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1500 - Der Albino

1500 - Der Albino

Titel: 1500 - Der Albino
Autoren: Jason Dark
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die Person erkannt, die sich noch hinter der halb offenen Tür befand.
    »Komm rein, Justine«, sagte er…
    ***
    Die blonde Bestie betrat den Gastraum, und Suko hatte Mühe, ein Lächeln zu unterdrücken, als er sie sah. Das helle Haar lag längst nicht mehr so auf ihrem Kopf, wie man es von ihr gewohnt war. Der Regen hatte es eingedunkelt und flach gedrückt. Es bestand eigentlich nur aus Strähnen.
    Justine bewegte sich jetzt schneller. Ihr Lederanzug schimmerte nass. Für die Gäste hatte sie keinen Blick. Sie konzentrierte sich auf Suko, verengte die Augen, und es war ihr anzusehen, dass sie scharf nachdachte.
    »Jane Collins«, sagte sie.
    »Was meinst du?«
    »Das weißt du genau. Nämlich, dass Jane Collins euch angerufen hat.«
    »Ja, das hat sie wohl.«
    »Und du bist allein gekommen?«
    »Nein.«
    »Wo steckt John denn?«
    »Er kümmert sich um den Albino.«
    Justine schüttelte den Kopf. Ihr Nichtwissen war nicht gespielt.
    »Wer ist der Albino?«
    »Jemand, der in diesem Spiel so etwas wie eine Trumpfkarte ist.«
    »Aber kein Joker.«
    »Das stimmt«, gab Suko zu, »und ich denke, dass wir beide wissen, wer hier der Joker ist.«
    »Genau. Unser Freund Saladin.«
    »Hast du ihn getroffen?«
    Justine musste lachen. »Was glaubst du denn, wer mich hierher geschickt hat? Er hat in der Tat nicht gelogen, wenn ich mich hier so umschaue.«
    »Dann wusstest du Bescheid?«
    »Nicht genau. Aber ich weiß jetzt, was er mit seinen Andeutungen gemeint hat.«
    »Klär mich auf.«
    »Er hat von einem wahren Festmahl für mich gesprochen«, sagte sie. »Das stimmt. Ich kann das Blut gar nicht alles trinken, das hier für mich bereit steht.«
    »Das kann schon sein. Irgendwann ist man satt.«
    Suko hörte einen leisen Schrei. Den hatte die Wirtin ausgestoßen.
    Der letzte Satz war für sie wohl zu viel gewesen.
    »Ruhig, Rose, beruhigen Sie sich. Ich denke, dass Sie Ihr Blut behalten werden.«
    »Wo bin ich hier eigentlich?« flüsterte sie. »In – in – einem Horrorfilm, verdammt?«
    »So ähnlich.«
    »Und weiter?«
    Suko konnte ihr keine Antwort geben. Deshalb wandte er sich an Justine Cavallo.
    »Was ist los? Wie wird es hier weitergehen? Hast du eine Idee? Ist das dein Spiel?«
    »Nein, das ist es nicht.«
    »Wessen Spiel ist es dann?«
    »Du musst Saladin fragen. Er ist für diese Inszenierung verantwortlich. Er hat die Vorbereitungen getroffen. Diese Gäste hier kann man vergleichen mit Menschen, die man auf dem Bahnhof geparkt hat, weil sie auf einen bestimmten Zug warten, der sie mitnimmt.«
    »Kennst du auch das Ziel?«
    Justine nickte. »Das kann ich dir sagen. Es wird wohl die Vampirwelt sein. Sie ist fertig, hörte ich. Und diejenigen, die sich dort aufhalten, brauchen Nahrung.«
    Suko nickte. »Verstehe, Justine. Saladin und Mallmann. Beide sind ein prächtiges Paar.«
    Sie hob die Schultern. »Deshalb wird er wohl bald hier sein. Er scheint diese Kaschemme zu mögen, denn hier hat er sich auch Lucio geholt und ihn zum Vampir werden lassen. Ich weiß es nicht genau, aber ich kann mir vorstellen, dass Mallmann Lucios Blut getrunken hat, um den Albino stärker zu machen.«
    »An Lucio wird er keine Freude mehr haben. John ist oben. Er hat ihn sich vorgenommen.«
    Justine pfiff durch die Zähne. »Das wird Saladin ärgern.«
    »So soll es auch sein, und ich schätze, dass die netten Bewohner der Vampirwelt weiterhin dürsten müssen, denn wir werden nicht zulassen, dass diese Menschen geopfert werden.«
    »Bist du dir sicher, Suko?«
    Die Stimme war aus dem Nichts gekommen, doch eine Sekunde später sah alles anders aus.
    Vor der Tür materialisierte sich die Gestalt des Hypnotiseurs!
    ***
    Ich brauchte mich nicht mal groß zu beeilen, um an Lucio heranzukommen, denn er steckte wirklich fest. Also ging ich mit lässigen Schritten auf ihn zu.
    Er versuchte es immer noch. Ich hörte ihn keuchen. Er fluchte auch. Ob Vampir oder Mensch, irgendwo sind beiden Grenzen gesetzt. Das musste er feststellen.
    Ich packte sein rechtes Bein. Mit beiden Händen hielt ich es im Griff. Er trat zwar aus, aber ich war in diesem Moment stärker. Zudem zog ich noch daran.
    Und ich bekam ihn frei.
    Dabei musste ich den Körper zwar leicht drehen, aber das war kein Problem. Der Griff um den einen Fuß reichte völlig aus.
    Es gefiel ihm nicht.
    Er machte sich schwer, dann streckte er, als es ihm möglich war, seine Arme aus und bekam tatsächlich den mittleren Rahmen zu fassen, an dem er sich festklammerte.
    Er lag halb auf der
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