich dieser Unmensch war. Durch seine Kräfte war er in der Lage, die Menschen zu manipulieren, und er war trotz allem ein Mensch und kein Dämon, obwohl er sich in einem dämonischen Bereich aufhielt und versteckte. In der Vampirwelt von Dracula II.
    »Ja, John, das ist er gewesen, und er hat sich diesen verdammten Albino geholt.«
    Mrs. Crane hatte sich wieder gefangen und hörte uns zu, deshalb fragte ich sie: »Wie hieß dieser Mann noch?«
    »Lucio.«
    »Danke.«
    Sie sprach weiter. »Manchmal hat er sich auch Luzifer genannt.«
    »Warum?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das kann ich Ihnen auch nicht sagen. Vielleicht deshalb, weil Lucio nahe bei Luzifer liegt. Er ist ja auch ein verdammter Teufel gewesen. Ich kenne keinen Menschen, der sich vor ihm nicht gefürchtet hätte.«
    Ich nickte. »So wie Sie ihn beschrieben haben, ist das wohl kein Wunder.«
    »Klar. Und dann will ich Ihnen noch etwas sagen. Mag der andere gewesen sein, was er wollte, eines aber steht für mich fest: Er ist gefährlich. Manchmal denke ich, dass ich das alles nur geträumt habe, aber ich weiß, dass es nicht stimmt. Ich habe nicht geträumt, verdammt. Es gibt ihn. Ich habe gesehen, wie er und Lucio verschwanden, und ich muss ihm einfach dankbar sein. Verstehen Sie das? Dankbar, denn er hat mich gerettet. Können Sie sich vorstellen, was diesem verdammten Albino noch alles eingefallen wäre? Können Sie das?«
    Ich winkte mit beiden Händen ab, um sie zu beruhigen. »Bitte, Mrs. Crane. Wir haben genügend Vorstellungskraft, aber ich muss Sie auch fragen, warum Sie überhaupt mit diesem Lucio gegangen sind. Was hat Sie dazu bewogen?«
    Maggie Crane starrte mich an. Ich fühlte mich unter ihrem Blick wie seziert. Dann sagte sie mit scharf klingender Stimme: »Verdammt noch mal, versetzen Sie sich mal in meine Lage. Das ist ein Leben, das den Namen nicht verdient. Das müssen Sie mir glauben. Ich hänge zwischen Baum und Borke. Ich komme nicht raus aus dieser verfluchten Falle. Warum haben wir uns hier getroffen? Weil ich in einem Loch wohne. Aber das ist noch immer besser, als unter der Brücke zu schlafen. Ich nehme alle Jobs an für mickriges Geld. Mal bekomme ich einen, mal nicht, und da bin ich mir auch nicht zu schade, mit manchen Kerlen aufs Zimmer zu gehen. Es gibt zum Glück noch welche, die nicht nur auf junges Fleisch stehen. Hin und wieder bekomme ich eine Chance. Hinterher möchte ich einfach nur kotzen, aber ich bin dann noch am Leben, und ich weiß auch, wie ich meine verdammte Miete bezahlen kann oder hin und wieder mal ein Bier. So sieht es aus und nicht anders. Wissen Sie nun, was ich meine?«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Okay, dann steht es Ihnen nicht zu, den Stab über mich zu brechen. Wahrlich nicht.«
    »Das hat niemand von uns getan«, sagte Suko. »Wir wären die Letzten, die einen Menschen verurteilen, dem das Schicksal so übel mitgespielt hat.«
    Maggie Crane holte tief Atem, hob dann die Schultern und flüsterte: »Sorry, so war es nicht gemeint. Aber andere Leute denken nicht so wie Sie, das habe ich mir oft genug anhören müssen.«
    »Klar, wir wollten auch nur etwas richtigstellen«, sagte Suko.
    »Ich kann Ihnen nicht mehr sagen«, erklärte sie nach einer kurzen Pause. »Das war alles. Tut mir leid.«
    »Es reicht uns schon«, sagte ich.
    Sie riss die Augen auf. »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Dann werden Sie versuchen, diesen Albino zu fassen?«
    Mein Lächeln sah optimistischer aus, als ich mich fühlte. »Ja, Mrs. Crane, das werden wir versuchen. Und ich denke, dass wir es auch schaffen, keine Sorge.«
    Sie starrte uns an. Dabei legte sich die Haut auf ihrer Stirn in Falten. So ganz traute sie uns nicht. Dann aber sagte sie: »Ich würde es mir wünschen, ja, ich wünsche es mir von ganzem Herzen. Ich habe viel erlebt in meinem Leben, aber das setzt allem die Krone auf. Das ist einfach zu viel für mich.«
    »Danke, dass Sie überhaupt Bescheid gesagt haben«, sagte Suko und lächelte sie an. »Wenn wir Ihnen irgendwie helfen können, dann sagen Sie es uns bitte. Wir werden versuchen, alles zu tun, was in unseren Kräften steht.«
    »Hört sich gut an.«
    »Das ist es auch.«
    »Aber ich komme schon allein zurecht. Das Leben hat mich hart werden lassen.«
    »Nur…«, sie schaute auf ihre Finger, deren Nägel teilweise noch einen roten Lack zeigten; »… nur habe ich große Angst vor diesem
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