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1500 - Der Albino

1500 - Der Albino

Titel: 1500 - Der Albino
Autoren: Jason Dark
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einschlagen will. Die Verhältnisse haben sich wieder gerichtet, und das ist wunderbar.«
    »Du gibst mir eine Chance?«
    »Ja, Justine. Es ist die Chance, wieder zu deinen Wurzeln zurückzukehren. Was willst du bei den Menschen? Bei dieser Jane Collins? Da gehörst du nicht hin. Das ist nicht deine Welt. Du musst woanders sein. Das Blut der Menschen ist wichtig für dich und…«
    »Bisher bin ich nicht verdurstet oder verhungert.«
    »Das sehe ich. Aber du bist nicht glücklich. Die Menschen, mit denen du dich umgibst, stehen nicht wirklich auf deiner Seite. Das kannst du mir nicht erzählen.«
    »Dracula II ebenfalls nicht.«
    »Das ist ein Irrtum. Er hat dir verziehen, Justine. Ja, er hat dir verziehen. Er will dich wieder aufnehmen. Du kannst zurück in seinen Schoß kehren. Er will mit dir die Vampirwelt teilen. Das ist doch großzügig – oder nicht?«
    »O ja, sehr.«
    »Dann bitte…«
    Die Cavallo war noch immer misstrauisch. Sie war kein Wesen, das an das Gute in einem anderen Wesen glaubte. All dies zählte für sie als Vampirin nicht, auch wenn sie dank ihrer besonderen Existenz recht menschlich dachte. Aber einseifen ließ sie sich nicht.
    »Du glaubst mir nicht, das sehe ich dir an. Deshalb werde ich dich jetzt allein lassen. Du kannst dich überzeugen. Geh hin, betritt die Gaststätte, dann wirst du alles sehen. Schau es dir an, lass es dir durch den Kopf gehen, dann entscheide dich.«
    Saladin fügte nichts mehr hinzu. Für ihn war das Thema abgeschlossen. Er drehte sich auf der Stelle herum, zeigte ihr den Rücken und machte sich auf den Weg.
    Sie starrte Saladin nach, der nicht versucht hatte, sie unter seine Kontrolle zu bringen, was sie schon ein wenig wunderte, worüber sie jedoch nicht weiter nachdachte.
    Die blonde Bestie schaute stattdessen zu, wie Saladin sich wegbeamte. Ja, das war eine Eigenschaft, um die Justine ihn beneidete.
    Sie folgte ihm nicht sofort. Erst mal musste sie nachdenken. Die Welt hatte sich für sie zwar nicht gedreht, aber die Dinge lagen schon anders. Sie war zu einem Teil eines großen Plans geworden, hinter dem letztendlich Dracula II steckte, der sein Reich ausgebaut hatte und es jetzt mit Leben füllen wollte, indem er sie zurückholte.
    Doch das war einfach nicht drin, nicht mit ihr. Dagegen musste sie sich stemmen. Justine stellte plötzlich fest, dass sie sich in der normalen Welt recht wohl fühlte. Hier wusste sie genau, was sie erwartete. In der anderen Welt nicht. Da stand sie völlig auf sich allein dem mächtigen Mallmann II und seinem Partner Saladin gegenüber und musste wieder von vorn beginnen.
    In der Vampirwelt war Mallmann der Chef, und wieder bei ihm die zweite Geige zu spielen konnte sich Justine einfach nicht vorstellen. Sie würde nicht den Freiraum haben wie jetzt, und genau deshalb nahm sie sich vor, ihr eigenes Spiel durchzuziehen.
    Saladin kehrte nicht wieder zurück. Auf der Straße blieb es leer.
    Von keiner der beiden Seiten rollte ein Fahrzeug hinein, und Fußgänger ließen sich auch nicht blicken.
    Die Welt sah plötzlich wieder so aus, wie sie es sich wünschte.
    Ohne Störenfriede.
    Mit dieser Gewissheit setzte die Cavallo ihren Weg fort. Dabei musste sie zugeben, dass der Hunger nach dem Lebenssaft der Menschen schon in ihr wühlte. Sie hätte sich einen der beiden Typen vornehmen können. Jeder andere Vampir hätte das getan. In ihrem Fall allerdings hatte die Vernunft über ihre Gier gesiegt.
    Sie schlenderte dahin. Sie war aufmerksam, suchte auch nach Saladin. Er hielt sich jedoch zurück. Nur ging sie davon aus, dass er zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder eingreifen würde.
    Diese rosafarbene Beleuchtung lockte sie an. Klar war sie nicht zu erkennen. Durch die dünnen und feinen Regentropfen wirkte sie sehr verschwommen, und als sie näher herankam, da stellte sie fest, dass der Eingang nicht zu ebener Erde lag.
    Sie musste die Stufen einer Außentreppe hinab gehen, um den Eingang zu erreichen.
    Vor der ersten Stufe blieb sie stehen. Justine hatte ein perfektes Gehör und wunderte sich darüber, dass sie nichts hörte. Das war nicht normal für eine Kneipe.
    Aber hier war kaum etwas normal.
    Und sie war sehr gespannt, was sie erwarten würde.
    Bestimmt Menschen und in deren Adern floss warmes Blut…
    ***
    Verdammt, das hatte uns noch gefehlt!
    Suko und ich schauten Rose Nelson von zwei Seiten an. Wir nahmen sie praktisch mit unseren Blicken in die Mangel.
    »Wer ist Bubi?« flüsterte Suko.
    »Mein Helfer. Sozusagen Mädchen
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